Lebensmittel erst mögen, dann auf einmal eklig finden?
Bei mir ist es ab und zu einmal so, dass ich etwas neu entdecke und davon dann total begeistert bin. Ich meine vor allem Lebensmittel, Gerichte oder ähnliche Dinge. Ich kann dann eine Zeit lang gar nicht genug davon bekommen und esse und trinke dann davon recht viel innerhalb kurzer Zeit. Irgendwann jedoch habe ich dann aber so viel gegessen oder davon getrunken, dass es mir aus dem Hals hängt und ich es nicht mehr sehen kann. Meistens hält dann dieses Gefühl auch sehr lange an und ich mag bestimmte Dinge dann überhaupt nicht mehr.
So erging es mir erst neulich mit einem Tee. Es war ein besonderer, gemischter Früchtetee, den ich noch nie zuvor getrunken hatte und von dem ich total begeistert war, weil er eine sehr ungewöhnliche Komponente enthielt, die ich noch nie in einem Tee gesehen habe. Diesen Tee habe ich dann täglich mindestens einmal, meistens jedoch zwei- oder dreimal zu mir genommen. Irgendwann hatte ich dann aber überhaupt keine Lust mehr darauf und inzwischen kann ich sogar nicht einmal mehr den Geruch von diesem Tee ertragen, so dass ich ihn vermutlich auch nicht mehr trinken werde.
Geht es euch ähnlich? Gibt es bei euch bestimmte Dinge, vorwiegend Lebensmittel, die ihr anfangs super gerne hattet, die ihr aber nach einer gewissen Zeit nicht mehr ertragen habt und nicht mehr gemocht habt? Hat sich das im Laufe der Zeit wieder verändert und mögt ihr diese Dinge nun wieder oder habt ihr sie euch für immer verdorben?
Ich habe oft phasenweise Appetit auf bestimmte Dinge. Wenn ich mich dann tage- oder wochenlang daran satt gegessen habe, mag ich sie für eine Zeit lang nicht mehr. Letzten Sommer hatte ich beispielsweise eine Wurstsalatphase, die sogar einige Wochen lang anhielt. Ich habe mir mindestens alle zwei Tage einen Wurstsalat gemacht, bis ich ihn plötzlich abstoßend fand. Dieses Gefühl hält heute noch an. Ich weiß aber, dass die nächste Phase bestimmt wieder kommt.
Ich denke, dass der Körper genau weiß, was er braucht, und so der Appetit auf bestimmte Dinge entsteht. Irgendwann ist er gesättigt und sendet das Signal aus, dass er diese Speise jetzt nicht mehr haben möchte. Leider haben viele Menschen durch Diäten oder kopfgesteuerte Ernährungsgewohnheiten dieses Gefühl für ihren Körper verloren. Gerade bei Kindern wird durch eine "gesunde Ernährung" hier viel kaputt gemacht.
Den Fall, dass ich ein Lebensmittel dann nie mehr gemocht habe, hatte ich allerdings noch nie. Irgendwann kam der Appetit dann wieder. Vielleicht geht es einem so, wenn man sich eine richtige Lebensmittelvergiftung geholt hat. Aber das war bei mir Gott sei Dank noch nie der Fall.
Ich kenne dieses Gefühl auch sehr gut und hatte es zum Beispiel schon bei der Milchschnitte. Davon habe ich mal die Punkte gesammelt und weil die Milchschnitte gerade im Angebot war und ich Appetit darauf hatte, habe ich einige geholt. Irgendwann verwandelte sich der Appetit aber in die Richtung, dass ich die Milchschnitte nicht mehr sehen wollte. Dann habe ich ein Jahr oder so diesen Snack nicht mehr gegessen, aber mittlerweile mag ich die Milchschnitte wieder gerne, nun aber in Maßen.
Als Kind habe ich immer gerne eine bestimmte Limonade getrunken, die meine Eltern oft gekauft haben. Ich hatte aber auch immer eine Flasche von diesem Zeug in der Schule, für den Fall, dass ich Durst bekam. Eines Tages wurde ich aber krank und musste mich übergeben, direkt nachdem ich diese Limonade getrunken hatte. Ich weiß, dass die Limonade nichts damit zu tun hat, wenn man Grippe oder sowas hat. Aber dennoch mache ich seit fast 20 Jahren einen großen Bogen um diese Limonade und kann sie weder sehen noch riechen.
