Zwei Gerichte kochen, wenn Familie eines nicht mag?

vom 10.07.2017, 13:05 Uhr

Ich koche durchaus schon mal zwei Gerichte, wenn diese nicht sonderlich aufwendig sind. Oder koche da etwas gesondert und extra, wenn einer von uns irgendeine bestimmte Zutat eher nicht mag. Da kann es dann auch schon mal passieren, dass wir eben zwei Gerichte essen. Normal ist es aber eher so, dass ich herauslese, was ich im Gericht nicht mag.

Ich kenne es aber auch durchaus von Familie, dass dort fast für jedes Mitglied eine Extrawurst gekocht wird. Einer mag dann dies nicht und der andere jenes nicht. So bekommt, der eine dann statt Fleisch vielleicht nur ein Spiegelei oder ähnliches. Ich kenne das so von meinem Elternhaus eher nicht. Wenn dort ein Familienmitglied etwas nicht mochte, dass musste er eben das andere essen, was es gab.

Kocht ihr manchmal zwei oder mehrere Gerichte, weil jemand aus der Familie etwas nicht mag? Ist euch das zu aufwendig oder macht ihr das gerne? Seht ihr solche Extrawürste vielleicht gar nicht ein? Wovon macht ihr das abhängig?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Mal würde ich das sicherlich machen, aber nicht immer. Ich koche jeden Tag frisch und bespreche das aktuell mit meinem Mann, was gekocht wird von uns beiden oder von mir. Mein Sohn ist dafür zu klein und ich denke auch nicht, dass man immer dauerhaft auf Kinder hören sollte was es dann zu Essen geben soll. Sonst isst man irgendwann nur noch ungesund, also auch ein Kind würde ich vor die Wahl entweder Gericht A oder B stellen.

Ich denke aber schon, dass man sich im Alltag einig werden sollte und das miteinander besprechen muss. Wenn man frei hat und wirklich die Zeit und Lust für 2 Gerichte hat kann man das gerne machen, aber im Alltag finde ich das übertrieben, da man ja auch die zeit nicht so hat.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Es kam schon ein paar Mal vor, dass mein Freund und ich verschiedene Gerichte hatten, aber irgendwann wurde uns der Aufwand dann doch zu groß. Daher sind wir jetzt dazu übergegangen, dass wir den Speiseplan für die Woche gemeinsam besprechen und uns für Gerichte entscheiden, die wir dann auch beide mögen. Jeder hat dabei gleichermaßen ein Veto-Recht, und wenn eine Speise von einem von uns kategorisch abgelehnt wird, dann gibt es sie auch nicht. Hat man dennoch Lust darauf, dann bestellt man sie sich eben beim nächsten Restaurantbesuch oder kocht sie sich alleine, wenn der Partner mal nicht zuhause ist.

Was ich allerdings öfter mache, ist die individuelle Anpassung eines Gerichts an den jeweiligen Geschmack. Mein Freund liebt seinen Nudelauflauf beispielsweise mit einer extra dicken Käseschicht, während ich eher eine dünne Lage bevorzuge. Ich bereite dann eine gemeinsame Auflaufform zu und bestreue die Hälfte doppelt und dreifach mit Käse, während ich es auf der anderen Seite bei einer Lage belasse.

Auch, wenn mein Freund beispielsweise Speckwürfel in seinen Bratkartoffeln möchte, was ich nicht so gerne mag, lässt sich das recht einfach einrichten. Ich brate die Kartoffeln dann alleine und nehme mir davon meine Portion, bevor ich zum Rest Speckwürfel hinzugebe und alles noch ein paar Minuten brate. Sonderzutaten, die nur einer von uns haben möchte, füge ich immer irgendwie nachträglich ein, und das klappt in der Regel sehr gut.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Bei uns ist es teilweise schon so, dass es zwei Gerichte gibt. Aber da liegen eher zwei unterschiedliche Ernährungsweisen zugrunde. Meistens ist es jedoch so, dass die Gerichte angepasst werden. Mein Freund will angebratenes Hackfleisch in die Bolognese? Dann wird das Hack angebraten und ich nehme mir aus dem Soßentopf eine Portion raus und köchele das Hack noch mit. Das war noch nie ein Problem und deshalb mache ich kein Fass auf.

Nur wenn es Speisen wie Schnitzel und Pommes gibt, dann muss eine Alternative her. Dann brate ich mir etwas Gemüse an und er kann sein Schnitzel verzehren. Meine Mutter hat es bei mir und meinen Geschwistern ähnlich gehandhabt. Oft gab es ein Alternativessen, wenn es ein Essen gab, bei dem wir alle gestreikt haben, aber die Erwachsenen es einfach gerne gegessen haben. Wenn es nur eine Zutat war, die wir nicht mochten, dann mussten wir sie rauspuhlen, für ein einzelnes Kind wurde nicht oft eine Alternative geboten, Ausnahme war Blutwurst.

