Belange der Migranten von Parteien ausreichend abgedeckt?

vom 02.05.2018, 05:27 Uhr

In den Niederlanden gibt es quasi als Gegenentwurf zu den etablierten und vor allem den rechts angehauchten Parteien mittlerweile eine Partei, die sich speziell mit den Belangen der Migranten beschäftigt und deren Mitglieder natürlich auch vorrangig aus solchen bestehen. Dort hat die Partei vor allem in den Bevölkerungsgruppen türkischer und marokkanischer Herkunft einen starken Rückhalt. Aber auch hier gibt es aus diesen Ländern ja sehr viele Menschen, die von dort aus hierher migrierten.

Wäre das also auch für Deutschland eine Option? Immerhin gibt es ja hier einen Anteil von Bürgern mit Migrationshintergrund von bis zu 30 Prozent. Fühlen diese sich durch unsere Parteienlandschaft ausreichend vertreten oder brauchen sie oder wir auch so eine spezielle Partei, die sich für die Migranten stark macht? Oder widerspricht das jeglicher Integration, wenn so eine Volksvertretung sich speziell auf diesen Aspekt fokussiert und hält die Gräben zwischen "Biodeutschen" und Migranten weiter offen?

Was könnten die Themen einer solchen Partei hierzulande sein und wie stark dürfte das Interesse sein? Würdet ihr einer solchen Vertretung einen großen Erfolg bescheinigen? Gäbe es auch Nachteile oder ist es schon längst an der Zeit?

» Verbena » Beiträge: 4940 » Talkpoints: 1,49 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Sagen wir so. Ich glaube nicht, dass wir eine extra Partei brauchen, die sich um die Belange von Migranten kümmert. Das würde ich übertrieben finden. Allerdings bin ich der Ansicht, dass man den Migrantenanteil unter den Abgeordneten erhöhen sollte. Ich kritisiere an der Politik immer wieder, dass da Menschen sitzen und Politik für den Teil der Bevölkerung machen, zu dem sie gar keinen Bezug haben.

Soll heißen, dass ein Akademiker nie wissen können wird, wie man das Handwerk attraktiver gestaltet. Ein Biodeutscher wird nie wissen, welche Probleme Migranten haben und wo Verbesserungsbedarf ist und eine kinderlose Person oder eine Person mit erwachsenen Kindern wird nicht wissen, wie schwierig es momentan ist, Beruf und Kind unter einen Hut zu bekommen und wie schlecht die Kinderbetreuungssituation tatsächlich ist. Ich finde, wir brauchen eine stärkere Durchmischung unter den Abgeordneten, da nur so vernünftige Ergebnisse erzielt werden können.

Das ist jetzt auch gar nicht bös gemeint, sondern einfach nur Realität. Ich habe nie eine Ausbildung gemacht und habe da auch absolut keine Ahnung. Ich habe nie in der Bundeswehr gedient und ich bin kinderlos. Wenn ich jetzt politisch in den entsprechenden Ministerien arbeiten würde und mich damit befassen müsste, würde ich scheitern, ganz ehrlich. Denn die ganze Theorie, die man sich anlesen kann, bringt einem nicht viel, wenn man das nicht selbst erlebt und durchgemacht hat und kein Auge dafür hat.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Welche Parteien außer der AfD kümmert sich den nicht um die Belange der Migranten. Sind 238 Milliarden für Flüchtlinge etwa nichts. Mein Vater hat nach dem II. Weltkrieg als Flüchtling in einer Holzbaracke gewohnt. Warum wollen denn die meisten Flüchtlinge überhaupt nicht in ein anderes EU-Land? Anderswo würden die ganz anders empfangen werden.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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