Chef durch Widersprüche nicht ernst nehmen können?

vom 28.05.2018, 05:26 Uhr

Eine Bekannte von mir ist Studentin und arbeitet an einem Lehrstuhl ihrer Universität. Sie arbeitet überwiegend in der Verwaltung und hilft im Sekretariat aus. Nun ist es so, dass der Institutsleiter beschlossen hat, eine zusätzliche Sekretärin einzustellen und dass aus diesem Grund (grundsätzlich) keine neuen studentischen Hilfskräfte mehr eingestellt werden sollen, bis diese neue Sekretärin eben eingearbeitet ist.

Man will eben erst einmal schauen, dass häufige Aufgaben an diese Kraft übertragen werden und nicht mehr an Studenten - es ist organisatorisch einfach praktischer. Wenn dann noch Aufgabenbereiche nicht abgedeckt werden können von der Zeit her, dann sollen eben Studenten eingestellt werden, die dafür zuständig sind. Das finde ich auch durchaus nachvollziehbar.

Das wurde dann bei einem der wöchentlichen Teambesprechungen offiziell bekannt gegeben. Interessanterweise wollte der Institutsleiter aber noch am selben Tag nach dem Meeting ein Vorstellungsgespräch mit einem Studenten für eine Stelle stattfinden lassen, was ich total unlogisch finde. Ich glaube, wenn das mein Chef wäre, dann könnte ich so ein widersprüchliches Verhalten nicht wirklich ernst nehmen. Was haltet ihr davon? Wie würdet ihr da reagieren? Habt ihr so etwas auch schon erlebt?

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich finde immer, es ist schwierig sich über eine Situation eine Meinung zu bilden, nur weil eine Aussage für den Außenstehenden nicht zur Handlung passt. Denn oft weiß man ja nicht, was im Hintergrund wirklich abläuft. In diesem Fall würde ich nicht direkt sagen, dass hier Widersprüche herrschen.

Anders sieht es aus, wenn ein Chef zum Beispiel eine Aufgabe gibt und sagt wie diese erledigt werden soll und später will er es dann wieder anders. Das sind für mich so die typischen Widersprüche einer Führungskraft. Dies führt langfristig für mich dazu, dass ich mindestens unsicher bin, wenn eine Aufgabe zu erledigen ist.

» Bassaufdreher » Beiträge: 393 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde es nun auch schwierig, die Situation aufgrund dieser Beschreibung zu beurteilen. Sicher klingt es im ersten Moment unlogisch, aber vielleicht war das Vorstellungsgespräch mit dem Studenten schon geplant, bevor eben der Entschluss gefasst wurde, dass erst einmal keine Studenten mehr eingestellt werden sollen. Dann kann man das ja schlecht einfach absagen und vielleicht hat dieser Student ja keine Aufgabe, die sich mit einer Sekretärin überschneidet.

Ich verstehe dich schon, dass du die ganze Situation einfach unlogisch findest, aber ich würde dann auch erst einmal versuchen, mehr herauszufinden, wenn es mich interessiert. Sicher würde ich nicht direkt davon sprechen, dass ich das Verhalten eines Menschen nicht ernst nehmen kann, wenn ich es doch auch nicht voll verstehen kann, was derjenige damit erreichen möchte, dass doch noch ein Vorstellungsgespräch stattfindet.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich finde es wie meine Vorredner auch schwer die Situation selber zu bewerten. Da muss man einfach dabei gewesen sein und die Arbeitsabläufe auch mal erlebt haben um zu sehen was da logisch und unlogisch ist. Generell würde ich schon nochmal nachfragen, wenn sich mir etwas nicht erschließt und es mich direkt betrifft, aber sonst würde ich einfach darauf vertrauen, dass mein Chef damit leben muss, was er da angeordnet hat und er es ausbaden muss. Es kommt auch auf das Verhältnis an, ob man ihm da nochmal etwas dazu sagen sollte oder nicht.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^