Sich davor schützen wollen, sich zu verlieben?
Wenn man eine schmerzhafte Trennung hinter sich hat, dann möchte man sich ja normalerweise nicht direkt sofort wieder verlieben. Oftmals dauert der Trennungsschmerz noch eine Weile an und oft ist man dann auch noch eine ganze Weile von den negativen Erfahrungen geprägt, so dass man erst einmal keine neuen Beziehung eingehen, sondern allein sein möchte. Genau aus diesem Grund meinte meine Arbeitskollegin kürzlich zu mir, dass sie sich davor schützen wollen würde, sich wieder so schnell zu verlieben.
Sie würde nun erst einmal nicht mehr auf Facebook aktiv sein und auch nicht auf Partys gehen.. Andere Männer würde sie nun auch erst einmal nicht treffen wollen, auch nicht freundschaftlich. Sie würde erst einmal die nächsten Monate und vielleicht auch Jahre Single bleiben wollen. Habt ihr euch schon einmal davor geschützt, euch zu verlieben? Kann man sich überhaupt davor schützen?
Nun ich habe noch nicht versucht, mich davor zu beschützen, mich zu verlieben. Aber, wenn ich ehrlich bin, hatte ich bis dahin auch keinen Grund dazu. Auf jeden Fall kann ich mir nur schwer vorstellen, dass man sich davor schützen kann, sich noch einmal zu verlieben. Natürlich ist es nicht schön, wenn man schlechte Erfahrungen sammeln muss, weil man verliebt ist oder sogar in einer Beziehung ist. Und natürlich ist dann auch nach einer Trennung, der Trennungsschmerz, alles andere, als toll. Gar keine Frage. Es wird auch sicherlich Leute geben, die sehr lange unter ihren Trennungsschmerz leiden müssen, aber es gibt eben auch viele Leute, die nicht lange, um die alte Liebe trauern.
Es wäre natürlich ein Versuch wert, wenn man sich vor dem neuen Verlieben schützen möchte, wenn man sich aus der Öffentlichkeit heraus hält. Wenn man zum Beispiel nicht mehr bei Facebook aktiv ist, keine anderen Männer kennenlernen kann und auch nicht auf Partys und desgleichen geht. Aber trotz all dem stelle ich es mir eben ziemlich schwer vor, wenn man sich davor schützen möchte, sie neu zu verlieben. Immer hin lernt man beispielsweise Männer nicht nur im Internet bei Facebook oder desgleichen kennen. Und natürlich lernt man eben Männer auch nicht auf anderen Partys oder desgleichen kennen.
Man kann natürlich auch beim Einkaufen in der Stadt, beispielsweise mit der besten Freundin, einen neuen Mann kennenlernen und sich dann auch gegebenenfalls verlieben. Oder, wenn man im Bus sitzt oder eben mit der Bahn fährt, dort trifft man eben auch auf viele Männer, die man rein theoretisch kennenlernen könnte und, in die man sich verlieben könnte. Weshalb ich eben denke, dass es sehr schwer wird, dass man sich vor dem Verlieben schützen kann. Dann müsste man im Endeffekt die ganze Zeit mit gesenktem Kopf durch die Gegend gehen und alle Männer ignorieren, damit man sich eventuell davor schützen könnte. Wobei ich denke, dass diese Methode genauso wenig funktionieren wird.
Ich denke, weil es schwer ist, sich vor dem Verlieben zu schützen, sollte man immer daran denken, dass nicht jeder Mann so sein muss, wie der Ex-Freund oder Ex-Partner oder desgleichen. Auch, wenn man negative Erfahrungen sammeln musste, sollte man sich nicht zu lange mit seinem Trennungsschmerz aufhalten. Wenn der Ex-Freund oder Ex-Partner so gemein und desgleichen war, hat er es im Endeffekt nicht verdient, dass man so lange um die Beziehung oder, um ihn trauert.
Ich denke nicht, dass man sich wirklich davor schützen kann sich zu verlieben. Den potenziell passenden Partner kann man doch überall finden und wenn man dann auf den ersten Blick Liebe empfindet, sollte man sich meiner Meinung nach auch nicht dagegen wehren. Da man meiner Meinung nach den Mann fürs Leben eh nicht in einer Disko trifft, kann man aber auch mit Freunden gemeinsam weggehen, man muss sich da nicht einigeln.
Gegen Gefühle oder Gefühlsempfindungen kann man aber nur wenig machen und wenn man sich wirklich zu früh wieder verliebt, kann man es auch nicht ändern und muss sich dann aber auch darauf einlassen, weil Liebe an sich doch ein tolles Gefühl ist.
Ich verliebe mich ohnehin nicht so Hals über Kopf wie andere und ich kann das auch wieder abstellen, sodass das für mich nicht das Problem wäre. Zudem analysiere ich auch immer, ob jemand zu mir passt und wenn ich das negativ einschätze, dann gehe ich da nicht weiter in diese Richtung. Vielleicht würde es generell helfen, wenn man eher rational die Chancen einer Beziehung absteckt, auch um unangemessene Schwärmerei zu beenden.