Das mit den zwei Gerichten funktioniert übrigens wunderbar im Alltag. Man muss halt die Zutaten vorbeireiten, aber ich persönlich hatte noch keine Probleme damit, zwei oder mehr Essen am Abend nach der Arbeit zuzubereiten ohne stundenlang am Herd zu stehen. Alles eine Sache der Organisation, nur mein nicht vorhandener Bock kann dem im Wege steht und zu Komplikationen führen.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich mache keine zwei Gerichte und wenn jemand etwas nicht essen mag, dann kann sich diese Person auch selbst etwas machen oder auch nur die Beilagen essen. Ich zwinge niemanden, dass hier alles gegessen wird und wenn jemand kein Schnitzel zu den Pommes mag, dann gibt es eben Pommes pur und nicht noch etwas ganz anderes.

Mein Sohn darf durchaus sagen was er essen mag und ich stelle ihn auch nicht vor die Wahl mit zwei Gerichten und es gibt nicht nur ungesundes zu Essen, diese Aussage ist einfach falsch. Es kommt darauf an, was das Kind kennengelernt hat und auch mag und dann wird es auch diese Dinge immer wieder benennen. Nicht selten wird sich hier Kartoffeln mit Spinat und Rührei gewünscht, nichts ungesundes daran zu finden und dennoch beliebt wie auch gerne gegessen. Die Pommes werden zwar auch häufig gewünscht, aber ich darf auch mal entscheiden und nicht nur der Junior. Kinder generell auszuschließen und ihnen nur die Wahl zwischen A und B zu lassen, ist einfach der falsche Weg wenn es darum geht, eine gesunde Beziehung zu Lebensmitteln aufzubauen.

Auch früher als ich noch Kind war und gekocht habe, gab es keine Extrawurst für andere Personen und es wurde das gegessen, was auf den Tisch gekommen ist. Jeder durfte einen Tag entscheiden was es gab und wenn es mal etwas gab was man nicht so mochte, dann wurde davon weniger gegessen oder auch nur die Beilage gegessen. Und wenn es nur Nudeln ohne alles waren, weil der Rest nicht zugesagt hat. Verhungert ist daran niemand und wenn es nicht gepasst hätte, dann hätte sich derjenige selbst ein Brot schmieren können. Doppelt kochen gibt es bei mir nicht, fange ich nicht an und auch nicht wenn ich den ganzen Tag Zeit hätte, da auch andere Sachen anstehen und nicht nur das kochen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Zwei komplett unterschiedliche Gerichte müssen doch nicht sein. Ich esse zum Beispiel gerne mein Sauerkraut mit Kartoffelbrei und mein Partner isst dann eben Kartoffelbrei mit Würstchen oder so. Er mag Sauerkraut nicht gerne, aber deswegen muss ich keine zwei verschiedene Gerichte kochen.

Außerdem kann es auch mal vorkommen, dass ich Tomatensoße koche. Wir beide essen die Nudeln. Für ihn gibt es eine Bolognese und für mich eben eine vegetarische Tomatensoße. Zwei komplett verschiedene Gerichte würde ich deswegen nicht kochen und ich würde das bis zu einem gewissen Grad auch nicht einsehen.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Wenn mein Partner oder ich für uns beide kochen dann gibt es auch etwas, das uns beiden schmeckt. Die Gerichte, die dem einen überhaupt nicht schmecken, kocht sich der andere dann, wenn er für sich alleine kocht.

Ansonsten kommt es aber schon mal vor, dass gewisse Zutaten ausgetauscht werden. Ich esse zum Beispiel keine rohen Tomaten, also habe ich letzte Woche zwei kleine Schüsseln mit Salat gerichtet statt einer großen. In der Schüssel für meinen Partner waren dann Tomaten mit drin. Wir haben auch schon mal verschiedenes Fleisch oder Fisch und die gleiche Beilage.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Als ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe, war es eigentlich fast immer so, dass meine Mutter zwei verschiedene Gerichte gekocht hat. Das liegt aber daran, dass mein Vater und ich einen völlig unterschiedlichen Geschmack haben, was Essen angeht und auch vieles nicht essen können oder essen mögen, was der andere mag. Von daher kocht meine Mutter auch jetzt oft noch zwei Gerichte, wenn ich mal bei ihnen zu Besuch bin.

Ich ernähre mich beispielsweise vegetarisch, während mein Vater Fleisch über alles liebt und nur ungern darauf verzichtet. Ich liebe italienisches Essen, während er mit Pizza, Lasagne oder Spaghetti kaum etwas anfangen kann. Er liebt Hausmannskost, was ich bis auf einige Ausnahmen gar nicht mag. Und ich vertrage beispielsweise keine Pilze, die er sehr gerne mag. Auch Ananas mag er beispielsweise nicht im Essen, auch isst er nicht scharf, was ich mag.

Es gibt nur wenige Gerichte, die meine Mutter so umwandeln kann, dass wir sie alle essen können. Allerdings findet meine Mutter das nicht so schlimm. Manche Zutaten lassen sich ja für beide Gerichte verwenden, wie etwa Kartoffeln. Außerdem kann sie sich so aussuchen, was sie isst. Manchmal kocht sie dann auch etwas mehr, so dass jemand von uns noch am nächsten Tag etwas davon essen kann und dann lohnt sich das auch mehr.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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