Schlechten Ruf haben, weil man den Chef geheiratet hat?
Eine Bekannte von mir war heute auf einem Betriebsausflug und hat mir erzählt, dass eine Mitarbeiterin besonders gehänselt worden ist. Diese hat ihren ehemaligen Chef geheiratet und ein Kind von ihm bekommen. Die beiden sind immer noch zusammen, aber sie arbeitet nun wieder und hat einen neuen Vorgesetzten.
Es werden nun dauernd Witze darüber gemacht, dass sie sich von diesem nicht auch noch schwängern lassen soll und das sie sich ihm bestimmt an den Hals werfen wird. Die Mitarbeiterin wird generell immer etwas aus der Gruppe ausgeschlossen.
Ist es in manchen Kreisen nicht so gerne gesehen, wenn man den eigenen Chef heiratet? Warum macht man sich darüber lustig? Spielt da möglicherweise auch Neid und Eifersucht eine Rolle oder sehen viele es tatsächlich als ein Tabu an, wenn man den eigenen Chef heiratet?
Ich denke, dass hierbei Neid die vorherrschende Rolle schließt. Immerhin verlieben sich sehr viele Menschen am Arbeitsplatz, da sie dort die meisten Zeit verbringen und auch oft die meisten Menschen kennen lernen.
Dass unter diesen Menschen auch ein zukünftiger Partner sein könnte ist daher nur logisch. Genau so logisch ist es, dass es dann eben auch mal der Chef oder die Chefin sein kann.
Natürlich kann man solche Äußerungen auch aus Spaß treffen. Wenn sie wirklich nicht böse gemeint sind, sollte sich die Betroffene deshalb auch keine Sorgen machen oder dergleichen.
Andererseits kann es eben auch gut sein, dass sie insbesondere von Kolleginnen einfach beneidet wird. Diese waren möglicherweise selbst auf den Chef scharf oder sind allgemein mit ihrem Leben derart unzufrieden, dass sie ihr eigenes Unvermögen, ihr Leben zum Besseren zu wenden, an dieser Frau auslassen müssen.
Meine Schichtleiterin hat auch meinen Chef geheiratet, wobei die beiden sich bei der Arbeit kennen gelernt haben. Einen schlechten Ruf hat sie dabei überhaupt nicht, sondern die beiden werden als glückliches Paar bei mir auf der Arbeit anerkannt. Ich habe dabei gar nicht mitbekommen, dass jemand je etwas schlechtes über die beiden gesagt hat,, wobei es da auch absolut nichts Schlechtes zu sagen gäbe. Beide waren ja Single, als sie zusammen gekommen sind.
Ich wüsste nicht, weshalb man einen schlechten Ruf haben sollte, wenn man den Chef heiratet, wenn eben beide keinen Partner haben, wenn sie sich kennen lernen und zusammen kommen. Allerdings kann ich mir schon vorstellen, dass schnell Neid oder Missgunst von den anderen Mitarbeitern aufkommen kann. Sicherlich wird dann auch gesagt, dass die Person nur mit dem Chef zusammen gekommen ist, um selbst in eine höhere Position zu kommen oder mehr zu verdienen.
Sicherlich kann das ab und zu schon der Fall sein, aber auch nicht immer. Es kann ja wirklich sein, dass beide sich ineinander verlieben, ohne irgendwelche Hintergedanken dabei zu haben. Vermutlich denken die Mitarbeiter aber in erster Linie eher daran, dass man sich nur deshalb dem Chef an den Hals schmeißt, um eben auf der Karriereleiter hoch steigen zu können.
Ich verstehe es auch nicht so wirklich, warum nur die Tatsache, dass die Frau ihren Chef oder nun ehemaligen Chef geheiratet hat, schon dazu führt, dass sie gehänselt wird und bei der Arbeit einen schlechten Ruf hat. Wenn die Mitarbeiterin aber immer etwas ausgeschlossen wird, dann war das vielleicht vor der Hochzeit auch schon der Fall und nun kommt noch der Neid dazu und nun wird eben darüber gelästert. So könnte ich es mir wenigstens vorstellen.