Zitronengras hat geschrieben:Zudem analysiere ich auch immer, ob jemand zu mir passt und wenn ich das negativ einschätze, dann gehe ich da nicht weiter in diese Richtung.
Das sehe ich genauso. Meiner Ansicht nach würde man sich so manchen Kummer ersparen, wenn man eine Person und eine potentielle Beziehung direkt durch analysiert und sie nach "Sollbruchstellen" abcheckt. Wenn diese "Sollbruchstellen" identifiziert sind, dann kann man ja abwägen, ob man diesen Pfad weiter verfolgen möchte oder nicht.
Eine Sollbruchstelle wäre für mich etwas, bei dem es gar keinen Kompromiss gibt und wodurch die Beziehung direkt zum Scheitern verurteilt wäre. Das können unterschiedliche Zukunftspläne sein, aber auch Wertvorstellungen. Beim Kinderwunsch gibt es ja auch keinen Kompromiss. Entweder er ist da, oder er ist nicht da. Es gibt kein halbes Kind oder "Teilzeit-Eltern".
Was hat denn das Verlieben an sich mit einer rationalen Entscheidung zu tun? Zu behaupten, man verliebt sich nur, wenn genug Aussicht auf Erfolg besteht, das ist Unfug. Die Botenstoffe im Hirn fließen, ob man will oder nicht. Wer das verhindern kann, der heilt auch Parkinson über den bloßen Willen.
Das heißt nun natürlich nicht, dass man jeder Verliebtheit hilflos ausgeliefert ist. Immerhin kann man sich entscheiden, ob man den Kontakt intensivieren möchte, oder es lieber lässt. Aber ob es passiert, darauf hat man wenig Einfluss. Ansonsten müsste es schließlich auch umgekehrt funktionieren. Man trifft einen tollen Menschen, der objektiv genau passt, und deshalb verliebt man sich nach bewusster Entscheidung. Das funktioniert aber auch nicht.
Was hat denn das Verlieben an sich mit einer rationalen Entscheidung zu tun? Zu behaupten, man verliebt sich nur, wenn genug Aussicht auf Erfolg besteht, das ist Unfug. Die Botenstoffe im Hirn fließen, ob man will oder nicht. Wer das verhindern kann, der heilt auch Parkinson über den bloßen Willen.
Das eine ist eine Krankheit und das andere ein Gefühl und natürlich kann man Gefühle beeinflussen. Man kann sie nicht beliebig an- und abstellen, aber man kann dazu beitragen, dass ein Gefühl stärker oder schwächer wird. Es hat ja auch keiner behauptet, dass man sich nur verliebt, wenn Aussicht auf Erfolg gegeben ist. Nein! Es ging darum, dass man das ganze, wenn keine Aussicht auf Erfolg gegeben ist, nicht weiter verfolgen sollte.
Mal angenommen, man trifft jemanden, der einem erstmal gefällt und es gibt aber Gründe, die einer potentiellen Beziehung entgegenstehen, dann könnte man sich rational dafür entscheiden, die Person nicht mehr zu kontaktieren, der aus dem Weg zu gehen, sich verstärkt auf die negativen Seiten konzentrieren, bewusst andere Menschen kennenzulernen usw. - und all das würde dazu führen, dass eine anfängliche Verliebtheit wieder weg geht.
Anders herum, wenn es jemanden gibt, der gut passen würde und den man auch attraktiv findet, da kann man auch bewusst Nähe-Situationen herstellen und das führt vielleicht nicht zur schlagartigen Verliebtheit, aber zumindest dazu, dass eine gewisse Stimmung entsteht, die zu einer mehr oder weniger ausgeprägten Verliebtheit führen kann.
Die Frage war aber doch, ob man verhindern kann, sich zu verlieben. Und das geht eben nicht. Ich habe nie bestritten, dass man sich entscheiden kann, was man dann tut und das Gefühl zulassen oder ersticken lassen kann. Situationen herzustellen, dass es endlich bei einem funkt, hilft auch wenig. Das geht, insbesondere wenn viel Adrenalin im Spiel ist, aber es hält meist nicht lang. Wozu dann der Aufwand?
Verliebtheit hat doch Zwischenstufen. Man kann doch für jemanden etwas schwärmen und jemanden interessant finden und dann steigert sich das und die Verliebtheit baut sich auf. Und wenn ich schon bei geringer Schwärmerei abbreche und demjenigen aus dem Weg gehe, dann baut sich das Vollbild der Verliebtheit gar nicht erst auf und damit kann ich dann auch verhindern, dass ich mich komplett verliebe.
Das geht, insbesondere wenn viel Adrenalin im Spiel ist, aber es hält meist nicht lang. Wozu dann der Aufwand?
Warum nicht? Verliebtheit ist ohnehin immer irgendwann weg, ob man nun ein Paar wird oder nicht. Irgendwann ist es vorbei. Und wenn Verliebtheit bei Beziehungen ohnehin kein guter Ratgeber ist, dann ist es vielleicht auch manchmal sinnvoll, sich jemanden rational zu suchen, der gut zu einem passt und einem optisch gefällt, auch wenn man nicht super verknallt ist.
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