Mehr Naschen, wenn Knabberzeug im Wohnzimmer lagert?

In diesem Beitrag schrieb eine Userin, dass sie ihre Knabbersachen auch immer in einem kleinen Fach im Wohnzimmer lagern würde und dass das nicht so schlimm wäre, weil das Knabberzeug da maximal ein paar Stunden oder ein Tag lagern würde und bis dahin dann eben aufgegessen sei.

Ich habe meine Süßigkeiten und meine Knabbersachen eher im Esszimmer zwei Räume weiter und ich habe die nicht in sichtbarer oder greifbarer Nähe, wenn ich fernsehe. Möglicherweise liegt es auch daran, dass ich eben kaum das Bedürfnis habe, etwas vor dem Fernseher zu knabbern oder wenn ich mal einen Film schaue.

Wie denkt ihr darüber? Verleitet es häufiger zum Naschen, wenn das Knabberzeug und die Süßigkeiten in sichtbarer und greifbarer Nähe des Fernsehers im Wohnzimmer gelagert werden? Ich kenne das vermehrte Knabberbedürfnis aus meinem Umfeld überhaupt nicht, weil da meistens die Knabbersachen in der Küche gelagert werden. Wie seiht ihr das? Nacht man mehr, wenn das Knabberzeug im Wohnzimmer lagert, auch wenn es durch eine Schranktür "versteckt" ist?

Ich glaube schon, dass es ein Anreiz sein kann mehr zu essen, wenn man immer wieder das Fach sieht, in dem solche Dinge aufbewahrt werden. Vielleicht findet das auch unterbewusst statt, aber ich denke schon, dass man eher darüber nachdenkt, als wenn das Ganze außer Reichweite gelagert wird. Wobei ich das so auch nicht wirklich beurteilen kann, da ich so etwas nur nah Bedarf kaufe.

Ich lagere meine Knabbersachen in der Regel im Supermarkt. Da komme ich dann garantiert nicht dran. Aber Spaß beiseite: Natürlich überkommt mich wie viele Menschen hin und wieder die Lust auf etwas Süßes oder ein paar schöne künstliche Chips. Dann kaufe ich mir eine Packung davon oder eine Tafel Schokolade, und führe sie mir gepflegt zu Gemüte.

Aber ich weiß eben auch, dass es ganz schlecht für die Figur ist, einfach blindlings Sachen in sich hinein zu stopfen, weil es zum Fernsehen oder am Laptop herumfummeln gefühlt dazugehört. Die Kalorien brauche ich definitiv nicht, und ich finde die Vorstellung, weder aus Lust noch aus Hunger zu essen , sondern einfach aus Gewohnheit (man könnte auch sagen, aus Zwang) irgendwelches Junk Food zu "knabbern" oder zu "naschen". Mich nerven alleine schon die verwendeten Verben.

Deswegen betreibe ich aus Gesundheitsgründen keine Vorratshaltung an Knabberzeug. Generell ist es ja eine Binsenweisheit, dass man mehr von dem Zeug auf einmal in sich hineinstopft, wenn man es quasi in Griffreichweite oder zumindest im Blick hat, als wenn man sich dafür aus dem bequemen Sessel schälen und in den Nebenraum tapsen müsste. Aber letzten Endes habe ich das gleiche Problem wie viele andere Menschen: Wenn es im Haus ist, wird es gegessen, ob man es wirklich will oder nicht.

Wir haben eigentlich nie etwas großartiges Zuhause, aber wenn mal etwas vorhanden ist, dann liegt es in der Küche und nicht im Wohnzimmer. Zum einen ist das im Winter ein Raum der beheizt ist und Schokoladenkekse schmecken einfach nicht, wenn diese bereits am zerlaufen sind und zum anderen ist damit die Chance schon höher, dass man einfach mal aus Faulheit in das Fach greift anstatt sich etwas richtiges zu machen in der Küche wenn Hunger aufkommt.

Würde man tatsächlich nur nach Bedarf kaufen, dann braucht man auch kein entsprechendes Fach im Wohnzimmer dafür haben. Kaum hat man solch ein Fach, spricht das direkt für eine Vorratshaltung und es wird darin auch immer etwas zu finden sein. Kauft man nach Bedarf, dann wird es direkt nach dem Einkauf vernichtet und muss nicht erst großartig gelagert werden.

Wir haben den Großteil unserer Süßigkeiten in einer offenen Schale im Wohnzimmer liegen. Das hat den Zweck, dass wir diese Schale im Falle eines spontanen oder auch angekündigten Besuchs dann einfach fertig, wie sie ist, auf den Tisch stellen und dem Gast somit etwas zum Snacken anbieten können. Generell macht unser Besuch auch immer sehr dankbar Gebrauch von diesem Angebot, und mir spart es Zeit ein, weil ich ein entsprechendes Körbchen nicht jedes Mal neu anrichten muss.

Mein Freund und ich sind allerdings lustigerweise ziemlich immun gegen die Süßigkeiten, die quasi rund um die Uhr vor unserer Nase stehen. Ich glaube ja, dass es genau diese Tatsache des "Immer-verfügbar-seins" ist, die den Anreiz zum Naschen auf Dauer mindert. Das kennt man ja von Kindern schon: Gibt man ihnen hin und wieder mal etwas Süßes, anstatt es komplett zu verbieten, dann reicht ihnen das oft völlig aus; verbannt man aber alles, was nur ansatzweise Zucker enthält, aus ihrer Reichweite, dann fallen sie wie die Hyänen über Leckereien her, wenn es mal welche gibt.

