Für welche Patienten ist Aufenthalt in Geriatrie sinnvoll?

vom 21.05.2018, 16:16 Uhr

In meiner Bekanntschaft gibt es jemanden, bei dem gerade überlegt wird, ob ein Aufenthalt in einer Geriatrie sinnvoll wäre. Ich habe zuvor noch nichts davon gehört und mir wurde erklärt, dass dort ältere Menschen mit bestimmten Krankheiten aufgepäppelt und gefordert werden sollen, so dass es ihnen besser geht und sie vielleicht wieder etwas mehr Selbstständigkeit erlangen können.

Zuvor sollen mit dem Patienten Tests gemacht werden, um herauszufinden, ob dieser für den Aufenthalt in einer Geriatrie überhaupt geeignet ist. Immerhin möchte man niemandem etwas zumuten, was er nicht schafft.

Für welche Patienten genau ist ein Aufenthalt in einer Geriatrie sinnvoll? Wie muss man sich die Pflege und die Anforderungen an die Patienten vorstellen? Wie und wonach wird da entschieden, wer dort aufgenommen und behandelt wird?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Eine geriatrische Abteilung im Krankenhaus bietet mehr als nur andere Pflege. Altersmedizin befasst sich interdisziplinär mit den typischen Beschwerden im Alter. Denn Multimorbidität ist im Alter nun einmal seit verbreitet. Herzerkrankungen, Blutdruck, Nierenleiden, Osteoporose, Arthrose, Diabetes und Demenz in Kombination sind verschiedenen Konstellationen seit verbreitet.

Das ist schon rein medizinisch eine Herausforderung, weil die Nebenwirkungen und Wechselwirkungen der verschiedenen Medikamente zur Standardtherapie der einzelnen Beschwerden tödlich sein können. Außerdem verändert sich im Alter teilweise die Gewichtung der Behandlung, weil Lebensqualität vorgeht.

Dann kommt der pflegerische Teil. Sturzprophylaxe und Mobilisation haben einen ganz anderen Stellenwert. Außerdem stehen ganz andere Hilfsmittel zur Verfügung. Viele Dinge, die im Alltag das Leben erleichtern, sind auf normalen Stationen nicht vorhanden.

Zur Anamnese gehört in der Geriatrie immer ein Screening mittels Fragebogen. Denn nur weil jemand alt ist, ist er nicht automatisch inkontinent, dement, depressiv, ohne Hobbys und Sozialkontakte und so weiter. Man muss immer individuell ermitteln, wo Probleme liegen und wie die aufgefangen werden können. Durch dieses Konzept wird zusätzlich eine frühe Rehabilitation möglich.

» cooper75 » Beiträge: 13429 » Talkpoints: 519,52 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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