Hochzeit im Ausland oder im Urlaub

vom 20.02.2008, 16:16 Uhr

Hallo zusammen, mich interessiert, ob jemand von euch ganz bewußt im Ausland geheiratet hat. Schreibt mal eure Erfahrungen mit der Organisation, wie es lief und ob ihr damit zufrieden wart!

Oder wer noch nicht verheiratet ist, träumt ihr von einer Hochzeit im Ausland?

Ich selbst habe in den USA geheiratet, genauer gesagt in der ältesten Stadt der USA, St. Augustine in Florida, einem kleinen Städchen an der Atlantikküste. Eigentlich waren wir beide uns einig, daß wir nie heiraten wollten, weswegen auch. Wir waren schon 10 Jahre zusammen, als mein Süßer dann doch seine Meinung änderte und mir einen Heiratsantrag machte. Und nun ja, ich konnte wohl schlecht nein sagen, oder? Allerdings habe ich eine Bedingung gestellt, wenn schon heiraten, dann im Ausland. Und da die USA damals unser Lieblingsreiseland war, stand auch ganz schnell fest, wo wir heiraten wollten.

Innerhalb kürzester Zeit war alles organisiert. Mein Göga hatte per Internet eine Wedding Chapel in St. Augustine gefunden und Reverend Bill per email kontaktiert, Ringe wurde ausgesucht, viel mehr war auch gar nicht vorzubereiten.

Vier Monate später sind wir zu dritt, mein Sohn war zu dem Zeitpunkt 6 Jahre alt, in die USA geflogen und haben unsere 4wöchige (Hochzeits)Reise angetreten. Wir haben eine wunderschöne Woche am Golf von Mexiko verbracht, nahe Fort Myers, sind dann hoch gefahren nach Orlando, haben dort einige Tage bei Disney World verbracht und weiter ging die Reise nach St. Augustine, wo wir uns mit Reverend Bill trafen. Von der Wedding Chapel war ich angenehm überrascht, ein weißes älteres Holzhaus mit schöner Gartenanlage, wie man es aus den Südstaatenfilmen kennt. Wir haben mit ihm das Datum festgelegt, seine Tochter engagiert, die Fotos machen sollte, eine offene Kutsche reserviert, für eine kleine Rundfahrt nach der Trauung und das wars auch schon. Trauzeugen sollten die Frau vom Reverend und seine Tochter sein.

Weiter ging unsere Reise in die nächst größere Stadt, Jacksonville, um ein Brautkleid und einen Smoking zu besorgen. Für mich war klar, daß ich in weiß heiraten möchte, ein Kleid von Deutschland aus zu transportieren kam nicht in Frage, also hatte ich mir überlegt, wir leihen uns einfach aus, was wir brauchen.
In einer großen Mall in Jacksonville sind wir auch recht schnell fündig geworden, zumindest der Anzug für den Bräutigam konnte reserviert werden. Das war ein großer Laden, der sich auf den Verleih von Brautmoden spezialisiert hatte, dort bekam man wirklich alles: Smoking, Kummerbund, Accesoires, Kleider für die Brautjungfern - nur eines nicht, und zwar ein Brautkleid. Also haben wir rumgefragt und irgendwann endlich ein Brautmodengeschäft gefunden, wo man Kleider nur kaufen konnte, aber nicht leihen. Mittlerweile lief unser Zeitplan etwas aus dem Ruder und es blieb nichts anderes übrig, als ein Kleid zu kaufen. Ich habe mich für ein schulterfreis Kleid entschieden, das Mieder war über und über mit kleinen Perlen bestickt. Mann, war das ein Gefühl, so ein Kleid zu tragen. Das werde ich nie vergessen. Das Kleid wurde gekauft, drei Tage später sollte es zur Abholung bereit stehen, weil es nochmals ordentlich aufgebügelt werden sollte.

Der nächste Schritt war, uns bei einem Amt die Heiratserlaubnis zu besorgen. Wegbeschreibung hatten wir, also nichts wie hin. Beim Eingang mußten wir durch einen Metalldetektor, kamen auch ganz schnell an die Reihe (ganz im Gegensatz zu unseren Deutschen Ämtern, wo man meist ewig warten muß) und hatten innerhalb von 20 Min. unsere Heiratserlaubnis. Von der Dame hinter dem Schalter bekam ich noch ein Wedding Gift, eine kleine Tasche, vollgefüllt mit Proben von Waschmitteln und Co, da freut sich die zukünftige Hausfrau. :D

