Wochenendbeziehung führen
Mein Mann hat vor vier Jahren einen Auftrag angenommen, bei dem er von Montag bis Freitag nicht zu Hause war. Damals war unsere Tochter gerade ein Jahr alt, und ich war dann mit den beiden Kindern drei Jahre unter der Woche alleine zu Hause.
Nun wurde er wieder dazu gedrängt, nochmals zwei Jahre dort zu arbeiten. Diesmal wäre er zwar nur für vier Tage in der Woche im Ausland, denn einen Tag würde er weiterhin hier arbeiten. Aber auch diesmal ist unser Sohn gerade ein Jahr alt geworden, und er ist schon wieder weg.
Führt jemand von euch auch eine Wochenendbeziehung? Findet ihr, dass diese funktionieren kann?
Ich selbst führe keine Fernbeziehung und habe auch noch nie eine geführt. Ich kenne aber viele Leute, die eine Fernbeziehung führen, bei der auch Kinder in der Beziehung sind.
Ich denke, dass eine Fernbeziehung grundsätzlich schon funktionieren kann, wenn man damit gut klarkommt, dass man den Partner unter der Woche eben nicht sieht und nur telefonieren kann. Regelmäßige Telefonate helfen meiner Meinung nach aber ungemein, denn dann hat man wenigstens etwas Kontakt und denkt auch aneinander.
Es darf dabei dann natürlich keine Eifersucht mit im Spiel sein. Wenn der Partner die ganze Woche weg ist, dann ist die Gefahr eben größer, dass man dem Partner ein Fremdgehen unterstellt, das sollte allerdings tunlichst vermieden werden.
Für die Kinder ist es bestimmt auch schwer, wenn sie ihren Vater so selten sehen. Im Freundeskreis sehen sie dann, dass andere Kinder ihren Vater immer haben und sie nur am Wochenende. Deswegen sollte man ihnen frühzeitig kindgerecht erklären, warum der Papa immer weg ist.
ich glaube eine Wochenendbeziehung kann nur gut gehen, wenn das Vertrauen da ist. Man weiß nicht wo und was der Partner gerade macht. Für mich wäre das nichts, ich bin eher so der misstrauische Mensch der länger braucht bis er jemanden vertrauten kann.
Ich kenne ein Paar das hatte 3 Jahre lang eine Wochenendbeziehung, der eine Partner wohne weiter weg und konnte aus Beruflichen gründen nicht umziehen. Nun konnte der Mann versetzt werden und zog in die nähe der Frau. Die beiden sahen sich nun jeden Tag und daran zerbrach dann die Beziehung. Die beiden waren es gewöhnt sich nur am Wochenende zu sehen und das dann intensiv und nun jeden Tag das war zu viel für die beiden.
In der Beziehung gab es keine Kinder. Eine Fernbeziehung mit Kindern stehle ich mir schwer vor. Die Kinder haben zwar einen Vater, der aber oft nicht da ist. Das finde ich schade und bei einem kleinen Kind könnte man die Hilfe des Partners auch gut gebrauchen.
mein Mann und ich haben zu Beginn unserer Beziehung auch eine Wochenendbeziehung geführt, weil wir 170 km auseinander wohnten. Das ist nun nicht die Welt, aber wir konnten uns leider nicht häufiger sehen. Ich fand das sehr schwierig und konnte es auch nur ein paar Monate so aushalten, nach vier Monaten bin ich dann zu ihm gezogen und habe es nicht bereut. Auch heute, wo wir siebeneinhalb Jahre zusammen sind, kann ich es mir nicht vorstellen, dass er ständig und vor allem über einen so langen Zeitraum so weit weg wäre, dass wir uns nicht immer wieder sehen könnten.
Allerdings scheint das wirklich nicht jedem so zu gehen, in unserer Firma arbeiten einige, deren Familien in entfernteren Teilen Deutschlands leben, auch hier sind ganz oft Kinder im Spiel. Die Väter, die bei uns arbeiten, fahren nur am Wochenende nach Hause, also am Freitag nach Feierabend, und am Sonntagnachmittag fahren sie dann wieder nach Hause. Sie arbeiten auf unbestimmte Zeit bei uns - für mich wäre so ein Familienmodell unvorstellbar und ich frage mich, wie eine Familie damit zurechtkommen kann, aber scheinbar klappt es in einigen Fällen.
