Bei was könnt ihr nicht über euren Schatten springen?

Mit einigen Dingen beschäftige ich mich schon einige Monate oder Jahre, beziehungsweise mit der Durchführung der Dinge. Ich würde sie auch gerne umsetzen und theoretisch lässt sich das auch machen. Allerdings fällt es mir bei einigen Sachen doch schwer, über meinen eigenen Schatten zu springen, wenn es doch mit einem Aufwand oder einem Risiko verbunden ist.

Bei was könnt ihr einfach nicht über euren eigenen Schatten springen, auch wenn ihr es eigentlich gerne wollen würdet? Glaubt ihr, dass das irgendwann noch passieren wird oder habt ihr mittlerweile eher damit abgeschlossen? Könnt ihr euch damit abfinden oder stört euch das an euch selbst sehr?

Ich kann schlecht mal Nein sagen und würde da durchaus gerne mal über meinen Schatten springen. Ich versuche auch nicht, mich damit abzufinden, dass es eben so ist. Mir ist es schon wichtig, irgendwie daran zu arbeiten und es vielleicht doch mal umsetzen zu können. Ich denke, dass es durchaus wichtig ist, auch mal über den Schatten springen zu können. Das macht einem ja durchaus auch das Leben manchmal schwerer, wenn man es eben nicht tut.

Es kam in meiner Vergangenheit durchaus schon vor, dass ich nicht über meinen Schatten springen konnte und Menschen gewisse Dinge nicht verzeihen konnte. Heute ist das kein Problem mehr und ich versuche so scheinbare Grenzen zu überwinden. Wenn man von über den eigenen Schatten springen spricht, heißt das ja, dass man sich da selber eine Grenze gesetzt hat und diese nicht überwinden kann obwohl man das gerne möchte und darin möchte ich nicht festhängen.

Wenn man manche Dinge möchte, aber nur schwer oder gar nicht über seinen Schatten springen kann, dann will man diese Dinge meiner Ansicht nach nicht stark genug. Wenn man etwas wirklich will, dann spielen (vermeintliche) Hindernisse dabei nicht wirklich eine Rolle und es ist leicht, diese zu überwinden.

So geht es mir zumindest. Wenn ich etwas wirklich will, dann wird das auch umgesetzt ohne dabei irgendwelche Grenzen zu sehen oder zu empfinden. Anders geht es mir bei Sachen, die ich gar nicht machen will. Ich bin zum Beispiel ein Mensch, der gerne mit beiden Beinen auf der Erde steht, obwohl ich keine Höhenangst habe. Trotzdem würde mich niemand dazu kriegen, mit einem Fallschirm zu springen. Also da würde ich definitiv nicht über meinen Schatten springen wollen, aber da das für mich auch kein erstrebenswertes Ziel ist, sehe ich da auch keinen Änderungsbedarf.

Ich konnte jahrelang nicht über meinen Schatten springen, wenn man dieses Bild denn verwenden möchte, was das Autofahren angeht. Ich hatte zwar einen Führerschein, aber ich habe mich aus unterschiedlichen Gründen nicht ans Steuer getraut. Erst mit gut über Dreißig war ich emotional soweit und konnte mich überwinden, weil ich es a) zu diesem Zeitpunkt wirklich wollte und b) keine Wahl mehr hatte.

Aus dieser Erfahrung heraus kann ich ebenfalls sagen, dass man eine Sache offensichtlich nicht genug will oder nicht genug Zwang dahinter steht, wenn man den Hintern nicht hochkriegt, sie umzusetzen. Ich finde es aber auch nicht "schlimm", wenn man sich zu manchen Dingen einfach nicht überwinden kann, weil man vom Charakter oder den eigenen Fähigkeiten her einfach nicht dafür geeignet ist.

Autofahren ist auf dem Land doch ziemlich elementar, aber wenn sich jemand beispielsweise nicht in die Achterbahn traut oder keine Meeresfrüchte probieren möchte, geht die Welt wahrhaftig nicht unter. Man muss nicht immer über seinen Schatten springen, manchmal ist es auch ganz ok, wenn man stur bleibt. Vor allem, wenn es letzten Endes nur darum geht, etwas zu tun, was andere von einem möchten.