Ernährungsgewohnheiten des Partners ablehnen?
Eine Freundin von mir ist ziemlich dünn und isst auch eher unregelmäßig. Sie hat aber keine Probleme mit ihrer Figur, sondern einen eher ungesunden Appetit und hat einfach selten Hunger. Wenn sie etwas isst, dann sind es häufig ungesunde Dinge wie Kekse und Schokolade. Am Morgen gönnt sie sich häufiger einige Reihen Schokolade, denn sie meint, dass sie sich danach wohler fühlt und auf den Tag freut. Andere Dinge wie Toast, Müsli oder Joghurt liegen ihr nur schwer im Magen.
Ich selbst habe mich nie an ihrer Essgewohnheit gestört und auch schon mal das eine oder andere Mal mitgeknabbert, wenn sie in der Vorlesung ihre Schokolade herausgeholt hat. Seit einiger Zeit nun hat sie aber einen Freund und jetzt isst sie die Schokolade gar nicht mehr zu Hause, sondern nur noch an der Universität, weil ihr Freund diese Angewohnheit nicht gut heißt.
Er findet es ungewöhnlich und anormal, dass sie morgens Schokolade isst und möchte auch, dass sie sich das abgewöhnt. Sie selbst möchte das nicht tun und sieht keinen Grund darin, warum sie es tun sollte, allerdings hat sie keine Lust auf Gespräche und Streitereien mit ihrem Freund und isst ihre Schokolade daher lieber an der Universität.
Sie selbst kann seine Essgewohnheiten auch nicht nachvollziehen, denn ihr Freund ist am Abend viele Kekse und auch Schokolade. Er findet, dass das als ''Belohnung'' nach einem Arbeitstag in Ordnung ist. Sie selbst isst aber abends keine Schokolade mehr und hat darauf gar keinen Hunger. Ernährungstechnisch ist es auch Unsinn am Abend noch so viele Kalorien zu essen, weil man sie dann einfach nicht mehr braucht.
Wie findet ihr das Verhalten des Freundes meiner Kommilitonin? Findet ihr es in Ordnung dass man versucht jemandem die Schokolade am morgen abzugewöhnen, nur weil man selbst sie als Belohnungssystem für den Abend nutzt? Wenn sie dann Abends keine Schokolade haben möchte, wo er es erlaubt, dann soll sie gar keine Schokolade mehr essen? Würdet ihr auch andere Leute wegen ihrer Essgewohnheiten bemängeln, nur weil ihr euch damit belohnt?
Ich finde, dass das ihre eigene Angelegenheit ist. Wenn sie morgens Schokolade essen will, soll sie das doch tun. Was ist daran so schlimm? Hat ihr Freund etwa Angst, dass sie davon Karies bekommt oder dick wird?
Abends Schokolade essen sehe ich jetzt auch nicht so als Problem. Das tue ich seit Jahren und ich habe davon nie zugenommen. Für mich bedeutet Schokolade essen ein Stück Lebensqualität, das ich mir eben gerade abends gönnen will. Ich liebe Schokolade, sie schmeckt einfach nur super lecker.
Ich persönlich kann es nicht nachvollziehen, wenn Menschen immer meinen sich in die Essgewohnheiten des Partners einmischen zu müssen. Natürlich ist Schokolade zum Frühstück kein Gesundes Frühstück und generell klingt ihr unregelmäßiges Essen nicht unbedingt extrem gesund, aber das ist im Endeffekt wirklich ihr Bier und sollte ihn nicht wirklich interessieren. Ich könnte es verstehen, wenn sie jetzt 200 Kilo wiegen würde und er Angst um ihre Gesundheit hätte und deswegen eine etwas gesündere Ernährung wollen würde. Aber dies ist hier nicht der Fall.