Ich habe früher ebenfalls eine Wochenendbeziehung geführt. Dabei wohnten mein Freund und ich etwa eine Stunde mit dem Auto auseinander. Dabei war es so, dass ich selbst noch keinen Führerschein und auch kein Auto hatte, weshalb es mir auch nicht möglich war, meinen Freund einfach so zwischendurch zu besuchen. Außerdem war die Verbindung mit dem Zug extrem schlecht und deshalb war es uns auch nur möglich, uns eben immer nur am Wochenende zu sehen. Da es sich dabei allerdings um meinen ersten Freund handelte, kannte ich es auch nicht anders und von daher war es für mich dann auch völlig normal, meinen Freund immer nur am Wochenende zu sehen.
Anfangs fand ich es sogar richtig klasse, meinen Freund immer nur am Wochenende zu sehen. Immerhin hatte ich unter der Woche dann immer Zeit, mich mit Freunden zu treffen und mich um die Schule zu kümmern. Auf diese Weise habe ich zunächst immer alles gut unter einen Hut bekommen und ich habe mich daher auch sehr gefreut. Zudem habe ich auch viel Zeit für mich selbst gebraucht und ich fand es dann auch immer klasse, mich meinen Hobbys widmen zu können. Außerdem hatte ich auch immer enorm viel für die Schule tun müssen und von daher hätte ich da auch keine Zeit gehabt, meinen Freund noch unter der Woche zu sehen.
Irgendwann fingen dann allerdings die Probleme an und ich sah dann nur noch Nachteile in der Beziehung. Immerhin habe ich meinen Freund dann unter der Woche sehr vermisst, während mir seine Nähe am Wochenende viel zu viel wurde. Immerhin konnte ich mich am Wochenende dann nie mit Freunden treffen und mich hat es genervt, dass wir das ganze Wochenende immer nur aufeinander saßen. Außerdem fehlte mir dann am Wochenende auch immer Zeit zum Lernen und mich hat es dann auch genervt, dass ich dann immer unter der Woche lernen musste und am Wochenende nie Zeit hatte, den Stoff zu widerholen. Von daher kam es dann auch dazu, dass wir uns dann immer seltener gesehen haben, wobei die Beziehung dann auch irgendwann in die Brüche gegangen ist.
Es kommt denke ich immer darauf an wie die Wochenendbeziehung verläuft. Bei dem einen oder anderen heißt dies leider ja auch nicht, dass man sich jedes Wochenende sieht, oder das man sich das ganze Wochenende sieht. Es kommt da manchmal ja wirklich darauf an wie viel Zeit diese Wochenendbeziehung dann auch noch umfasst. Noch dazu ob nun wie in deinem Fall Kinder da sind, die sogar sehr klein sind, oder eben keine Kinder da sind.
Allgemein habe ich keine sehr positive Haltung zu Fernbeziehungen oder Wochenendbeziehung. Besonders dann nicht, wenn es gleich schon auf mehrere Jahre angelegt ist. Dies ist dann ja auch keine Entscheidungen des Einzelnen mehr, sondern wirklich eine, die das Paar als Ganzes betrifft und eben auch starke Auswirkungen auf die familiäre Situation hat, sofern es denn schon eine Familie gibt auf die sich dies auswirken kann.
Gibt es allerdings schon eine Familie und wie in eurem Falle Nachwuchs, dann wäre ich gewiss nicht damit einverstanden, wenn mein Partner so viel weg wäre. Das würde ich nicht für gut halten. Er würde fast vollständig die Entwicklung der Kinder verpassen und jedes Mal wenn er sie sieht habe sie einen kleinen Sprung gemacht. Viele Erlebnisse würde er verpassen. Das lässt sich auch mit noch so viel Geld nicht rückgängig machen.
