Kindergottesdienst auch für Erwachsene interessant?

Jedes Jahr am Heiligen Abend findet bei uns ein kleiner Kindergottesdienst zur Mittagszeit statt. Meistens führen dann ein paar Grundschulkinder aus dem Dorf ein Krippenspiel auf. Ich habe zu meiner Grundschulzeit dort auch einmal mitgewirkt und übernahm die Rolle eines Hirten. Ich habe nun von einem Freund erfahren, dass er immer noch die Kinderkirche besucht. Er erzählte sogar von einem Bekannten und einer Freundin, die angeblich schon Mitte Zwanzig seien, keine Kinder hätten und trotzdem jedes Jahr die Kinderkirche besuchen würden.

Er meinte er würde die Kinderkirche auch nur besuchen, weil seine Eltern meinten einmal an Weihnachten müsse er in die Kirche, wann darf er sich aussuchen. Er entscheidet sich dann für den Kindergottesdienst weil der nicht so lang dauert wie ein regulärer Gottesdienst und wegen des Krippenspiels, das bei ihm ebenfalls veranstaltet wird, nicht ganz so langweilig ist. Er ist inzwischen auch schon fast 18 Jahre alt.

Kennt ihr ebenfalls Leute, die noch als Erwachsene den Kindergottesdienst besuchen bzw. besucht ihr ihn selbst auch? Besucht ihr dann die Kirche des religiösen Willens oder nur weil ihr sehen wollt, was jedes Jahr für die Kinder geboten wird und ihr den kindgerechten Gottesdienst für nicht so langweilig haltet wie den normalen Sonntagsgottesdienst? Ist ein Kindergottesdienst auch etwas für Erwachsene oder würdet ihr in ausschließlich auf Kinder ausgerechnet sehen?

Ich besuche auch noch regelmäßig den Kindergottesdienst, allerdings zusammen mit meinem Jüngsten, da dieser gern diese Kinderveranstaltungen besucht und noch nicht allein dort hinkommt. Daher begleite ich ihn und es ist in der Regel auch ausdrücklich erwünscht, dass die Eltern auch anwesend sind.

Ich finde diese Gottesdienste sehr interessant, da man als Erwachsener auch immer wieder Anregungen bekommt, wie man denn den Kindern religiöse Themen vermitteln kann. Manchmal ist das gar nicht so einfach, weil man einiges zu kompliziert erklärt oder aber die Kinder andere Geschichten nicht mehr in Erinnerung haben. Außerdem werden den Kindern die meisten Themen ja nicht nur erzählt oder anderweitig vorgetragen. Meist ist es so, dass die Kinder noch basteln oder anderweitig aktiv werden, die Geschichten also quasi gestalten. Das ist natürlich auch amüsant und so auch für die Eltern spannend.

Allerdings könnte ich mir nicht vorstellen, einen solchen Kindergottesdienst ohne Kinder zu besuchen. Sicher sind da die Abläufe nicht ganz so streng, aber es gibt inzwischen auch Veranstaltungen für Jugendliche, die auch deutlich lockerer sind als die Gottesdienste, die man vielleicht noch aus Kinderzeiten kennt. Wenn, dann würde ich eher zu einem solchen Gottesdienst gehen - zumindest zu Weihnachten gibt es bei uns eine solche Veranstaltung.

Ich könnte mir vorstellen, dass das gerade für Erwachsene interessant sind, die sehr kinderlieb sind. Ich kenne eine Kirche, die auch regelmäßig Kindergottesdienste besonders an Heiligabend durchführen lässt und dort gehen dann auch sehr viele Erwachsene hin und freuen sich dann darüber, wenn Gedichte von den Kindern aufgesagt werden oder Krippenspiele vorgeführt werden. Ich war damals auch ab und an Zuschauer, wobei mich das eher gelangweilt hat. Da ich damals aber ein Teenager gewesen bin, kann man das nicht unbedingt vergleichen.