Dialekt oder Hochdeutsch mit den Kindern sprechen

vom 10.03.2008, 16:56 Uhr

schreibliesel hat geschrieben:Trotzdem finde ich es wichtig, dass man auch hochdeutsch spricht. Ich weiss nicht, ob die Kinder da so einfach "umschalten" können? Oder wie ist das bei Euch? Könnt Ihr vom tiefstem Dialekt sofort auf Hochdeutsch umschalten? Das finde ich sehr interessant.

Warum sollte man das nicht können? Alles nur eine Sache der Übung und wenn man Spaß an Sprachen hat ist das sogar recht unterhaltsam, ich kann meine Freundin z.B. immer wieder zum Lachen bringen indem ich mal eben was auf tiefstes Sächsisch, Schwäbisch oder Rheinisch sage. Im Grunde verfällt man nur dann unbewusst in einen Dialekt wenn man mit einem Dialektsprecher zu tun hat. Das fällt einem dann gar nicht auf, beispielsweise wenn ich bei meinen Großeltern zu Besuch bin und unbewusst anfange zu sächseln und nur meine Freundin das bemerkt.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich persönlich mag alle Dialekte nicht so gerne. Es hört sich irgendwie ungepflegt an, denke ich. Dabei teilen sich die Meinungen aber mit Sicherheit. Ich habe zwar noch keine Kinder, werde aber wenn ich mal welche habe, keinen Dialekt mit ihnen sprechen, da sie es vielleicht einfacher haben, ohne Dialekt sprechen zu lernen. Denn ein Wort wird ja mit Dialekt anders ausgesprochen, als man es schreibt.

» Vekanaro » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 30.03.2014, 09:37, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Ja ich merke das bei meinen Arbeitskollegen auch immer. Ich höre ständig diesen Dialekt. Die Leute selber nicht, für die ist das normale Umgangssprache. Sie verstehen dann immer nicht warum ich das "komisch" finden und sagen "Ich spreche doch Hochdeutsch". Aber für mich ist das kein Hochdeutsch.

Ich hab auch immer nicht verstanden diesen Ausruf "Ei verbibbsch" (Wie schreibt man das überhaupt ?). Die liegen dann immer am Boden vor Lachen. Auch bei jeder Verabschiedung am Telefon "Nu Guddi". Die Lachen dann immer, wenn mir das auffällt. Für die ist das normal.

» schreibliesel » Beiträge: 157 » Talkpoints: 0,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also ehrlich gesagt kannte ich den Ausdruck "Ei verbibbsch" gar nicht bevor ich in den Westen gezogen bin, aber hier lief mir das so oft über den Weg, weil alle die hörten dass ich aus Sachsen komme dieses tatsächlich ausriefen! Wobei ich dazu sagen muss dass es schon nach sächsisch klingt! Aber die Bedeutung ist mir auch heut noch nicht klar, und auch in meiner Familie konnte mir keiner eine Antwort darauf geben. "Nu guddi" hingegen sagen wir auch manchmal, allerdings weiß ich da auch dass das einfach "Na gut" bedeutet, und gemeint ist meistens 'Jetzt haben wir ja vorerst alles geklärt'

Auf Arbeit sprach ich wie gesagt kaum sächsisch, außer ich hatte es mit Landsleuten zu tun, und daheim fällt es einem tatsächlich nicht auf dass man so stark in den Dialekt verfällt. Aber wehe jemand filmt zu Weihnachten oder sonstigen Gelegenheiten wo die Familie unter sich ist! Erst beim Anschauen des Filmes fällt einem dann wieder auf was man da eigentlich so fabriziert! Wobei es in der Familie dann auch wieder gar nicht auffällt.

Im übrigen kann ich wirklich auch von eier Sekunde auf die andere zwischen Dresdner Dialekt und hochdeutsch wechseln, bei Bedarf auch auf Leipziger Dialekt, auf´s Bayrische oder auf den Dialekt den meine Schwiegerfamilie in Cottbus spricht. Und auch das switchen zwischen den einzelnen Mundarten fällt mir nicht schwer. Sie gehören für mich alle gewissermaßen zum Alltag, und nur jemand der mich sehr genau kennt hört dann noch minimal Nuancen eines anderen Dialektes direkt nach dem wechseln auf. Mein Papa hat in der Hinsicht leider ein viel zu gutes Gehör.

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» angelheart1501 » Beiträge: 336 » Talkpoints: 39,65 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Bitte beim Thema bleiben!

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich denke, es ist sinnvoll, seinen Kindern Hochdeutsch beizubringen, da es halt so ist, dass man nicht überall Bayerisch, Schwäbisch usw. spricht. Ich lebe in München, meine Eltern sprechen fließend Bayerisch, aber mit mir reden sie relativ gutes Hochdeutsch, wie ich dann auch rede. Mein Vater sagt zwar "der Butter" (was ich gar nicht mag), woraufhin ich ihn immer korrigiere.

