Als Partner Gewichtsabnahme bei Freundin nicht bemerken?

vom 30.05.2015, 20:19 Uhr

Eine Freundin von mir ist untergewichtig und wir haben uns diesbezüglich auch schon häufiger ausgetauscht, da ich das gleiche Probleme habe und kaum zunehmen kann. Sie nimmt besonders bei Stress sehr ab und ich ebenfalls. Ich habe aber noch den Vorteil, dass mein Freund etwas auf meine Ernährung achtet und auch immer etwas sagt, wenn ich keinen Appetit oder so habe und eigentlich essen sollte.

Leider tut ihr Freund das nicht. Sie hat in den letzten Wochen wieder etwas abgenommen und man kann es auch sehen. Letztens hat ihr Freund sie von der Uni abgeholt und hatte etwas zu essen dabei. Sie meinte aber, dass sie nichts essen wolle und er beließ es einfach dabei und aß ihre Portion auch. Zuvor hatte sie mir noch gesagt, dass ihr übel gewesen wäre, da sie nicht zu Mittag hätte essen können. In Anbetracht dieser Tatsache ist es natürlich toll, dass ihr Freund sich so kümmert.

Findet ihr es normal, dass man auch mal auf einen Partner achtet, der untergewichtig ist oder findet ihr das nicht selbstverständlich und würdet nichts dazu sagen, wenn die Person nichts isst, obwohl sie eigentlich müsste? Nehmt ihr das einfach widerstandslos hin? Wäre es euch egal, wenn ein untergewichtiger Partner immer dünner wird?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Die Frau studiert, ist also durchaus auch in einem Alter, indem sie selber entscheiden kann, wann sie etwas isst und wann nicht. Wenn ihr Freund ihr schon etwas mitbringt und sie dennoch ablehnt, ist das doch beim besten Willen auch nicht mehr sein Problem. Man kann niemanden zwingen Nahrung zu sich zu nehmen und ihr dürfte ja auch selber klar sein, dass sie etwas essen muss.

Ich würde natürlich auch versuchen, dass mein untergewichtiger Partner regelmäßig isst, aber ich würde ihn nicht dazu zwingen, weil er einen eigenen Willen und eine eigene Meinung haben darf. Gerade, wenn dahinter keine Krankheit steckt, muss man die Person doch machen lassen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich finde es generell problematisch, wenn sich der Partner nicht für das Gewicht des anderen interessiert. Ich beispielsweise habe Normalgewicht, mein Freund passt dennoch auf, dass ich nicht noch weiter abnehme. Er meint nämlich, dass es jetzt noch gerade gut aussieht und wenn ich noch dünner werden würde, würde ich nur noch "knochig" und unattraktiv aussehen, was er vermeiden möchte.

Aber er sitzt nicht da und stopft mich mit Essen voll oder so. Er fragt nur ab und zu, ob ich denn keinen Hunger hätte und was ich essen möchte. Ich meine, er kann zwar Ratschläge und Bedenken äußern, aber ich bin groß genug und kann selbst entscheiden was, wann und wie viel ich esse.

Ich meine, ich finde es schon süß, wenn ich länger unterwegs bin und zu ihm fahre und deswegen großen Hunger entwickle und er dann etwas zu Essen gemacht hat, wenn ich dort ankomme. Aber das hat nichts mit meinem Gewicht zu tun, sondern er ist einfach aufmerksam und rücksichtsvoll. Wenn er mit Hunger nach Hause kommt steht das Essen schließlich auch fertig auf dem Tisch.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Olly173 hat geschrieben:Ich finde es generell problematisch, wenn sich der Partner nicht für das Gewicht des anderen interessiert. Ich beispielsweise habe Normalgewicht, mein Freund passt dennoch auf, dass ich nicht noch weiter abnehme. Er meint nämlich, dass es jetzt noch gerade gut aussieht und wenn ich noch dünner werden würde, würde ich nur noch "knochig" und unattraktiv aussehen, was er vermeiden möchte.