Natürlich müsste man dabei auch unterscheiden, warum dieses berufliche Angebot angenommen werden würde. Hätte der Partner sonst vielleicht gar keine Arbeit und hat schon lange gesucht, dann ist es natürlich etwas Anderes. Wenn er aber eine Arbeit hat und es bei dieser eher um mehr Geld und Karriere gehen würde, dann würde ich es nicht gut heißen. Denn wenn man sich gemeinsam für eine Familie entscheidet, dann muss dieses eben auch den Vorrang haben und dann kann es nicht mehr um Karriere in erste Linie gehen, sondern die Kinder müssten an erster Stelle stehen. Das ist zumindest meine Meinung. Und gerade wenn die Kinder noch so jung sind, dann wäre es für mich vollkommen inakzeptabel. Nicht um meinetwillen, weil der Partner mich unter der Woche alleine lassen würde, sondern weil er seine Kinder damit gerade in diesem so jungen Alter alleine lässt. Sind die Kinder älter, oder aus dem Haus das kann man ja sicher mal über so etwas reden. Aber das 1-2 Jahre alte Kind kann ja schlecht um eine richtige Antwort gefragt werden, was es denn davon hält wenn Papa 5 Tage die Woche nicht da ist. Begeistert wäre es sicherlich bestimmt nicht.
Meine erste Beziehung war eine Fernbeziehung, wobei wir so weit auseinander gelebt haben, dass wir uns nicht einmal jedes Wochenende sehen konnten. Wir haben uns vielleicht zweimal im Jahr gesehen, weil das anders gar nicht möglich war sowohl finanziell als auch von der Zeit her. Seitdem kommen für mich Fernbeziehungen gar nicht mehr in Frage.
Mit meinem jetzigen Partner hatte ich am Anfang eine Wochenendbeziehung, wobei ich den Stundenplan für die Uni immer so gelegt habe, dass ich ein langes Wochenende hatte und auch die Arbeit hatte ich auf unter die Woche gelegt. So hatte ich am Wochenende im Prinzip Zeit für meinen Partner und war dann auch immer bei ihm. Finanziell war das Dank Semesterticket ganz gut und problemlos (also ohne zusätzliche Kosten) möglich. Wenn mein Partner dann arbeiten war, habe ich für die Uni gelernt, ansonsten hatten wir Zeit füreinander. Da das nur vorübergehend war und dieser Zustand schon lange beendet ist, war das gut machbar.
Ich käme aber nicht damit zurecht, wenn das noch einmal eine Wochenendbeziehung werden sollte, warum auch immer. Wenn Kinder involviert wären, erst recht nicht. Da würde ich lieber in Erwägung ziehen, umzuziehen, damit der Partner näher an der Arbeit lebt oder man müsste eben eine andere Lösung finden. Aber in Frage käme das definitiv nicht mehr.
Anfangs hatte ich mit meinem Mann auch eine Fernbeziehung, wobei diese leider immer wieder zwischendurch auch mal der Fall war, da er immer mal wieder in der alten Heimat arbeiten gegangen ist. Man muss es letztendlich selber sehen, was man schafft und was man schaffen kann. Wenn man mit dem kleinen Kind gut klarkommt und die beiden Großen auch etwas mithelfen, da sehe ich da kein Problem.
Natürlich ist es anstrengend, aber letztendlich ändert sich doch auch nur wenig, da man ja auch sonst einen Mann hat, der viele Stunden vom Tag weg ist und man das hinbekommen muss, nun hat man niemanden über Nacht, was blöd ist, wenn das Kind nicht schläft aber nach einem Jahr hat sich das mit dem Schlafmangel ja auch ein bisschen eingespielt. So eine Familie möchte auch finanziert werden und wenn es sich finanziell lohnt den Auftrag anzunehmen würde ich es machen. So kann man dann auch vielleicht andere Aufträge bekommen.
Letztendlich muss man abwägen und wenn man sich vorstellt, dass das klappen kann, sollte man es machen. Es ist auf jeden Fall nicht leicht, wenn man viel Nähe braucht, aber was will man denn machen? Manchmal kann man es sich eben nicht aussuchen.
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