Bleiberecht für Flüchtlinge an Berufswahl koppeln?

vom 01.05.2018, 04:44 Uhr

Laut Medienberichten fordern die Grünen ein Bleiberecht für Flüchtlinge, die in der Pflege arbeiten wollen bzw. werden. Das ist durch den Pflegenotstand zu erklären und dass viel zu wenig Personal vorhanden ist, als der Bedarf es vorschreiben würde. Es wird von den Grünen kritisiert, dass auch die Flüchtlinge abgeschoben werden, die in diesem Bereich eine Ausbildung machen und fordern eine entsprechende Gesetzesänderung der Bundesregierung.

Was haltet ihr von diesem Vorschlag? Findet ihr, dass Flüchtlinge von der Abschiebung ausgenommen sein sollten, die eine Ausbildung im Bereich der Pflege absolvieren? Meint ihr, dass dies unser Problem mit dem Personalmangel in der Pflege lösen würde? Welche Vorteile und Nachteile hätte diese Praxis? Würdet ihr eine Gesetzesänderung in dieser Hinsicht befürworten?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich würde das absolut nicht befürworten. In meinen Augen führt diese Entwicklung dazu, dass viele Menschen, die eigentlich kein Bleiberecht haben, einfach einen Job in der Pflege annehmen. Natürlich löst das quantitativ zunächst den Personalmangel. Allerdings muss man bedenken, dass nicht jeder Mensch für den Beruf als Pflegefachkraft gemacht ist und es um eine wichtige Dienstleistung am Menschen geht. Egal ob Flüchtlinge oder deutsche Jugendliche, welche die Ausbildung annehmen, weil sie auf Grund eines schlechten Abschlusses sonst nichts finden - wenn man diesen Beruf nicht ausüben will und genug Empathie für ältere Menschen aufbringen kann, ist man dort falsch.

Was man definitiv machen könnte, ist den Pflegeberuf für Flüchtlinge anzuwerben, welche bleiben dürfen und sich auch tatsächlich vorstellen können, diesen Beruf auszuüben. Tatsächlich gibt es in vielen Ländern selbst sehr junge Frauen, welche schon Pflegeerfahrungen durch die eigene Familie gesammelt haben. Wichtig ist es jedoch in meinen Augen, dass man das nicht aufzwingt und den Menschen die gleichen Freiheiten beziehungsweise Rechte gewährt, wie auch in Deutschland geborenen Menschen. Nur so kann man von richtiger Integration sprechen.

» bambi7 » Beiträge: 1248 » Talkpoints: 16,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Auf gar keinen Fall. Ein Bleiberecht hat man meiner persönlichen Ansicht nach nicht daran zu bemessen, ob die Person einen interessanten Berufsstand ausüben möchte oder sich bereit erklärt, in der Pflege zu arbeiten, weil wir hier Not am Mann haben. Wo kommen wir denn dann hin? Alleine der Gedanke ist so abstrus, dass man sich fragen muss, welcher Politiker da seinen Job förmlich naiv geschenkt bekommen hat. Weiß derjenige eigentlich, was das bedeuten würde, wenn man sich darauf einigen würde?

Schon jetzt spricht sich in den Ländern herum, dass Asylanträge zu lange dauern, um bearbeitet zu werden. Schon jetzt heißt es, kommst du aus Syrien und gewissen Teilen der Welt, ist die Chance größer, als deine wahre Herkunft zu ermöglichen. Schon jetzt ist durch die EU-Arbeitsfreiheit eine erhebliche Problematik in unsere Sozialsysteme zu spüren und dann jetzt bitte Bleiberecht für Flüchtlinge mit Berufswahl koppeln?

Spricht sich rum, nach dem Motto „gehst Du in die Pflege, darfst Du bleiben“, haben wir bald keinen Notstand mehr. Ändert jedoch null daran, dass die westlichen Werte von vielen komplett abgelehnt werden, von einigen nur oberflächlich toleriert werden und zu viele religiös fanatisch durch ihre Heimat sind. Ändert auch null daran, dass man ungebildete dann daran lässt, Leute die Kultur, Sprache & Co nicht kennen. Da bin ich also strikt gegen.

Mir reicht es schon, wenn ich die letzten 4-6 Jahre mehrfach meine Ärzte, Fachärzte für HNO etc wechseln musste, weil meine alten Ärzte in Rente gegangen sind oder tragischerweise verstorben sind. Dort behandeln mich auf einmal Ärzte, die kaum Deutsch sprechen? Ich glaub ich ticke nicht mehr richtig, wie kann so etwas sein? Und eine medizinische Ausbildung in Pakistan, Iran & Co mit unserer ebenbürtig zu setzen, ist Unfug. Ich habe die letzten Wochen mehrfach Beschwerden entsprechend eingereicht mit ebenfalls genervten Patienten, weil das geht nicht.

Wenn ich mir nun also vorstelle, sowas auch in der Pflege zu haben? Na Prost und Mahlzeit. Nein. Wer hier her kommt, muss entweder einen Asylgrund haben und ist dieser nicht vorhanden, sollte man endlich über ein passendes Einwanderungsgesetz sprechen, wo Bildung im Vordergrund steht, das Erlernen der Sprache des Landes, wo man Leben will und dann geht es weiter. Aber nicht nach dem Motto, geh in die Pflege und deine Chancen erhöhen sich, weil man anhaltende Probleme in DE so ausbalancieren möchte. Kann ich nicht akzeptieren. Demnächst heißt es, werdet Sozialpädagogen, weil wir ebenfalls unter extremen Engpässen leiden?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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