Weiter ging unsere Reise nordwärts nach Savannah, wo wir drei Tage verbrachten. Auf dem Rückweg haben wir den Anzug und das Brautkleid abgeholt, sind weitergefahren nach St. Augustine: und dann kam der große Tag:

Zuallererst - es war absolut streßfrei, von unserer Aufregung mal abgesehen. Die Trauung war auf 10.00 Uhr angesetzt, aufgestanden sind wir um 8 Uhr, haben eine Kleinigkeit gefrühstückt (viel haben wir sowieso nicht runtergebracht) und uns dann fertig gemacht. Ich habe mich selbst frisiert und nur leicht geschminkt, man darf nicht vergessen daß wir schon morgens eine Temperatur von 28 Grad hatten, da macht sich eine dicke Makeup Schicht nicht wirklich gut. Mein Göga hat mir geholfen in das Kleid zu kommen, unser Sohn hat sich über unsere "Verkleidung" gewundert und schaute recht komisch aus der Wäsche, der Arme.

In der Wedding Chapel angekommen, wurde ich von der Frau des Reverend nach oben ins erste Stockwerk geführt. Bei den Amis ist es Tradition, daß die Frau die Treppe herunterkommt, und noch bevor sie sichtbar ist, kann der zukünftige Ehemann sie über einen geschickt plazierten Spiegel sehen.

Wir gingen in den Trauungsraum und die Zeremonie begann. Reverend Bill hat einiges über den Bund der Ehe erzählt, viel habe ich vor Aufregung nicht mitbekommen. Dann bekamen wir beide je eine brennende Kerze und sollten gleichzeitig eine neue Kerze entzünden, als Zeichen des Bündnisses. Als es dann daran ging, das Gelübde nachzusprechen (wir hatten den Text vorher schon bekommen) hat sich mein Englisch schlagartig verflüchtigt :lol: und wir haben uns beide mehr oder weniger durch die Zeremonie gestammelt. Aber irgendwie hat es geklappt, unser Sohn brachte uns die Ringe und wir waren Mann und Frau.

Nach der Zeremonie ging es auf die Veranda des Hauses und wir läuteten zusammen die Hochzeitsglocke, auch so ein netter Brauch. Danach wurden im Garten Fotos gemacht, und noch ein kleiner Umtrunk gegeben - mittlerweile wartete auch schon die Kutsche, die für eine Stadtrundfahrt gemietet war. Wir sind 1 Stunde lang in einer schneeweißen offenen Kutsche durch St. Augustine kutschiert worden, die Leute an der Straße haben uns alle zugewinkt und gratuliert, das war ein tolles Erlebnis.

Als die Kutschfahrt zu Ende war, sind wir zurück in unser Hotel, haben die Klamotten ausgezogen und haben uns in den Swimmingpool gestürzt, wo wir die nächsten Stunden verbrachten :lol:

Für mich war es die schönste Hochzeit, die man sich vorstellen kann, ohne Zwänge, ohne Streß, einfach herrlich. Wir haben in Deutschland natürlich noch eine Feier gemacht, die aber auch sehr locker war.

Ich kann nur sagen, ich würde es wieder so machen.

Viele Grüße von
wölfchen

Benutzeravatar

» wölfchen » Beiträge: 2280 » Talkpoints: 13,46 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hallöhchen,

Ich bin nicht verheiratet und werde in absehbarer und unabsehbarer Zeit auch nicht heiraten :). Aber wenn, ich träume eher weniger davon, im Ausland zu heiraten. Natürlich, am Strand im schönen Kleid, die Feier am Meer bei Sonnenuntergang - alles schön und gut, aber ich bin nicht Krösus sodass ich mir leisten kann, meine ganzen Verwandten einzufliegen. Gut, ich würde auch alleine heiraten, es ist schließlich hauptsächlich für 2. Aber naja ich hab mir eben über sowas keine Gedanken gemacht.

Ausschlißen kann ich es natürlich nicht und will es auch nicht.

Liebe Grüße
winny

Benutzeravatar

» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Ich bin auch nicht verheiratet und werde wohl auch nicht in absehbarer Zeit heiraten. Aber ich finde die Idee, im Ausland zu heiraten, ohne großen Anhang wirklich großartig. Keinen Streß, keine Streitereien, keine Verpflichtungen und einfach nur seine Ruhe haben. Das klingt doch schon paradiesisch. Ich könnte mir neben Amerika auch Neuseeland, Australien oder Italien richtig gut vorstellen. In der Stadt der Liebe (Paris) muss es auch schön sein. Ein bisschen Bammel hätte ich bloß vor der Reaktion von meiner Familie und meinen Freunden. Die sind in dieser Hinsicht sehr eigen und besonders mein Vater hätte schwer daran zu tragen. Aber es ist ja nicht sein wichtigster Tag.... :wink: :D