Ich bin im Krankenhaus aufgewachsen, da hat öfter einmal eine Sekretärin oder eine Krankenschwester einen Arzt geheiratet. Das ist auch logisch, durch die Schwesternschülerinnen und die jungen Ärzte frisch von der Uni kommen immer Menschen nach, die im richtigen Alter für Heirat und Familie sind.
Wie das angekommen ist, das war sehr unterschiedlich. Es gab so gewisse Schwestern und Sekretärinnen, die haben es sehr offen darauf angelegt, sich einen Arzt zu angeln und mit jedem angebandelt, der nicht schnell genug geflüchtet ist. Das kam natürlich nicht gut an.
Und dann haben sich natürlich auch immer einmal einfach zwei Menschen verliebt. Da war es keine Voraussetzung, dass er Arzt ist. Dann gab es auch keine ablehnende Haltung, sondern es wurde sich für das Paar gefreut.
Ich kenne auch einen Fall, in dem eine Mitarbeiterin zuerst mit einem Kollegen in der Firma zusammen war und dann am Ende den Chef geheiratet und auch ein Kind mit ihm bekommt hat. Allerdings ist mir da nie zu Ohren gekommen, dass darüber gelästert wurde. Aber die Firma ist schon recht groß, da denke ich auch, dass es bei dem ein oder anderen doch irgendwelches Gerede gegeben hat.
Ich denke auch, dass Neid viele Auswirkungen haben kann und eine ist es dann sicherlich eine Person zu mobben oder über sie zu lästern. Für mich ist das schon kindisch und ich finde es schlimm. Es denkt eigentlich niemand von denen daran, wie sich die Person dann fühlt, mit der so etwas abgezogen wird. Ich denke gerade in der heutigen Zeit, sollte es doch wirklich kein Ding mehr sein, wenn eine Angestellte ihren Chef heiratet. Und sie arbeitet ja nicht mal mehr in der selben Firma. Aber Neid und Missgunst gibt es immer und auch immer Menschen, die dies deutlich zeigen müssen.
Ich kann diese Hänseleien, die nach der Heirat mit dem Chef passieren gar nicht nachvollziehen. Wenn die Beiden glücklich sind, eine Familie haben und Sie nun wieder arbeiten geht, ist doch alles vollkommen in Ordnung, ich verstehe absolut nicht, warum das ein Grund zum Hänseln sein soll? Wobei ich Hänseln eh nicht gut finde. Vielleicht sind die anderen nur neidisch und bringen das nun damit zum Ausdruck.
Ich würde sagen, dass das eher von der Größe der Firma abhängig ist und der Größe des Wohnortes. Ich lebe in einer Großstadt und ich habe hier noch nie mitbekommen, dass jemand wegen seiner Beziehung zum Chef gehänselt worden ist und ich finde das nicht nur kindisch und unreif, sondern auch total daneben. Bin mal gespannt, wie groß der Ort ist, in dem die Personen im Eingangspost leben wie weit die neue Firma vom Wohnort entfernt ist.
Täubchen, was hat denn bitte die Größe des Unternehmens und die Entfernung zum Arbeitsplatz damit zu tun. Nach dem Studium bin ich als einzige Frau über ein universitäres Rekrutierungsprogramm eines Professors, der auch im Vorstand ist, in einer sehr komfortablen Position eingestiegen.
Die Standardmeinung der meisten war, dass ich den Job habe, weil ich freizügig die Beine öffnen würde. Was wäre wohl erst los gewesen, wenn ich tatsächlich eine Affäre oder eine Beziehung zu dem Mann gehabt hätte oder gar seine Frau geworden wäre? Großstadt, Anfahrten von bis zu 120 Kilometer und über 50.000 Mitarbeiter haben den Flurfunk nicht gemildert. Und ich hatte genau die Bedingungen und Vergünstigungen wie meine vier Kollegen aus der Jahresauswahl.
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