Umfragen ab welcher Teilnehmerzahl repräsentativ?

vom 22.05.2018, 17:01 Uhr

Mitunter lese ich von Umfragen, wo gerade mal 2000 Leute daran teilgenommen haben und deren Ergebnisse werden dann als Meinungs- oder Stimmungsbarometer der Deutschen präsentiert. Ich finde das jedoch immer etwas zweifelhaft, wenn man mit solch einer geringen Teilnehmerzahl bei Umfragen, gleich ein komplettes Meinungsbild von Deutschland darstellen will. Was haltet ihr denn von solchen Umfragen mit so wenigen Teilnehmern und wie bewertet ihr denn deren Ergebnisse? Ab welcher Teilnehmerzahl wären denn bei euch Umfragen überhaupt repräsentativ?

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» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich halte generell nichts von Umfragen, gleich wie ich nichts von Aufnahmetests oder Schulreifetests halte. Warum? Weil dies alles nur Momentaufnahmen sind. Es wird weder die Tagesverfassung noch eventuelle Krankheiten, gerade Erlebtes etc. berücksichtigt. Dies alles kann aber zu einem Teil der Umfrage beitragen.

An einem anderen Tag hätte exakt dieselbe Person vielleicht anders geantwortet. Deshalb halte ich nichts von Querschnittsuntersuchungen wie Umfragen. Meiner Meinung nach repräsentativer wären Längsschnittuntersuchungen, bei denen über Jahre hinweg immer dieselben Personen beobachtet und ihre Gewohnheiten aufgezeichnet werden.

Und auch dann birgt diese Art Untersuchung für mich immer noch Fehlerquellen. Weil ich ja, wenn ich nur einen kleinen Teil der Menschen anschaue, nicht für alle sprechen kann. Für mich sind Umfragen generell wie Horoskope oder Wettervorhersagen ein lustiger Zeitvertreib, dem man nicht all zu große Beachtung schenken sollte.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 22.05.2018, 20:25, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Die reine Zahl der Teilnehmer macht eine Umfrage doch nicht repräsentativ. Nehmen wir an, ich möchte wissen, wie die Bevölkerung das deutsche Gesundheitssystem bewertet und befrage dazu 20.000 ausschließlich weibliche Pflegekräfte.

Dann habe ich definitiv eine repräsentative Einschätzung des Gesundheitswesens von weiblichen Pflegekräften. Aber es ist kein repräsentatives Ergebnis für die deutsche Bevölkerung, denn die ist weder ausschließlich weiblich, noch arbeiten alle in der Pflege.

Repräsentativ ist eine Umfrage, wenn die Teilnehmer möglichst präzise die Gruppe abbildet, deren Meinung wiedergegeben werden soll. Soll es die Bevölkerung eines Landes sein, dann müssen Geschlechter, Alter, Bildung und so weiter in der Teilnehmergruppe möglichst ähnlich sein wie die Verteilung in der Bevölkerung.

» cooper75 » Beiträge: 13374 » Talkpoints: 508,93 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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