Putzfee alles putzen lassen oder mit Ausnahmen?

A und B beschäftigen seit Jahren eine Haushaltshilfe C, die einmal wöchentlich vorbei kommt und den beiden im Haushalt hilft. Es war vorher genau abgesprochen, was in ihren Zuständigkeitsbereich fällt und was nicht. So möchten A und B zum Beispiel nicht, dass C das Schlafzimmer der beiden oder das Arbeitszimmer von B betritt. Sie sehen das einfach als ihre Privatsphäre an und möchten nicht mal, dass dort gewischt oder gesaugt wird, das machen die beiden nämlich selbst, was ich auch in Ordnung finde.

Wenn B also das Bedürfnis hat, das Schlafzimmer zu wischen oder sein Arbeitszimmer, dann sagt er C Bescheid, dass sie bitte das Wasser und den Wischmob fertig machen soll und er erledigt eben den Rest. Die drei haben sich damit arrangiert und kommen gut mit dieser Regelung zurecht.

Ich kenne jedoch auch Menschen, die es eher befremdlich finden, wenn die Putzfee zwar im Hause ist und wöchentlich beschäftigt wird, aber eben nicht jeden Raum betreten darf und nicht für jeden Raum zuständig ist. Was haltet ihr davon? Würdet ihr eine Putzfee alle Räume reinigen lassen oder seid ihr da für Ausnahmen? Was findet ihr sinnvoller und womit würdet ihr euch wohler fühlen und warum?

Ich habe keine Putzkraft, die ich beschäftige. Dennoch würde ich dieser Person dann auch erlauben alle Zimmer zu betreten und sich auch etwas zu Essen oder zu Trinken zu nehmen. Immerhin muss man dieser Person ja eh Vertrauen schenken und da kann man sicherlich auch alles putzen lassen und wenn sie dann Hunger oder Durst haben sollte, dann kann man da ja auch etwas zurecht stellen. Meiner Meinung nach braucht es da Vertrauen.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Bei mir kommt einmal in der Woche eine Putzkraft vorbei. Sie darf aber auch nicht jeden Bereich putzen. Mein Schreibtisch ist für die Putzkraft tabu. Sie darf im Arbeitszimmer den Boden wischen, das Gästebett neu beziehen, aber an meinem Schreibtisch hat sie nichts verloren, weil ich dort meine eigene Ordnung habe.

Ich wische und räume den Schreibtisch selbst auf und damit ist das Thema auch erledigt. Ich kann mir auch irgendwo vorstellen, der Putzkraft den Zutritt zu kompletten Räumen zu verwehren. Meine Privatsphäre ist mir schon wichtig und ich mag es auch nicht, wenn jemand Fremdes trotz Abmachungen in diesen Bereichen herumräumt.

Ich habe nun ebenfalls eine Putzfee die hier bei mir mit sauber macht und auch da ist alles abgesprochen. Ich sehe es wie Wibbeldribbel, dass Vertrauen gut ist und die Kontrolle besser. Aktuell putzt sie hier nur, wenn ich auch Zuhause bin da auch das Vertrauen erst einmal verdient werden muss.

In meinem Büro hat sie rein gar nichts verloren und das ist Sperrzone, gleiches gilt auch für den Keller, in dem meine Hobbysachen lagern wie auch meine Sportwaffen. Das sind auch die gleichen Bereiche, in denen mein Sohn nichts verloren hat und warum sollte ich für einen fremden Menschen dann die Ausnahme machen?

Ebenfalls sehe ich mich auch nicht als die Verpflegungsstelle der Haushaltskraft. Sie arbeitet hier, bietet eine ganz normale Dienstleistung an und wird dafür bezahlt. Warum sollte sie sich hier aufführen dürfen als wenn sie Zuhause ist und sich am Kühlschrank bedienen, an den Getränken und am Ende noch auf dem Sofa die Füße oben liegen haben? Dem Vertrauen ist das nicht sonderlich förderlich wenn man einen Freifahrtschein für alles gibt, sondern eher wenn man Regeln hat an die sich auch gehalten werden. Klar habe ich nichts dagegen wenn sie sich ein Glas nimmt und Wasser trinkt, aber anfangen meinen Kühlschrank leer zu futtern oder gar etwas anderes daraus zu entnehmen, geht gar nicht.

Wenn ich ein Arbeitszimmer hätte, würde ich da auch niemanden putzen lassen. Das ist bei uns im Unternehmen auch nicht anders. Also Staub gewischt wird da gar nicht von den Reinigungskräften, da wird höchstens der Boden gewischt und mal der Müll entleert. Man will eben nicht, dass da Unterlagen verschwinden oder durcheinander kommen. Das gibt sonst Probleme. Dass man das privat vielleicht auch so möchte, kann ich gut nachvollziehen. Wichtig ist doch nur, dass alle Beteiligten mit der Regelung zufrieden sind und es keine Probleme dadurch gibt.