Im entscheidendem Moment 'kalte Füße' bekommen

vom 13.12.2013, 14:10 Uhr

Ich dachte immer, dass es das nur im Fernsehen gibt. Aber der Arbeitskollegin meines Mannes ist es tatsächlich passiert, dass sie vor dem Standesamt sitzen gelassen wurde. Der Trauzeuge brachte ihr einen Brief in dem stand, dass sie ihn nicht suchen soll und er erst einmal verreist ist. Er hätte "kalte Füße" bekommen und muss erst mal für sich alleine sein.

Ich habe es nicht glauben können. Denn es kann doch nicht sein, dass man alles plant und beide die Hochzeit wollen und sie auch schon seit 5 Jahren zusammen sind und seit 3 Jahren zusammen wohnen, dass man dann "kalte Füße" bekommt. Es ändert sich doch gar nicht viel, wenn man dann verheiratet ist.

Es gibt auch bestimmt andere Momente, wo man diese sogenannten "kalten Füße" bekommen kann. Sei es, wenn man in Urlaub fahren will und fliegen will und dann kurzfristig nicht fliegen kann oder wenn man eine Entscheidung fällt, die man dann einfach überdenkt.

Habt ihr schon in wirklich entscheidenden Momenten "kalte Füße" bekommen? In welchen Situationen war das und könnt ihr im Nachhinein verstehen, warum ihr so gehandelt habt? Habt ihr schon mit erlebt, wenn jemand "kalte Füße" bekommen hat?

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» supermami » Beiträge: 2317 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich habe in einer Situation vor drei Jahren mal "kalte Füße" bekommen, aber das hat sich zum Glück alles in die richtige Richtung entwickelt. Damals war ich mit meinem Freund ein Jahr zusammen und es stand fest, dass ich beruflich mehrere hundert Kilometer weiter weg ziehen muss. Ich stand zu dem Zeitpunkt schon im Berufsleben, er studierte noch. Wir hatten uns in der Zeit, wo ich anfing zu arbeiten auch angefangen auseinander zu entwickeln. Ich wollte Karriere, er Familie und hatte Null Ansprüche an seinen späteren Job.

Als ich bereits meine neue Wohnung in dem neuen Wohnort plante, meinte er, dass er mitkommen würde. Ich war anfangs recht erfreut darüber, merkte aber schnell, dass ich das eigentlich gar nicht will. Ich habe mich aber nicht gertraut etwas zu sagen. Am Tag meines Umzugs half er mit und kam auch mit seinem Auto und seinen ersten Sachen mit zu meinem neuen Wohnort. Ich begann zwei Tage später meine neue Arbeit und er blieb zu Hause. Er fuhr über das erste gemeinsame Wochenende wieder zurück zu seinen Eltern. Als er dann aber am Sonntagabend nicht kam, rief ich ihn an und er meinte, dass er nicht wiederkommen würde. Er hätte es sich anders überlegt und würde das nicht wollen.

Er bekam dann also "kalte Füße" und mir war es ganz recht. Er holte dann zwei Wochen später seine Sachen und wir sind beide froh gewesen, dass alles so glimpflich ausgegangen ist und wir eigentlich beide "kalte Füße" hatten und rechtzeitig die Kurve bekamen. Ich habe es ihm nie übel genommen und es war alles gut so, wie es gekommen ist. Insofern war es positiv, dass er "kalte Füße" bekam.

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» Schleiereule » Beiträge: 827 » Talkpoints: 3,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Schleiereule hat geschrieben:Ich war anfangs recht erfreut darüber, merkte aber schnell, dass ich das eigentlich gar nicht will. Ich habe mich aber nicht gertraut etwas zu sagen.

Ich bin der Ansicht, dass man nur dann wirklich "kalte Füße" bekommen kann, wenn genau diese Voraussetzungen, wie du sie beschreibst, erfüllt sind. Wenn man etwas wirklich möchte und sich das gut überlegt hat, dann bekommt man keine kalten Füße.

Ich persönlich hatte noch nie kalte Füße, weil jede meiner (besonders die langfristige Zukunft betreffenden) Entscheidungen sehr gründlich durchdacht ist und ich mich da nicht zu spontanen Schnapsideen hinreißen lasse. Daher weiß ich sehr gut, was ich will und warum ich es will und leite entsprechende Handlungen ein. Mein Partner tickt da glücklicherweise ähnlich, sodass wir keine Entscheidung bezüglich unserer gemeinsamen Zukunft bereuen würden.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich habe auch noch nie kalte Füße bekommen. Aber ich kann ich durchaus verstehen, dass das manchmal passieren kann. Allerdings finde ich es schon sehr gemein, wenn dann jemandem zum Standesamt fahren lässt, um ihm dann nur einen Brief zukommen lässt. Da merkt man doch meist vorher schon, dass man das doch nicht möchte. Ich glaube, dass ich Zweifel durchaus vorher äußern würde.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



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