Das müsste doch eigentlich ein verbreitetes Phänomen sein. Mir ist es schon oft so gegangen und auch andere Leute haben mir schon davon erzählt, dass sie eine Speise oder ein Getränk zu häufig genossen haben und dann nicht mehr sehen konnten. Meine Oma hat dafür den Ausdruck "sich an etwas überessen" verwendet.
Ich kenne auch das Gefühl, dass man eine bestimmte Phase hat, in der man tagaus, tagein nur ein bestimmtes Gericht essen könnte. Und dann, oft von einem Tag auf den anderen, graut einem schon bei dem Gedanken an das gleiche Essen, das man sonst immer so gemocht hat. Ich habe mal eine Überdosis süß-saure Soße abbekommen und konnte monatelang meinen liebsten Asia-Imbiss nicht mehr betreten. Im Winter trinke ich außerdem immer wochenlang literweise Pfefferminztee, bis ich so übersättigt von dem Geschmack bin, dass ich notgedrungen wenigstens die Teesorte wechseln muss.
Meistens legt sich bei mir jedoch die Abneigung nach ein paar Wochen oder Monaten strenger Abstinenz. Andere Erfahrungen habe ich nur gemacht, wenn mir nach dem Verzehr einer bestimmten Speise schlecht geworden ist. Diese Lebensmittel kann ich dann normalerweise überhaupt nicht mehr anrühren. Wahrscheinlich merkt sich der Körper den Zusammenhang zwischen bestimmten Nahrungsmitteln und Übelkeit ganz automatisch, auch wenn das Essen gar nicht schuld an den Problemen war.
Mir geht es so mit Donuts. Ich stand eine Zeit lang ganz extrem auf Donuts und habe sehr viele davon gegessen. Ich habe mir oft sogar diese Viererpacks gekauft und dann alle auf einmal gegessen. Ich habe ganz viele verschiedene Donuts gegessen und mich da ganz gerne durchprobiert. Allerdings war es wohl doch etwas zu viel des Guten. Seitdem habe ich gar keine Lust mehr auf Donuts und würde wahrscheinlich nicht einmal einen essen wollen, wenn ich ihn denn kostenlos bekäme.
Ich hatte das auch mal mit Gazpacho. Ich habe einen Sommer lang sehr viel Gazpacho gegessen und auch immer mal wieder zwischendurch als Snack. Seitdem habe ich das aber gar nicht mehr gegessen und habe da auch keinen Appetit mehr drauf. Der Gedanke daran kalte Suppe zu essen, finde ich nicht unbedingt gerade toll.
Als Kind fand ich diese kleinen Zwiebeln im Glas immer unglaublich lecker und habe diese auch ständig gegessen. Ich weiß nicht wie es dazu kam, aber irgendwann fand ich sie extrem eklig und kann sie bis heute nicht mehr sehen. Ich finde Zwiebeln allgemein einfach nur abstoßend. Bei mir ist das ganz oft so, wenn ich innerhalb sehr kurzer Zeit sehr viel von einem Lebensmittel esse.
Gerbera hat geschrieben:Ich kenne auch das Gefühl, dass man eine bestimmte Phase hat, in der man tagaus, tagein nur ein bestimmtes Gericht essen könnte.
Interessant, das kenne ich überhaupt nicht. Ich brauche sehr viel Abwechslung auf dem Speiseplan. Ich kann es nicht mal haben, wenn ich an zwei Tagen hintereinander das gleiche zum Frühstück esse, selbst wenn da noch ein Abendessen und ein Mittagessen zwischen diesen beiden Frühstücksmahlzeiten liegen. Ich kann das Essen zum Frühstück sehr schnell dann nicht mehr sehen und brauche dann was anderes. Daher kommt es bei mir eher selten vor, dass ich mich an etwas überesse und es nicht mehr sehen kann.
Es ist durchaus schon vorgekommen, keine Frage. Das liegt dann aber eher daran, dass zu viel Essen gekocht worden ist und man zu sehr mit dem Aufessen von Resten beschäftigt war. Aber auch das kommt eher selten vor, denn schließlich bin ich nicht dumm und bei mir setzt ein Lerneffekt ein, sodass ich in Zukunft nicht mehr so viel koche und die Menge entsprechend anpasse.
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