Meine Oma (die inzwischen leider schon verstorben ist), hatte einen so starken bayerischen Dialekt, dass ich sie manchmal nur schwer verstanden habe. Sowas finde ich auch nicht mehr toll, denn man sollte meiner Meinung nach in der Lage sein, ordentliches Hochdeutsch zu sprechen.

Ich bin mit Hochdeutsch aufgewachsen und kann selbst gar kein richtiges Bayerisch mehr. Ich denke aber, dass ich das heutzutage gar nicht mehr brauche, denn meine Freunde sprechen fast alle richtiges Hochdeutsch.
Desweiteren finde ich Hochdeutsch sinnvoll, denn der Dialekt kann sich durchaus auch auf Fremdsprachen auswirken, was dann nicht mehr so toll ist. Die zwei Freunde von mir, die richtiges Bayerisch sprechen, haben diesen Dialekt auch ein wenig im Englischen, wodurch man dann richtig hört, dass sie Bayern sind.

Kurz gesagt, ich denke, dass es Sinn macht, seinen Kindern Hochdeutsch beizubringen, aber ein wenig Dialekt hat jeder.

» Kampffisch » Beiträge: 923 » Talkpoints: -0,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Wir am "Randpott" sprechen ja eigentlich hochdeutsch. Klar, im Pott hat man auch so seinen eigenen Dialekt aber der ist nun mal nicht so ausgeprägt wie im Schwäbischen oder wie Kölsch. Fahren wir mit dem Kleinen zu seinen Großeltern väterlicherseits, gehts los. Die wohnen mitten in Köln und so wird da auch geredet.

Mittlerweile geht es, ich versteh schon mal was die sagen. Mit dem Kleinen wird dann mal hochdeutsch und mal ur-Kölsch geplappert. Noch findet er das wohl auch noch ganz lustig (ist erst 7 Monate) und gluckst fröhlich vor sich hin. Nun schätze ich die Großeltern jedoch so ein, dass sie bald dann den Dialekt ein bisschen zurückschrauben werden, wenns ans Sprechenlernen geht.

» Pflänzchen » Beiträge: 222 » Talkpoints: 2,20 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Selbst wenn ich es wollen würde, ich könnte mit meinem Kleinen gar nicht hochdeutsch reden. Da ich sowieso schon einen polnisch/deutschen Akzent habe kommt bei mir auch noch das bayrische durch. Jetzt zwar nicht so extrem wie bei richtigen Bayern, doch man hört es schon raus.

Ich versuche zwar immer genau auf die Aussprache zu achten doch manchmal kommt der kleine Bayer dann doch durch und ich fang an richtig mit Dialekt zu sprechen. Manchmal ist das mir regelrecht peinlich hier im hohen Norden. Da wird man dann an geguckt als komme man von einem anderen Planeten.

Ich hoffe wirklich sehr das unser Kleiner ganz normales Deutsch sprechen wird, also Hochdeutsch. Ich weiß nicht in wie weit meine Aussprache und die meines Mannes auf ihn abfärben wird.

» Blumenfräulein » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 30.03.2014, 09:40, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Meine Eltern haben mit mir immer Dialekt gesprochen und die bereuen es mittlerweile echt. Beispielsweise habe ich mittlerweile sogar Probleme in der Schule wenn wir in Deutsch einen Aufsatz schreiben nicht Dialekt zu schreiben da ich privat ausschließlich Dialekt spreche und in meiner Klasse auch sehr viele von Außerhalb hergezogen sind und diese immer lachen wenn ich Dialekt bei Referaten oder sonstigem Rede da ich einen extrem ausgeprägten Dialekt habe.

» Dogdo » Beiträge: 98 » Talkpoints: 0,77 »


Auch meine Eltern haben mit mir ausschließlich Dialekt gesprochen. Ich stamme aus dem bayerischen Wald und habe einen dementsprechend ausgeprägten Dialekt. Am Gymnasium haben wir einen Deutschlehrer gehabt, der ausschließlich Hochdeutsch verlangt hat. Ich hatte sehr große Probleme, aber da bei uns in der Klasse nur bayerisch gesprochen wurde, hat keiner gelacht oder jemanden verspottet.

Mit dem Hochdeutsch schreiben habe ich keinerlei Probleme, aber wenn man immer bayerisch spricht und die ganze Klasse eigentlich nur bayerisch spricht hat man im Deutschreferat (als Beispiel) schon große Probleme sich umszustellen.

Trotzdem sollte man Dialekte bewahren. Bei uns im Landkreis gibt es sogar einen speziellen Verein, der immer wieder mahnt den Dialekt nicht zu vergessen. Ich ziehe ab September wegen meiner Ausbildung nach München, und hoffe dass ich dort mal Einblicke in den Münchner Dialekt bekomme. Ich finde es immer wieder spannend wie verschieden Dialekte sein können. Schwaben und Niederbayern sind garnicht mal so weit auseinander, aber gegenseitig verstehen tut man sich nur schwer.

» spaxl » Beiträge: 1044 » Talkpoints: 10,25 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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