Ob ich die Schokolade jetzt morgens oder abends esse ist im Endeffekt schließlich auch ziemlich egal. Schokolade bleibt Schokolade. Natürlich ist Schokolade als Frühstück sicher eigentlich nicht geeignet und viele würden sich damit nicht gut fühlen, aber wenn es bei ihr nicht so ist, ist es doch in Ordnung.
Natürlich ist es manchmal schwierig die unterschiedlichen Essgewohnheiten von Partnern unter einen Hut zu bringen, aber da müssen sich einfach beide anstrengen um eine Lösung zu finden die beiden gefällt. Eine Freundin von mir hatte auch lange Zeit da ein Problem mit ihrem Freund. Sie ist Leidenschaftlich gerne Dosengerichte (ich werde nie verstehen, was sie daran so gerne mag) und ihr Freund ist leidenschaftlicher Koch, der gerne für andere kocht. Dies hat auch lange zu Streit geführt, wenn er für sie kochen wollte, sie aber lieber eine Dose Ravioli gegessen hat. Irgendwann haben sie ordentlich darüber geredet und eine Lösung gefunden.
Ich würde mir definitiv nicht von meinem freund vorschreiben lassen, wann ich Schokolade essen darf und wann nicht. Wenn es ihm nicht gefällt soll er eben wo anders hinsehen. Ich finde solange meine Gesundheit in Ordnung ist, kann es ihm auch egal sein wie gesund oder ungesund meine Ernährung ist. Wenn ein Partner stark in meine Essgewohnheiten eingreifen will und versucht eine Änderung zu erzwingen, welche ich allerdings nicht möchte, ist dies für mich wirklich ein Problem und würde die Beziehung von meiner Seite aus Belasten. Ich denke man muss da gerade wenn es um den Wunsch von Gemeinsamen Essen etc. geht einfach einen Weg finden das beide zufrieden sind.
Ich kann es grundsätzlich nicht nachvollziehen, wie man sich so in das Leben des Partners einmischen kann. Auch wenn es sich um den eigenen Partner handelt, kann man doch nicht einfach so über ihn bestimmen. Ich kann es ja verstehen, dass man bezüglich mancher Dinge Sorgen und Einwände hat, die man gerne äußern möchte, wobei ich es falsch finde, den Partner da so lenken zu wollen.
Es wäre ja etwas anderes, wenn deine Freundin extrem magersüchtig oder extrem fettleibig wäre. Da kann ich es schon verstehen, dass man sich um die Gesundheit des Partners sorgt. Wie du es beschreibst, klingt es aber nicht dramatisch. Natürlich gibt es ein besseres Frühstück als Schokolade, allerdings bringt das niemanden um. Deine Freundin kann höchstens an Gewicht zulegen, wobei sie sich ja aber scheinbar auch keine Gedanken darüber machen muss.
Man kann dem Partner durchaus Tipps und Ratschläge geben, allerdings finde ich es absolut daneben, richtige Verbote auszusprechen. Ich finde es auch sehr schade, dass sich deine Freundin quasi richtig etwas verbieten lässt und nur noch in der Uni isst. Immerhin gibt sie ihrem Partner so recht, indem er über sie bestimmen will.
Das kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Ich verstehe nicht, wie man so wenig Toleranz und Akzeptanz seinem Partner entgegen bringen kann, dass man ihn von Grund auf ändern möchte und ihn nicht so sein lassen kann oder will, wie er ist. Das ist doch nicht normal, mal ehrlich. Liebe sieht für mich anders aus. Eine intakte Beziehung sieht für mich anders aus.
Mein Partner hat auch einige Ernährungsgewohnheiten, die ich nicht immer nachvollziehen kann und die ich auch nicht für besonders gesund halte. Allerdings lasse ich ihn so wie er ist. Wenn er auf seine "Marotten" in punkto Ernährung besteht, dann akzeptiere ich ihn das und wenn ihn das glücklich macht, dann macht mich das auch glücklich. Er ist schließlich nicht dazu da, dass ich ihn auf links drehen kann wie es mir gefällt.
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