Bei Diät von Partner sabotiert werden normal?
Ich höre immer wieder, wie manche Menschen an ihrer Diät scheitern und damit dem Partner indirekt die Schuld geben. Sie werden dann bewusst oder unbewusst vom Partner sabotiert, weil sie schnell schwach werden und ihre Disziplin über Bord werfen, wenn sie sehen, dass der Partner etwas leckeres isst oder trinkt, auf das sie zwecks Diät eigentlich verzichten müssen. Der Partner muss das nicht unbedingt demonstrativ oder offensichtlich tun und zum Beispiel betonen, wie köstlich der Kuchen oder die Schokolade auch sei. Das kann auch sehr subtil der Fall sein.
Ich habe auch schon Stimmen gehört, die meinten, dass einfach die Disziplin von den Abnehmwilligen fehlen würde, wenn sie sich vom Partner in dieser Hinsicht beeinflussen lassen würden, egal ob dieser bewusst oder unbewusst sabotieren würde. Wenn keine Disziplin vorhanden wäre, wäre es ja ein leichtes, nur dem Partner die Schuld am mangelnden Erfolg zu geben.
Haltet ihr es für realistisch, dass man sich bei einer Diät bewusst oder unbewusst vom Partner sabotieren lässt? Oder ist das nur eine Ausrede, um die eigene mangelnde Disziplin zu vertuschen?
Ich denke nicht, dass man in den meisten Fällen bei einer Diät nicht bewusst sabotiert wird. Bei meinem Mann ist es so, dass er mir meistens etwas anbietet, wenn er sich etwas zu knabbern oder zum naschen geholt hat. Das würde er mit Sicherheit auch weiterhin so machen, wenn ich eine Diät machen würde. Er wird sich nichts dabei denken und möchte mit Sicherheit einfach nur höflich sein.
Anders ist es natürlich, wenn er mir auch davon anbieten würde und dabei ein breites grinsen im Gesicht hätte und dann so gehässig fragen würde, ob ich nicht auch etwas naschen möchte. Und sich dann vielleicht noch meine Lieblingssüßigkeiten dafür geholt hat. Dann würde ich ganz klar sagen, dass es sich um Absicht handelt.
Es ist immer einfacher, jemand anderen die Schuld geben zu können anstatt diese bei sich selbst zu suchen. Natürlich kann man es dem Partner unter die Nase reiben, wenn dieser sagt das die Schokolade lecker schmeckt. Aber das alleine beeinflusst eine Diät ja nicht, sondern das der andere dann davon ebenfalls essen möchte. Und das sehe ich schon als mangelnde Disziplin an, das ist überhaupt der Grund wieso die meisten an so etwas scheitern.
Eine wirkliche Sabotage sind solche Gespräche allerdings nicht. Vorher wurde wohl auch schon gesagt, dass dieses und jenes Gericht lecker schmeckt, auch die Süßigkeiten sind lecker. Nur weil nun jemand Diät macht sollte man darüber nicht mehr sprechen dürfen? Wie albern ist das denn bitte. Verbieten lassen würde ich mir das ganze nicht, nur weil mein Partner eine Diät macht und auch würde ich mich damit nicht in die letzte Ecke verziehen um Süßigkeiten zu essen, damit ich ihn nicht in Versuchung führe.
Ich denke da ist jeder selbst verantwortlich wie er mit dem Thema umgeht und wenn man schon so einfach zu beeinflussen ist und direkt zugreift wenn jemand daneben Süßigkeiten isst, dann sollte man sich dort auch nicht aufhalten. Insbesondere dann nicht, wenn der Partner mit seinen Süßigkeiten dort vorher schon saß oder man nimmt sich einfach eine Alternative wie Gemüsestreifen mit und knabbert die stattdessen.
Wenn der Partner einem unter die Nase reibt, dass etwas besonders gut schmeckt, dann kann man doch durchaus ablehnen oder ein kleines Bisschen probieren. Man muss dann ja nicht die komplette Diät über Bord schmeißen, wobei ich persönlich ja eh nicht wirklich etwas von diesen kurzzeitigen Diäten halte, außer es steht eine notwendige medizinische Untersuchung oder Indikation an. Man sollte schon ein gewisses Maß an Disziplin aufweisen, auch wenn man eine Ernährungsumstellung macht.
Als wahre Sabotage sehe ich dieses Verhalten nun wirklich nicht. Natürlich nimmt man das Gegenüber auch mal etwas auf die Schippe, aber normalerweise spricht man miteinander ja auch darüber wenn eine Speise besonders gut schmeckt. Das kann auch nur ein Stück Schokolade sein, wenn man an dem Tag besonders große Lust darauf hat oder über einen längeren Zeitraum hinweg kein Stück gegessen hat.
Es ist weder unverschämt noch sabotiert man jemanden, wenn man sich nicht in die hinterste Ecke der Wohnung verzieht und etwas verspeist. Der Partner entscheidet sich doch gegebenenfalls freiwillig für die Diät, also muss er auch damit rechnen, dass er manche Dinge auch mal auf die Nase gerieben bekommt, besonders wenn er es noch des Öfteren betont. Aber da sollte man einfach drüberstehen und halt etwas Anderes machen. Dann steht man halt auf und holt sich meinetwegen ein Stück Obst und ist dann zufriedener.
Letztendlich geht jeder eh anders mit dem Thema um. Wenn man mal schwach wird, dann sehe ich es theoretisch nicht gleich als Disziplinlosigkeit, eher wenn man ständig schwach wird und ständig wieder zugreift. Ansonsten kann man gegebenenfalls ruhig auch mal genießen, man kann ja bei der Ernährungsumstellung gegebenenfalls am Folgetag darauf achten, dass man wieder die korrekte Schiene fährt, Ausrutscher sind bei einem gesunden Menschen jetzt nicht so schlimm und absolut verwerflich.