Vor allem solche Fälle mag ich überhaupt gar nicht. Da versucht eine Frau ihr Normalgewicht zu halten einfach aus der Motivation, dass der Partner sie "gerade noch so" attraktiv findet. Wahnsinn. Anstatt dass man sich mit der Appetitlosigkeit auseinandersetzt, geht es nur im Äußerlichkeiten und nicht um die Ursachen. Irgendwie ein wenig traurig.

Der Freund spielt dann den Aufpasser und Ernährungsüberwacher, damit das Objekt namens "Frau" auch weiterhin schöne Kurven hat, damit man ein wenig Hintern und Busen zum Anfassen hat. Eine Gewichtsabnahme ist unbedingt zu vermeiden, weil der Mann es gar nicht so möchte. Das ist für mich einfach nur krankhaft.

Zum Thema: Wenn man jemanden täglich sieht, dann sieht man auch nicht immer die Unterschiede. Beispielsweise habe ich meine Mutter bis vor einem halben Jahr täglich gesehen. Als ich sie auf einem Foto gesehen habe, bin ich richtig erschrocken, da sie alt aussieht. Irgendwie habe ich immer noch meine Mutter im Alter von 39 Jahren im Kopf, die noch ein wenig jünger und frischer aussah.

Ich habe meine Mutter täglich gesehen und habe diese Unterschiede gar nicht so bewusst festgestellt. Das heißt aber nicht, dass ich mich weniger um meine Mutter sorge oder sie mir egal ist. Es heißt auch nicht, dass ich sie nicht anschaue. Aber wenn man sich jeden Tag sieht, dann fällt einem eine Gewichtsabnahme vielleicht erst auch früher oder später auf. Ungewöhnlich finde ich das nicht.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich finde es prinzipiell zwar lobenswert und auch wichtig, dass in einer Partnerschaft auf die Gesundheit des jeweils anderen geachtet wird; aber sobald eine Erkrankung, Gewichtsabnahme oder auch Gewichtszunahme bedrohlich wird, ist es nicht mehr die Aufgabe des Partners, das zu überwachen und in Ordnung zu bringen, sondern dann muss die betroffene Person eigenverantwortlich handeln und einen Fachmann, also in der Regel einen Arzt, aufsuchen. Wenn deine Freundin untergewichtig ist und eventuell - was ich aus dem Beispiel nicht klar deuten kann - eine Essstörung vorliegt, dann wäre es zu viel verlangt, dem Freund die Verantwortung dafür aufzudrücken.

Wie schon gesagt wurde: zum Essen zwingen kann er seine Freundin sicherlich nicht, und es wird ihm auch kaum möglich sein, 24 Stunden am Tag um sie herum zu propellieren und darauf zu achten, dass sie ihre drei Hauptmahlzeiten auch in angemessener Form zu sich nimmt. Natürlich kann er sie darauf aufmerksam machen, dass ihm der Gewichtsverlust auffällt und dass er sich sorgt, aber was seine Freundin aus diesem Wink mit dem Zaunpfahl macht, das ist letztendlich ihr allein überlassen.

Auch kann ich mir vorstellen, dass es die Beziehung durchaus belasten kann, wenn das Thema im wahrsten Sinne des Wortes immer und immer wieder "auf den Tisch" kommt, denn die Freundin wird es sicherlich nicht toll finden, permanent auf ihr Gewicht angesprochen zu werden, und entsprechend patzig reagieren. Da kann ich es auch irgendwo verstehen, wenn der Freund nach einiger Zeit auf Durchzug schaltet und einfach nicht mehr darauf eingeht.

Nicht zuletzt stimmt auch die Aussage, dass einem Veränderungen an Personen, die man tagtäglich sieht, nicht so stark auffallen, da man den Prozess ja schleichend miterlebt und die feinen Übergänge sieht. Ich habe seit der Schulzeit beispielsweise ziemlich stark abgenommen, und als ich letztens eine alte Schulfreundin wiedergetroffen habe, meinte diese ganz erstaunt, dass sie mich fast nicht mehr erkannt hätte.

