Seinen Beruf als Beschäftigungstherapie bezeichnen?

vom 13.03.2018, 05:51 Uhr

Ich habe schon viele Formulierungen gehört, wenn es um Arbeit geht. Manche sehen in ihrem monatlichen Gehalt ein "Schmerzensgeld", manche bezeichnen ihre Arbeit als ein "Hobby" und wieder andere sehen in ihrem Job eine Art "Beschäftigungstherapie". Wann ist ein Job für euch eine Beschäftigungstherapie und könnt ihr eine derartige Aussage nachvollziehen? Stimmt ihr dem vielleicht sogar zu? Wann würdet ihr eurem Job als Beschäftigungstherapie bezeichnen oder käme das für euch nie in Frage?

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Es gibt ja wirklich Leute, die von sich behaupten, dass sie ihre Arbeit vermissen würden und sich einfach nicht vorstellen könnten, gar nichts zu tun zu haben. Ich habe im Büro hier zwei Mitarbeiter, die ihren Job auch bei behalten wollen würden, wenn sie im Lotto gewinnen würden. Eine Kollegin hatte auch Angst vor ihrem Renteneintritt und war lange vorher am überlegen, stundenweise weiter zu arbeiten oder sich in einem anderen Geschäft was zu suchen.

Benutzeravatar

» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich habe noch nie gehört, dass jemand offen zugibt, seinen oder ihren Job als "Beschäftigungstherapie" anzusehen. Beruflicher Erfolg und Ehrgeiz machen bekanntlich einen großen Teil des Sozialprestiges aus, sodass man je nach Umfeld bestimmt auch schief angesehen werden kann, wenn man aus seinem Job kein Riesending macht, also keinen "Traumjob", keinen Lebensinhalt und keine großen Ziele anführen kann, was man in seiner Karriere noch erreichen will.

Beschäftigungstherapie impliziert schließlich, dass man nur deswegen vor sich hin werkelt, damit man sich daheim nicht langweilen muss und einen strukturierten Tagesablauf hat oder ähnliches. Von den Zielen unserer Leistungsgesellschaft liegt dieser Begriff ziemlich weit entfernt, weswegen ich mir vorstellen kann, dass schon etliche Arbeitnehmer ihren Job nicht so wirklich ernst nehmen und nur nach außen hin vorgeben, richtig scharf auf die große Karriere zu sein.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^