Ich habe so etwas auch schon mal gehört, dass Leute so etwas sagen, dass sie deswegen die Diät nicht durchgehalten haben, weil der Partner gegessen hat wie immer und man deshalb ständig auch in Versuchung geführt wurde. Ich denke auch, dass man dann, wenn der Partner eine Diät macht, nicht unbedingt direkt vor diesem die leckersten Sachen essen sollte. Aber vor allem ist es auch die eigene Disziplin, die man haben muss, wenn man abnehmen möchte und dafür sollte man dann niemand anderem die Schuld geben, wenn es nicht so funktioniert.
Ich denke schon, dass es einfach stressiger ist, wenn man einen Partner hat, der komplett alles isst und man daneben sitzt und möchte eine Diät machen. Deswegen kann ich schon verstehen, wenn man das Ganze nicht besonders gut schafft. Ich würde dann auch von meinem Partner wollen, dass er sich eben mit gesund ernährt. Das schadet ja auch nicht. Wobei man letztendlich immer selber für den Körper zuständig ist und Selbstdisziplin haben muss.
Ich halte das schon für eine Ausrede, denn im Alltag lauern doch überall Verlockungen, die mit dem Partner überhaupt nichts zu tun haben. Ich habe zwar noch nie eine Diät gemacht, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es schwieriger ist "nein" zu sagen, wenn mein Partner mir Süßigkeiten anbietet als wenn meine Kollegen in der Mittagspause Eis essen gehen und fragen ob ich mitkommen möchte.
Ich finde auch nicht, dass der Partner verpflichtet ist eine Diät mitzumachen. Auch wenn die meisten Diäten natürlich nicht schaden bedeuten die meisten Diäten doch eine Einschränkung und sind letztendlich völlig nutzlos. So etwas muss doch niemand als reiner Solidarität mitmachen.
Natürlich zeugt es von eigener mangelnder Disziplin, wenn man selbst eine Diät nicht durchzieht und es kann nicht ausschließlich der Partner dafür verantwortlich gemacht werden. Aber eine Gewichtsabnahme ist keine Sache welche innerhalb von drei Tagen erledigt ist und erfordert einen Haufen Disziplin. Auch eine Gewichtsabnahme durch eine langfristige Ernährungsumstellung erfordert eine lange Zeit bis der Körper sein Verlangen auf bestimmte Lebensmittel soweit eingestellt hat, dass das Sehen und Riechen dieser Speise kein Verlangen nach Konsumierung derselben macht.
Es ist zwar nicht richtig, dem Partner die Schuld für eigenes Versagen zu geben, aber verstehen, dass ein übergewichtiger Mensch die Gewichtsabnahme nicht schafft und schwach wird kann ich durchaus nachvollziehen. Nicht umsonst wird immer gesagt, man solle während der Abnehmphase vermeiden die Lebensmittel, welche einen dazu bringen könnten schwach zu werden während dieser Zeit komplett aus dem Haus zu verbannen. Das ist mit einem Partner an der Seite natürlich schwierig.
Wenn man abends zu Hause vor dem Fernseher sitzt und der Partner dann ausgerechnet das Knabberzeug konsumiert, welches man doch so gerne isst wird man früher oder später schwach. Vor allem, wenn das jedesmal der Fall ist. Natürlich kann man zeitgleich zur Ernährungsumstellung auch einfach auf den gemütlichen Fernsehabend verzichten. Aber möchte man das denn auf Dauer, vor allem wenn man ansonsten einen sehr harten und stressigen Tag hinter sich hat?
Wenn der Partner dann wenigstens das ungesunde Zeug ein bisschen aus Sicht,- und Reichweite stellt und nicht allzu demonstrativ und geräuschvoll verzehrt, geht das ja vielleicht noch gut sich zu beherrschen. Aber wieso muss der Partner ausgerechnet während der Phase unbedingt erzählen, wie gut das jetzt schmeckt und extra laut knuspern? Kann man nicht ein bisschen Rücksicht und Hilfe bei solch einem Vorhaben erwarten? Solch ein Partner sollte wie auch die ungesunden Lebensmittel während dieser Zeit aussortiert werden.
Ich finde, dass es immer darauf ankommt, wie denn so die Rollenverteilung im Haushalt ist. Mein Vater hat sich beispielsweise auch schon öfter darüber beschwert, dass meine Mutter ihn nicht beim Abnehmen unterstützt. Bei meinen Eltern ist es noch ganz klassisch so, dass mein Vater täglich zur Arbeit geht, während meine Mutter Hausfrau ist und sich auch um das Essen und das Kochen kümmert. Mein Vater kann gar nicht kochen, da er das noch nie selbst machen musste.
Jedenfalls isst er immer das, was meine Mutter für ihn gekocht hat. Da ist es natürlich schwierig, wenn meine Mutter kalorienreich kocht. Immerhin "muss" er das dann ja trotzdem essen, wenn er eben etwas Warmes zu sich nehmen will und es nicht einsieht, sich selbst etwas zuzubereiten.
Ich finde aber andererseits, dass man selbst für seine Ernährung zuständig sein sollte, wenn man denn abnehmen will. Man weiß ja selbst am besten, wie die Diät aussehen soll, die man sich ausgesucht hat und was man essen will und wie groß die Portionen sind. Von daher sollte man sich eben selbst um das Essen kümmern und auch nicht unbedingt das annehmen, was der Partner so anbietet.
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