Je mehr Testosteron, desto stärker die Grippe?
Ich habe vor einigen Tagen in einer Zeitschrift von einer Theorie eines Forschers gelesen. Dieser behauptet, dass die Symptome einer Grippe stärker erscheinen, je mehr Testosteron man im Körper hat. Dadurch ließe sich auch erklären, warum viele Männer einen großen Leidensdruck verspüren, während viele Frauen teilweise trotz Grippe noch ihren Verpflichtungen nachgehen können.
Was meint ihr? Ist Testosteron wirklich dafür verantwortlich, mit welcher Intensität Grippesymptome wahrgenommen werden? Oder haltet ihr diese Theorie für Quatsch?
Na dann müssten die Symptome der Grippe bei Männern ja stärker sein als bei Frauen. Davon habe ich noch nie gehört. Ich kenne auch keine Frau die mit einer Grippe noch arbeiten geht.
Das wichtige Wort ist hier wohl, dass die Grippe dann nur stärker erscheint und nicht unbedingt tatsächlich ist. Wäre sie wirklich stärker, dann müssten unter den Grippetoten jedes Jahr ja auffällig mehr Männer sein als Frauen.
Dass es den Männern aber nur stärker erscheint, ist glaube ich nicht nur bei der Grippe so. Ich denke, fast jede Frau kann ein Lied davon singen, dass der Mann schon bei der kleinsten Krankheit sterbenskrank im Bett liegt, während sie trotzdem noch den gesamten Haushalt schmeißt, weil es ja auch kein anderer macht. So entstand dann auch der Begriff von der Männergrippe.
Grundsätzlich scheint diese Theorie bisher durch nichts belegt worden zu sein. Und ich denke eher, dass es damit zu tun hat, dass Männer generell Schmerzen etc. schlechter ertragen als Frauen. Nicht umsonst heißt es ja auch, dass die Menschheit schon längst ausgestorben wäre, wenn die Männer die Kinder bekommen müssten.
Für mich hört sich diese Theorie eher wie eine Ausrede an, um den Mann wenigstens wieder ein bisschen moralisch aufzumuntern, wenn er so stark gelitten hat. Wenn er schon so jammert wie ein Kleinkind, dann hat er wenigstens mehr Testosteron im Körper und ist damit eigentlich männlicher als andere.
SonjaB hat geschrieben:Das wichtige Wort ist hier wohl, dass die Grippe dann nur stärker erscheint und nicht unbedingt tatsächlich ist.
Das ist meiner Ansicht nach ein sehr guter Einwand. Es kann ja sein, dass das Testosteron das subjektive Empfinden in dieser Hinsicht beeinflusst und man dann meint, stärker unter den Grippesymptomen zu leiden. Ich finde es sowieso ziemlich schwierig, Subjektivität objektiv zu messen. Daher finde ich den Ansatz von SonjaB ganz gut. Mir ist auch noch nicht aufgefallen, dass die Männer häufiger von der Grippe betroffen sind. Von einem leichten Infekt bis zur Grippe gibt es verschiedene Stufen. Nach der Logik hätten alle Frauen grundsätzlich nur einen leichten Infekt und die Männer alle die spanische Grippe, die dann auch noch ums Überleben kämpfen müssen.
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