Ernährungstagebuch - kleine Mengen Süßes realistisch?
Meine Kommilitonin hat in ihrem Wahlpflichtmodul zum Thema Ernährungswissenschaften ein Ernährungstagebuch führen müssen und am Ende wurde dieses dann auch exemplarisch vor dem ganzen Kurs ausgewertet. Es war dabei interessant, dass viele Studenten an diesem Tag angeblich Unmengen an Obst und Gemüse gegessen haben wollten, was die meisten dann doch unrealistisch fanden.
Interessant war auch, dass eigentlich kaum jemand etwas Süßes oder eine andere Knabberei zu sich genommen haben will. Das kann ich eigentlich kaum glauben, denn schon in der Vorlesung sitzen die meisten Studenten mit irgendwelchen Schokoriegeln oder so da. Eine Studentin hatte dann angegeben, dass sie Schokolade gegessen hatte und gab die Menge mit 5g an.
Ich hörte dann schon andere Studenten hinter mir tuscheln, dass das ja wohl nicht sein könnte und glaube das selbst auch nicht. Wenn man an so einem winzigen Stück Schokolade nuckelt, dann sollte man es lieber schon ganz sein lassen. Ich denke auch, dass die Studentin einfach nicht mehr angeben wollte, da dies sonst negativ auffallen könnte.
Wie findet ihr es, wenn man in der Präsentation eines Ernährungstagebuches solche Mengen angibt? Findet ihr das auch eher etwas lächerlich und hättet den Wert dann lieber ganz ausgelassen? Oder denkt ihr, dass ihr das jemand abgenommen hat?
Ich finde die Idee an sich schon blöd, dass Leute offenlegen sollen wie viel Gramm sie von irgendetwas gegessen haben. Man stelle sich das nur mal vor, wenn jemand vorne steht oder darüber reden muss, der dicker ist und dann auch die Wahrheit sagt, der ist dann schon irgendwie eine Zielscheibe und durch falsche Selbstwahrnehmung traut man sich sicherlich nicht die Wahrheit zu sagen, weil andere Menschen ja lästern könnten. Das Ergebnis, dass keiner zugeben konnte, was er tatsächlich isst, spricht nicht gerade für den Kurs, finde ich.
Kleine Mengen an Süßem oder auch an Knabbereien können für ganz disziplinierte Menschen sicherlich der Realität entsprechen, aber das sind die wenigsten. Persönlich würde ich schon dazu stehen, was ich da gegessen habe. Ich bin nicht dick und wenn ich dann sage, dass ich ab und zu eine Tüte Chips am Stück esse glaubt mir das sicherlich keiner, aber es ist so.
Ich denke einige haben an dem Tag einfach bewusster gegessen, dadurch das sie alles aufgeschrieben haben und daher sehr viel Obst und Gemüse gegessen und keine Süßigkeiten. Allerdings haben sicher auch die ein oder anderen geschwindelt, weil sie Angst hatten es Vortragen zu müssen und dann doof dazustehen. Und im Endeffekt hatten sie nicht unrecht, immerhin wurde über diejenige, die 5 g Schokolade gegessen hat schließlich auch getuschelt.
Ich persönlich weiß auch nicht, was an 5 Gramm Schokolade so unrealistisch ist. Manche Leute essen nun einmal nicht gleich eine halbe Tafel. Und warum sollte man es dann den gleich ganz lassen? Auch ein kleines Stück Schokolade ist nun einmal Schokolade und manche benötigen zwar ihr tägliches Stück Schokolade, aber denen reicht dann eben auch ein kleines Stück. Warum sollte derjenige den dann gleich keine Schokolade essen? Ich persönlich kann das absolut nicht nachvollziehen was du schreibst.
Selbst wenn auch die 5 Gramm etwas geschwindelt waren, ist dies doch auch nicht anderes, wie wenn andere gleich sagen, sie hätten überhaupt nichts gegessen. Oder sie hat in dem Fall dann auch einfach bewusst gegessen weil sie es aufschreiben musste und sich deswegen mit einem kleinen Stück zufrieden gegeben.
Wenn wegen 5 Gramm Schokolade schon getuschelt wird, würde ich dort auch kein Ernährungstagebuch vorlesen wollen und kann verstehen wenn manche nicht ehrlich waren. Ich finde die Leute die Getuschelt haben, sollten sich einmal an die Nase langen und überlegen, ob dies wirklich nötig war. So hat doch keiner mehr Lust dort ehrlich etwas vorzutragen.
Wenn man über einen sehr kurzen Zeitraum oder vielleicht sogar nur über einen einzigen Tag hinweg ein Ernährungstagebuch führen muss, ist es ja wirklich nicht schwer, sich in dieser Zeit sehr bewusst und gesund zu ernähren. Das ist ja eine wirklich sehr kurze und absehbare Zeit und einen Tag lang mal mehr Obst und Gemüse zu essen und die Süßigkeiten dafür wegzulassen, ist ja wirklich kein Hexenwerk.
Auch wenn man das eine Woche so durchzieht, ist das ja nicht schwer. Von daher finde ich nicht, dass man da unbedingt gelogen haben muss. Es kann schon sein, dass die Studenten da die Wahrheit angegeben haben, weil es ja nicht so schwer ist, sich für die Zeit anders zu ernähren. Und es ist ja klar, dass man nicht nur Tiefkühlpizza, Schokolade und Chips angeben möchte, wenn das Tagebuch dann in der Uni öffentlich gemacht wird. Von daher ernährt man sich etwas bewusster.
Und auch wenn man gelogen haben sollte - so schlimm finde ich das nicht. Das Tagebuch dient ja wahrscheinlich nur der Anschauung und dazu, dass die Studenten ein praktisches Beispiel aus dem Alltag haben. Was man da angibt, ist ja im Prinzip egal, da man über so einen kurzen Zeitraum ohnehin keine wirklichen Schlüsse ziehen kann. Von daher würde ich dem auch nicht so viel Beachtung schenken.
Doch, das kann schon der Wahrheit entsprechen. Anfang des Jahres bis vor circa einem Monat habe ich auch nur sehr geringe Mengen an Süßigkeiten konsumiert und da kommen 5 Gramm durchaus auch mal hin, weil ich wirklich deutlich mehr Obst und Gemüse zu mir genommen habe.
Daher finde ich es nicht gerechtfertigt, wenn man behauptet, dass jemand lügt. Auch Studenten müssen Schokolade nicht tafelweise konsumieren, es gibt auch Menschen, die sich mit geringen Mengen wirklich zufrieden geben, weil es nur nach dem Geschmack geht.
Dass niemand dem Wert Glauben geschenkt hat, finde ich unfair. Ich würde sogar wetten, dass die anderen Studenten ihr Ernährungstagebuch auch getunt haben und ebenfalls ein paar falsche Werte eingetragen haben, damit es schlichtweg besser aussieht.
Ich verstehe nicht, was daran so schlimm oder unrealistisch sein soll. Anders wäre es gewesen, wenn man die Kommilitonen tagtäglich mit Müsliriegeln und Schokoriegeln sieht und dann zum Beispiel über mehrere Wochen so ein Ernährungstagebuch führen muss, wobei diese Angaben komplett weggelassen worden sind. Solange man das nicht überprüfen kann, ob die Angaben stimmen, sollte man meiner Ansicht nach die Klappe halten und sämtliche (Vor)Urteile unterdrücken und unterlassen. Es kann doch tatsächlich sein, dass man an diesem einen Tag eben bewusster gegessen hat, das weiß man als Außenstehender eben nicht.
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