Eine positive Lebenseinstellung entwickeln lernen?

vom 12.11.2015, 23:36 Uhr

Es gibt ja eine große Anzahl von Menschen, die haben von Grund her eine negative und pessimistische Lebenseinstellung. Kennt ihr solche Fälle auch und wie kann man solchen Menschen es beibringen eine positive Lebenseinstellung entwickeln zu lernen? Kann man so etwas überhaupt anderen Menschen vermitteln, wenn diese sich sträuben? Wie hoch schätzt ihr denn die Erfolgsaussichten ein, solchen Menschen wieder mehr Lebensfreude einzuhauchen?

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» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Aus eigener Erfahrung im Freundeskreis kann ich sagen, dass die betreffende Person selbst etwas ändern wollen muss, damit überhaupt eine Änderung eintreten kann. Es ist zwar als Freund oder Familienmitglied nicht schön, jemandem im Umfeld zu haben, der seinem Leben nicht positiv gegenüber steht. Aber man selbst kann auch nicht sehr viel daran ändern.

Es ist wichtig, dass man der betroffenen Person vermittelt, dass man für sie da ist. Auch sollte man sich von der negativen Einstellung der Person nicht selbst herunterziehen lassen. Das ist im Übrigen leichter gesagt als getan und oftmals der Grund, weshalb man sich irgendwann von der betroffenen Person entfernt, da man die ganze negative Einstellung nicht mehr erträgt.

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» TamiBami » Beiträge: 2166 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich kann da nur zustimmen. Wenn der Betroffene das selbst nicht will, dann rennt man gegen eine Wand. Da kannst du so positive Gedanken wie möglich verstreuen und versprühen, die Person wird alles mit ihrem Vollzeit-Pessimismus niederschmettern und im Extremfall zieht das den Optimisten auch noch runter.

Man kann das nur ändern, wenn die Person das selbst ändern will, sonst hat das keinen Zweck. Wenn die Person also keine Signale in diese Richtung sendet, würde ich davon ablassen, sie "bekehren" zu wollen und einen großen Bogen um sie machen bevor die negative Lebenseinstellung auf mich abfärbt.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich glaube, es macht einen Unterschied, wie langfristig der Bekannte schon so denkt. Wenn das jahrelang so geht, sehe ich die Chancen relativ gering. Es sei denn, der Bekannte bittet um Hilfe und will es selbst.

Wenn der Bekannte gerade schwer erkrankt ist oder jemanden geliebten verloren hat, dann kann man sicher langsam und schonend helfen, dass die betroffene Person irgendwann wieder Licht am Ende des Tunnels sieht. Aber einfach auf Knopfdruck wird auch das nicht gehen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Die betroffene Person muss es schon selbst wollen, sonst wird das nichts. Ein Vollblut-Pessimist wird schließlich nicht gleich seine Meinung ändern, nur weil man ständig Freude versprüht und die Person mit optimistischen Sprüchen und gute Laune konfrontiert. Da wird der Pessimist eher genervt reagieren und den Optimisten meiden, wenn das zu penetrant und aufdringlich rüberkommt. Wenn man seine Einstellung selbst gezielt ändern möchte, dann wird man es schaffen. Aber externe Menschen haben da keine Chance eine Person und deren Einstellung zu verändern.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich bin eher der pessimistischen Seite zugeneigt und verwehre mich entschieden gegen Mitmenschen, die mir irgend etwas "einhauchen" wollen. Meistens handelt es sich nämlich meiner Erfahrung nach um Leute, die nicht genügend Empathie und Verstand beisammen haben, um zu verstehen, dass auch jemand, der sich nicht genauso gebärdet wie sie, ganz zufrieden mit seinem Leben sein kann. Nicht jeder ist von Natur aus übersprudelnd und immer bester Dinge, manche Leute sind einfach nur ruhiger und/oder nachdenklicher und stehen deswegen oft unter Generalverdacht, Pessimisten oder depressiv zu sein, oder sonst irgendwie unperfekt.

Mir kommt es nämlich oft genug vor, dass Leute, die sich wunder was auf ihre "positive Lebenseinstellung" einbilden, einfach nur oberflächliche kleine Hühnchen sind, die noch nie etwas ansatzweise Unangenehmes erlebt haben, während mich das Leben schon ziemlich durch den Wolf gedreht hat. Dann ist es keine Kunst, positiv und optimistisch durchs Leben zu stolpern, aber beim geringsten Hindernis kann man diesen Leuten dafür auch beim gepflegten Zusammenbruch zusehen. Und dann stelle ich mich ja auch nicht provokant hin und erkundige mich, wo denn jetzt die positive Lebenseinstellung hin sei.

Und wenn jemand unter Depressionen oder ähnlichen Symptomen leidet oder gar keinen Grund zum Optimismus hat, weil der Person gerade ihr ganzes Leben um die Ohren fliegt, weiß man als Außenstehender oft genug gar nichts davon und belästigt jemanden, der einen Haufen Sorgen hat, nur mit leeren Floskeln, er oder sie möge doch bitte positiv denken. Und da ist auch niemandem gedient, außer dass sich die selbst ernannten Optimisten als gute Menschen fühlen können, weil sie ja ach so viel "Lebensfreude" verbreiten. :roll:

» Gerbera » Beiträge: 11311 » Talkpoints: 47,42 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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