Während ich also nur ein- oder zweimal im Monat in den Korb greife, bedient sich mein Freund oft lediglich an den neu dazugekauften Sachen und lässt die Dinge, die schon Wochen und Monate herumliegen, auch weiter unangetastet. Wenn wir beide Appetit auf Naschzeug haben, dann kaufen wir uns entweder etwas anderes privat für uns, machen selbst ein Dessert oder genießen ein Stück Kuchen im Café.

Ich glaube nicht, dass es eine Rolle spielt, ob man seine Süßigkeiten im Wohnzimmer oder in der Küche lagert. Ich glaube es ist einfach wichtiger, dass sich die Süßigkeiten hinter einer Schublade verstecken und nicht offen auf dem Tisch liegen, so dass man nicht immer zugreifen kann. Ob ich nun zwei Schritte ins Wohnzimmer gehe oder zwei Schritte in die Küche gehe spielt bei mir keine Rolle, da wir sowieso eine offene Küche haben.

Ich kenne das von vielen Haushalten so, dass Nasch- und Knabberzeug in einem Fach im Wohnzimmer abgelegt wird. Das Nasch-Fach sozusagen. Dementsprechend wird da immer wieder mal nachgeguckt, was sich gerade so anbietet. Ich denke, da liegt es schon nahe, dass man mehr nascht, wenn man sich viel im Wohnzimmer aufhält und das Knabberzeug immer in greifbarer Nähe hat.

Das kann ich für mich jedenfalls so bestätigen, in meiner alten Wohnung gab es ein Fach unterm Fernseher, wo sämtliche Schokoladen und Knabbersachen gelagert wurden. Da habe ich definitiv öfters zugegriffen, weil eben viel Auswahl auf einem Platz lag und es zur Gewohnheit wurde, beim Spielen oder bei Filmen immer wieder was zu holen. Aktuell liegen solche Sachen in der Küche und im Vorratsraum verteilt. Da man dann erst aufstehen und suchen muss, hat hier das Naschen im Wohnzimmer auf jeden Fall abgenommen.

Ich bin auch ziemlich davon überzeugt, dass man mehr knabbert oder Süßigkeiten zu sich nimmt, wenn man sie in der Nähe griffbereit hat. Mir geht es nämlich auch so, dass ich viel mehr knabbere, wenn ich die Süßigkeiten sehe oder gleich einmal griffbereit habe.

Deshalb bewahre ich meine Süßigkeiten und mein Knabbergebäck immer in der Küche auf. Oder ich kaufe erst gar nicht solchen Plunder, da ich meistens einkaufen gehe, wenn ich gerade gegessen habe. Dann macht mich das gar nicht an das süße Zeugs.

Bei meiner Tochter ist es genau dasselbe. Wenn sie genau weiß, wo die Süßigkeiten und Knabbersachen gelagert sind, sind die nicht mehr lange da. Die würde auch den gesamten Vorrat an einem einzigen Tag vernaschen.

Ob ich jetzt durch zehn Schritte oder durch fünfzig Schritte von einer Tüte Chips getrennt wäre würde für mich keinen Unterschied machen. Ich bin nicht körperlich eingeschränkt und wenn ich irgendwas wirklich essen möchte gehe ich dafür auch in den Keller, selbst wenn ich mich im Dachgeschoss befinde.

Ich gehöre nicht zu den Leuten, die sich reflexartig ständig irgendwas in den Mund stopfen müssen sobald die Augen auf einen Bildschirm gerichtet sind. Aber wenn ich im Kino in dieser Situation bin, weil ich vor dem Film Popcorn gekauft habe und das natürlich in der Hand halte während des Films, ist die Packung am Ende schon leer. Deshalb denke ich schon, dass ich vielleicht mehr essen würde wenn ich die Chips in meinem Wohnzimmer direkt vor meiner Nase stehen hätte.

Ich habe nur ein einziges Zimmer und lagere meine ganzen Knabbersachen dem zufolge darin. In dem Fall sind alle Sachen ständig in meiner Reichweite und ich kann mich also jederzeit daran bedienen. Das mache ich aber nicht. Ich weiß ja, wann ich wirklich Lust auf etwas zu naschen habe und wann ich nur aus Langeweile etwas snacken würde. Und auch wenn ich etwas nasche, dann weiß ich auch, wann Schluss ist.

Ich habe aber auch das Glück, mich in dieser Hinsicht relativ gut zusammenreißen zu können. Ich habe nie das Bedürfnis, eine ganze Tüte Chips oder Gummibärchen oder eine ganze Tafel Schokolade auf einmal zu verdrücken. Mir reicht es, immer nur ein wenig davon zu essen und ich kann mir da auch ganz gut Grenzen setzen, falls ich doch mehr davon essen wollen würde.

Wo die Sachen lagern, ist meiner Meinung nach egal. Anders ist es, wenn man nichts zu Hause hat und jedes Mal extra zum Supermarkt gehen muss, wenn man sich etwas zu naschen holen will. Aber die paar Schritte zu Hause werden einen ja wohl nicht davon abhalten, etwas zu essen. So ein Aufwand ist das ja auch nicht, schnell mal in ein anderes Zimmer zu gehen.