Geburtstermin nach Wunsch planen und durchsetzen?

vom 02.05.2018, 07:57 Uhr

Vor kurzem habe ich gehört, dass ein Promipaar ihr Kind an einem Wunschtermin per Kaiserschnitt entbinden möchten. Dies ist der Geburtstag der Oma von der Mutter des Kindes. Da ihr die Oma viel bedeutet hat, möchte sie ihr eigenes Kind an diesem Datum zur Welt bringen.

Wenn ich mich aber recht erinnere, waren das sogar 6 Tage vor dem eigentlich errechneten Geburtstermin des Kindes. So, gab es natürlich einen Shitstorm und viele regen sich darüber auf, wie man so etwas machen kann. Dann war auch plötzlich von einer Erbkrankheit in der Familie der Mutter die Rede. Deswegen sollte auch ein Kaiserschnitt gemacht werden. Sie betonten auch Beide, dass sie den Wunschtermin nicht genommen hätten, wenn sie dem Baby dadurch schaden könnten, aber die Ärzte hätten ihr Ok dafür gegeben.

Was haltet ihr davon, den Geburtstermin des Kindes nach Wunsch zu planen? Würdet ihr diesen auch so legen wollen, dass der Tag für euch dann zusätzlich noch eine Bedeutung hat? Könnt ihr verstehen, dass sich viele darüber aufregen und das nicht richtig finden? Ist es wirklich so harmlos, ein Kind einige Tage früher auf die Welt zu bringen, wenn dies nicht zwingend nötig ist?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich finde das ehrlich gesagt ziemlich albern. Ich glaube nicht, dass der Kaiserschnitt notwendig wäre, sonst hätte man das nicht erst nach der Kritik hinterher geschoben. In diesem Forum ist bereits mehrfach diskutiert und erwähnt worden, dass ein "Wunschkaiserschnitt" aus eigener Tasche gezahlt werden muss. Nur, wenn eine medizinische Indikation vorliegt, übernimmt die Krankenkasse die Kosten. Daher ist es klar, dass man eine medizinische Indikation "erfindet", um das eigene Vorhaben zu rechtfertigen. Normal finde ich das nicht. Man sollte die Kinder dann kommen lassen, wenn sie soweit sind und nichts erzwingen.

Mein Partner hat vor einigen Jahren einen Neffen bekommen, wobei sich seine Mutter gewünscht hat, dass das Kind an seinem Geburtstag zur Welt kommt. Das hätte durchaus passieren können, da der Neffe über dem Termin war und nicht kommen wollte, aber es ist im Endeffekt ein Termin nach dem Geburtstag meines Partners geworden, was auch nicht schlimm ist. Ich verstehe nicht, wie man so versessen auf bestimmte Geburtstage sein kann. Wenn das schon gezielt geplant und festgelegt worden ist (von den Eltern, nicht von den Ärzten), dann frage ich mich, was im Leben des armen Kindes noch so alles durchgeplant wird nach Eieruhr. Das ist doch kein Leben, mal ehrlich.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich sehe das genauso wie du und denke auch, dass es doch viel schöner ist, wenn das Kind selbst entscheidet, wann es auf die Welt kommt. Anders ist es natürlich, wenn die Geburt lange überfällig ist und man dann eingreifen muss, weil es ansonsten auf Kosten der Gesundheit des Babys geht. Aber es ist doch viel schöner, wenn das Baby auf dem Tag Geburtstag hat, wo eben die Geburt einsetzt und nicht, weil da vielleicht schon jemand aus der Familie Geburtstag hat oder irgendein Promi, den man toll findet.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich hatte 2 Mal einen Kaiserschnitt und natürlich findet dieser vor dem errechneten Termin statt, da man sonst damit rechnen muss, dass es sich selber auf den Weg macht. Ich habe mir einen Kaiserschnitt schon gewünscht, wobei ich auch medizinische Probleme habe, die das Ganze begünstigen. Einen Termin konnte ich dennoch bei beiden nicht bestimmen. Das haben die Ärzte entschieden und das finde ich auch gut so.

Immerhin muss es ja auch bei den Ärzten passen und nicht nur bei einem selber und die Ärzte müssen ja auch entscheiden ob es notwendig ist oder nicht. Ich finde es schlimm, wenn man Eltern dann einen Vorwurf macht. Für die meisten Frauen ist eine natürliche Geburt schöner, für mich und einige andere ist es der Kaiserschnitt. Sicherlich kann das auch viele Nachteile haben und deswegen muss man sich da gut von den Ärzten beraten lassen, aber das machen die ja.

Wenn dann ein Promipaar sagt, dass es eben ein Kaiserschnitt wird und man da gerne etwas Mitsprache beim Termin hätte finde ich das zwar etwas unüblich, weil das viele nicht zugeben würden, aber man sollte doch auch so etwas erwähnen dürfen. Das ist ja dann keine Werbung für einen Kaiserschnitt, sondern einfach nur Tatsache und das was ansteht. Ich finde aber, dass den Termin immer die Ärzte entscheiden sollten, sonst läuft man auch sicherlich Gefahr es viel zu früh machen zu lassen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Wieso sollte ich mich darüber aufregen, was andere Leute mit ihrer Gesundheit machen? Ist es mein Uterus? Mein Baby? Oder mein Problem, wenn das Balg drei Tage zu früh rausgeschnitten wurde und deswegen später schlecht in Mathe ist oder was auch immer?

Generell kann ich mir vorstellen, dass viele Leute den Wunsch haben, ihr Kind an einem bestimmten Termin auf die Welt zu bringen. Für die einen ist der Geburtstag des Dackels allentscheidend, andere sind vielleicht beruflich stark eingespannt und möchten bei der Geburt ihres Kindes dabei sein, bevor sie wieder zu Dreharbeiten nach Indien jetten oder sonst einen megawichtigen Termin haben.

Ich finde in diesem Zusammenhang nicht, dass ein Argument mehr "zählt" als das andere, weil im Fall von beruflichen Vorgaben eine Menge Geld auf dem Spiel steht, und in anderen Fällen reine Sentimentalität. Manche werdenden Eltern entscheiden sich dafür, der Natur ihren Lauf zu lassen, andere haben es lieber geplant. Und wenn der Kaiserschnitt nach den Plänen des Arztes oder Krankenhauses funktionieren kann, wieso dann nicht (auch) nach den Plänen der Eltern?

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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