Wann und warum ist Aufgeben für euch eine Option?

Es kommt im Leben durchaus vor, dass man vor der Entscheidung steht, ob man einen Weg weiter geht oder einfach aufgibt und sich neu orientiert. Das kann die Ausübung eines Hobbys sein, ein neues Projekt, das man am Laufen hat. Vielleicht kriselt es auch in der Beziehung oder im Job oder man versucht etwas Neues zu lernen.

Wann ist für euch das Aufgeben eine Option und warum? Wie oft wart ihr schon an dem Punkt, an dem ihr gemerkt hat, dass es sinnvoller wäre, aufzugeben als den Weg weiter zu gehen? Wie schwer ist euch das Aufgeben gefallen?

Ich habe mittlerweile festgestellt, dass ein Ende mit Schrecken tatsächlich auch etwas mit Erleichterung zu tun hat. Das ist dann besser als mit bestimmten Umständen lange herum zu hadern, weil man doch nicht mehr so ganz dahinter steht und in der Zwickmühle steckt. Ein harter Schnitt kann da einfach helfen, weil man Energien freisetzt oder freie Zeiten schafft, die man anders nutzen kann.

Ich halte es für naiv, Nicht-Aufgeben an sich schon als erstrebenswert anzusehen. Es klingt zwar nach Charakterstärke, Durchsetzungsfähigkeit und ähnlichen tollen Eigenschaften, wenn sich jemand hinstellt und behauptet, Aufgeben sei für ihn (oder sie) nie eine Option, aber in meinen Augen kann man sich auch durch die eigene Dickköpfigkeit auf unterschiedliche Arten schaden.

Mir fallen hier etliche Möglichkeiten ein. Beispielsweise kann man sich auf diese Art an einer Beziehung aufarbeiten, die schon lange niemanden mehr glücklich macht, oder seine Gesundheit in einem grauenhaften Job aufreiben, weil Kündigen ja mit Aufgeben gleich käme. Manchmal habe ich den Eindruck, dass es auch deswegen als positiv angesehen wird, niemals aufzugeben, weil die Angst vor Veränderungen größer ist als der Leidensdruck, sich an einer Situation festzuklammern, die an sich nicht mehr haltbar ist.