Hingegen haben mich Bekannte, die ich regelmäßiger gesehen habe, erst zum Schluss darauf angesprochen, dass ich "ein wenig abgenommen" hätte. Also würde ich nicht per se davon ausgehen, dass der Freund unaufmerksam oder ignorant ist, sondern dass es ihm vielleicht wirklich nicht so sehr ins Auge sticht.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ich finde es gar nicht falsch, wenn man ein Auge auf den Partner hat und eben solche körperlichen Veränderungen auch wahrnimmt und sich sorgt. Das würde mir bei meinem Partner nicht anders gehen. Natürlich ist es lieb gemeint, wenn man dann etwas zu Essen für den Partner mitbringen, aber man muss sicherlich auch akzeptieren, wenn dieser die Mahlzeit dann ablehnt. Immerhin kann man ihn nicht zum Essen zwingen.

Allerdings würde ich das schon ansprechen, wenn ich häufiger mitbekomme, dass mein Partner schon so dünn ist und dann öfter mal Mahlzeiten ausfallen lässt oder es ablehnt zu essen. Das würde ich dann schon mal zur Sprache bringen und eben deutlich machen, dass ich mich sorge. Ansonsten denke ich auch, dass es sich um Erwachsene Menschen handelt, die selbst entscheiden können, wann sie was essen möchten.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Wenn man jemanden jeden Tag sieht oder sehr häufig, dann merkt man solche Veränderungen weniger. Ich habe beispielsweise seit Beginn meiner Partnerschaft 7 kg abgenommen. Meinem Freund ist das nicht aufgefallen. Er behauptet, er habe 10 kg zugenommen. Ich habe das nicht gemerkt und wüsste nicht, wo er "dicker" geworden sein soll. Vielleicht sieht man das eher, wenn man jemandem seltener begegnet oder man hat sicherlich auch manchmal Leute, wo eine Abnahme generell nicht so auffällt.

Ansonsten finde ich auch, dass man den Partner ernst nehmen sollte und ihm nicht in das Essverhalten hineinreden wollte. Jeder ist da für sich selbst verantwortlich und man muss da niemanden bemutteln. Da würde ich mich nämlich auch bevormundet fühlen, wenn das jemand mit mir macht und mir Vorschriften machen würde, ob ich was essen soll oder mich drängen würde. Also das wäre eine gute Chance, sich richtig unbeliebt bei mir zu machen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Es wurde doch insofern beachtet, dass er ihr etwas zu Essen mitgebracht hat. Wenn sie es dann nicht will, dann ist es ihr Problem. Von daher kann ich es nun gar nicht verstehen, wieso man darauf achten sollte und Partner noch mästen damit sie hinterher mit dem Gewicht in der Norm sind oder damit sie für den Partner gerade noch gut aussehen. Gleiches ist doch, wenn das Futter rationiert wird nur damit der Partner nicht unattraktiv wegen zu viel Gewicht wird, alles reine Oberflächliche Sachen. Es sind alles erwachsene Menschen, die darüber selbst entscheiden können und nicht entmündigt, warum sollte der Partner dann den Vormund spielen müssen?

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Sorae hat geschrieben:Es wurde doch insofern beachtet, dass er ihr etwas zu Essen mitgebracht hat. Wenn sie es dann nicht will, dann ist es ihr Problem.

Der Ansicht bin ich auch. Also ich hätte mich ehrlich gesagt ziemlich bevormundet gefühlt, wenn mein Partner versucht hätte, mir diese Mahlzeit aufzuzwingen. Dann würde ich mich nicht ernst genommen fühlen, wenn ich eben zuvor gesagt habe, dass ich keinen Hunger habe und nichts essen möchte. Da würde ich ziemlich allergisch reagieren.

Möglicherweise hat der Freund aus dem Beispiel ähnliche Erfahrungen gemacht und da er keine Lust auf einen Streit hat, lässt er sie einfach in Ruhe, nachdem sie einmal das Essen abgelehnt hat. Warum sollte er das Essen sonst aufdrängen? Er wird begriffen haben, dass dann der Haussegen schief hängt und er hat nur keine Lust auf Streit. Da gleich Ignoranz oder Gleichgültigkeit zu interpretieren, weil er ihre Gewichtsabnahme nicht kommentiert hat finde ich albern und nicht durchdacht.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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