» Kikoo » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich bin mir auch ganz sicher ,dass ich soweit mein zukünftiger Mann da mitspielt im Ausland am Strand heiraten werde. Ich finde es auch super toll in ganz kleinem Kreis zu heiraten und ganz romantisch vielleicht nur mit den Eltern. Man kann ja dann anschließend eine große Party geben. Die Hoczeit selber finde ich sollte eher klein sein. Es ist viel schöner im Ausland in der Sonne zu heiraten. Wenn man allerdings einen gemeinsamen Ort hat ,an dem man sich beispielsweise kennengelernt hat ist das eine super Alternative oder?
Grüße Julia

» julia08 » Beiträge: 1991 » Talkpoints: -5,91 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich bin noch nicht verhaieratet, aber ich hab da schon so meine Vorstellungen, muss ich ehrlich sagen. Ich möchte nämlich nicht in Deutschland heiraten und mein Freund und ich haben uns da scon ein paar Gedanken darüber gemacht. Am liebsten würden wir eigentlich eh nur für uns alleine heiraten. Aber wenn wir das dann doch nicht machen werden (naja , ich denke, vor allem unsere Eltern und unsere besten Freunde wären darüber sehr enttäuscht und so ein schönes Fest ist ja auch etwas schönes!), dann würden wir es gerne so machen wollen, dass wir irgendwo Richtung Süden heiraten möchten. Ich fände z.B. Italien sehr schön dafür. Wir würden dann halt alle Gäste einladen müssen dazu. Naja, aber das ist eh noch ewig hin.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Für mich kommt eine Hochzeit im Ausland auch in Frage. Dabei geht es mir weniger um das Ausland als darum, dass ich niemanden außer meinem zukünftigen Ehemann dabei haben möchte. Niemanden ist vielleicht etwas übertrieben, aber wenn ich daran denke, dass man ein stressiges Fest gibt, das Unsummen von Geld kostet (oder sonst popelig aussieht, denn entweder alles vom Besten oder gar nichts ist meine Meinung) und von dem man als Brautpaar kaum etwas mitbekommt - dann wird mir eher übel.

Dazu kommt, dass sich meine und seine Eltern nicht besonders verstehen, und auf sowas hätte ich an meiner Hochzeit nun gar keine Lust. Daher bevorzuge ich den Gedanken an eine Hochzeit zu zweit: Egal wo auf der Welt, hauptsache schön luxuriös (man kann es sich dann ja leisten und es ist immernoch günstiger als ein großes Fest) und stressfrei. Wenn man dann zurück ist, kann man ja immernoch eine Party geben und wenn es dann etwas stressig ist, dann ist das egal, weil es ja nicht mein Hochzeitstag ist. :) Aber bis es soweit ist, wird es mindestens noch zwei Jahre dauern und das ist auch gut so, weil so versessen aufs Heiraten bin ich nicht. Und in weiß schon mal gar nicht, das kommt für mich nicht in Frage.

Benutzeravatar

» kröte » Beiträge: 423 » Talkpoints: 16,29 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich kann mir eine Hochzeit weit weg von Freunden und Familie nicht vorstellen. ich bin eben ein absoluter Familienmensch und würde meine Eltern und meine besten Freunde total vermissen, wenn sie meiner Hochzeit nicht beiwohnen könnten. Dann hätte ich glaube ich nur die Hälfte von der Hochzeit. Klar eigentlich sind Braut und Bräutigam die Hauptpersonen, aber man möchte doch seine Freude teilen und ich denke, dass es den meisten Eltern das Herz bricht, wenn sie die Hochzeit ihres Kindes nicht miterleben dürfen.

Und ganz privat für mich habe ich ja dann meinen Mann bei der Hochzeitsreise, die auch meinetwegen gerne irgendwo in die Südsee gehen kann. Da hat man dann noch genug Zeit, sich gegenseitig zu genießen, da kann man am Tag selbst ruhig viele Menschen um einen herum haben :)

Benutzeravatar

» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich kenne Paare, die dann in Dänemark geheiratet haben, weil der bürokratische Aufwand in Deutschland wegen individueller Besonderheiten viel zu kompliziert und aufwendig gewesen ist. Ansonsten habe ich mich mal damit beschäftigt, welche Voraussetzungen man teilweise für eine Hochzeit im Ausland erfüllen muss, was ja teilweise extrem unterschiedlich ist. Aber geheiratet habe ich noch nie und im Moment stehen auch keine konkreten Pläne fest.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^