Ist Unfruchtbarkeit vererbbar?

vom 28.12.2010, 09:48 Uhr

Ich habe im Moment noch nicht den Wunsch, Kinder zu bekommen, weil ich erst einmal nach meinem Abitur studieren möchte und das Leben genießen will, aber sollte ich doch einmal ein Kind mit meinem Freund haben wollen, ist mir letztens aufgefallen, dass das vielleicht gar nicht möglich ist. Ich weiß, dass einige meiner Verwandten aus älteren Generationen mütterlicherseits keine Kinder bekommen konnten. Die beiden Schwestern meiner Urgroßmutter waren unfruchtbar und auch die Schwester meiner eigenen Oma konnte keine Kinder bekommen. Da meine Mutter Einzelkind ist, kann ich weiter darüber nichts sagen, nur dass es eben so einige Fälle von Unfruchtbarkeit in der Familie gegeben hat.

Daher frage ich mich nun, ob Unfruchtbarkeit vererben ist oder es sich bloß um Zufälle gehandelt hat. Wenn es aber der Fall sein sollte, dann kann es natürlich auch gut sein, dass ich selbst keine Kinder haben kann. Wieso genau meine Verwandten keine Kinder bekommen konnten, weiß niemand, weil diese damit nicht beim Arzt waren, dass war wohl damals noch nicht so üblich. Ich würde daher eventuell gerne selbst einen Test machen lassen, um zu erfahren, ob ich Kinder bekommen kann oder nicht. Hat jemand von euch schon einmal so einen Test machen müssen und weiß, wie sowas abläuft, beispielsweise, mit welchen Kosten ich zu rechnen habe?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Deine direkten Verwandten können ja nicht unfruchtbar gewesen sein, sonst wärst du wohl kaum auf der Welt und Unfruchtbarkeit gibt es immer mal wieder und wenn bei dir in der Familie aus der älteren Generation angeblich welche unfruchtbar waren, kann es auch am Mann gelegen haben. Früher, zu Großmutters Zeiten, hat wohl kaum einer die Spermien auf Schnelligkeit und Menge überprüft. Wenn da eine Frau keine Kinder bekam, lag es an der Frau und damit war es gut.

Gehe zum Frauenarzt und lasse dich doch einfach gründlich untersuchen. Mir ist kein Erbfall bekannt, wo man sagen konnte, dass die Unfruchtbarkeit genetisch bedingt war. Dein Frauenarzt kann die da aber bestimmt weiterhelfen. Er wird dir sagen können, ob du fruchtbar bist oder nicht. Zumindest kann er es ziemlich gut durch eine Untersuchung feststellen. Rede einfach mit dem Frauenarzt. Der wird dich auch über die Kosten aufklären. Normalerweise sollte sowas von der Kasse übernommen werden, wenn du einen Kinderwunsch hast und wissen willst, ob du gesund bist.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Diamante hat geschrieben:Deine direkten Verwandten können ja nicht unfruchtbar gewesen sein, sonst wärst du wohl kaum auf der Welt

Natürlich können direkte Verwandte auch unfruchtbar gewesen sein – Unfruchtbarkeit hat diverse Ursachen und konnte auch schon vor mehr als zwei Jahrzehnten behandelt werden. Daher könnte es auch sein, dass Crispins direkte Verwandte unfruchtbar waren.

Ob eine Diagnose möglich ist, ohne dass ein aktueller Kinderwunsch besteht, ist natürlich fraglich. Mir ist aus meinem Umfeld nur bekannt, dass ungewollt kinderlose Paare sich ärztlich behandeln lassen. Denn das ist auch nötig, da ungewollte Kinderlosigkeit sehr viele Ursachen haben kann. Wenn dann von den Vorfahren keine Ursachen überliefert sind, dann ist das wie die Suche nach einer Nadel, die eventuell in einem Heuhaufen liegt, vielleicht aber auch nicht.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ob es an den direkten Verwandten lag, kann doch keiner so genau wissen. Denn es ist durchaus möglich, das auch die angeheirateten Partner der Grund für die Kinderlosigkeit waren. Deswegen ist die Überschrift im Thread doch etwas widersprüchlich. Auch das man selbst oder jemand von den Eltern Einzelkind ist, ist kein Nachweis, das es was mit Unfruchtbarkeit zu tun hat.

Denn bei mir selbst und auch bei meinem Nochgatten haben sich jeweils die Eltern durch Umstände bei der Geburt gegen ein zweites Kind entschieden. Von daher kann es viele Gründe geben, warum die Mutter von Crispin keine Geschwister hat.

Gewissheit, ob du jemals Kinder bekommen kannst, wird dir nur ein Frauenarzt geben können. Und das aber auch nur für die organischen Befunde. Denn man weiss ja heute auch, das vieles vom emotionalen Bereich eine Schwangerschaft beeinflussen kann.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Mit Verwandten meinte ich die beiden Schwestern meiner Urgroßmutter und die Schwester meiner Oma. Sie alle hatten durchaus den Wunsch, Kinder zu bekommen und konnten aber keiner bekommen. Natürlich kann das auch an dem Mann gelegen haben, aber ich hielt es eben auch für wahrscheinlich, dass es sich hier um vererbte Unfruchtbarkeit handelt, weil sie eben alle aus einer Familie stammen. Meine Oma hat sich ganz bewusst für ein Einzelkind entschieden, ich habe diesen Aspekt nur angebracht, weil ich zeigen wollte, dass ich keine weiteren Tanten mütterlicherseits habe, an denen man Unfruchtbarkeit nachweisen könnte.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Das ist schwer zu sagen, wenn man eben nicht weiß, warum da eine Unfruchtbarkeit vorgelegen haben könnte. Mittlerweile spricht man ja schon von Unfruchtbarkeit, wenn sich innerhalb eines Jahres mit ungeschütztem Verkehr keine Schwangerschaft eingestellt hat. Es könnte genauso gut sein, dass man sich als Frau selbst so sehr gestresst und unter Druck gesetzt hat, dass es deswegen nicht mit dem Kinderwunsch geklappt hat. Also ohne dass da organische oder hormonelle Ursachen vorliegen meine ich.

Ich kenne zwei Frauen, die jeweils 10 Jahre ungewollt kinderlos waren und die nur mit ärztlicher Hilfe schwanger werden konnten. Beide Frauen stammen aber aus sehr kinderreichen Familien, so hatte die eine zum Beispiel 8 Geschwister. Also wenn beide aus sehr kinderreichen und fruchtbaren Familien stammen, müsste das bei denen ja auch so sein, wenn es da einen vererblichen Zusammenhang geben würde.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Mal rein logisch: Es geht um Urgroßeltern und Großeltern. Die Behandlungsmöglichkeiten für Geschlechtskrankheiten waren mies, Chlamydien werden immerhin oft nicht einmal bemerkt. Und Männer bekamen damals oft noch Mumps. Immerhin bei etwa 30 Prozent sind die Hoden beteiligt, mit der häufigen Folge Zeugungsunfähigkeit. Das ist viel häufiger als eine genetische Komponente. Zumal erblich bedingte Unfruchtbarkeit eher Männersache ist.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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