Wie oft kocht Ihr noch für andere Menschen?

vom 25.09.2015, 09:58 Uhr

Bei mir im Freundeskreis ist mir in den letzten Jahren aufgefallen, dass kaum noch jemand zum Essen nach Hause einlädt. Natürlich gehen wir häufig zusammen aus oder gönnen uns ein leckeres Gericht im Restaurant. Meine Freundin und ich sind allerdings die einzigen, die sich noch die Mühe machen und einen oder mehrere Gänge in unseren vier Wänden vorbereiten und anbieten.

Hier kann man natürlich sagen, dass das Essen im Restaurant in der Regel sehr gut schmeckt und keiner danach noch aufräumen muss. Dennoch fehlt mir hier einfach die persönliche Nöte. Gerne gehe ich ein Risiko ein und nehme es auf mich, wenn ein Gang nicht schmeckt. Dafür habe ich mir große Mühe gegeben und bin sicher, dass das meinen Freunden immer sehr gut gefällt.

Ich habe das Thema auch vor kurzer Zeit angesprochen. Leider kam hier nicht das erwünschte Ergebnis heraus. Meine Freunde haben sich untereinander angeguckt und gesagt, dass Ihnen die Mühe zum selber Kochen für so viele Personen zu groß ist. Wie ist das bei Euch? Ich finde das sehr schade.

» Xavi2299 » Beiträge: 15 » Talkpoints: 4,42 »



Bei mir ist es immer noch so, dass ich manchmal Freunde zum Essen einlade und auch noch selbst koche. Es gibt zwar selten mehrgängige Menüs, aber für ein Essen oder ein kleines Buffet reicht es bei mir völlig und es ist auch offen gesagt, kein Umstand so etwas zuzubereiten.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12595 » Talkpoints: 13,30 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Wenn ich Freunde einlade dann koche ich in der Regel auch nicht. Wir gehen immer essen. Das ist zeitlich oft auch gar nicht anders zu schaffen. Wenn ich dann noch kochen müsste, bräuchte ich mehrere Stunden Vorlauf zum Einkaufen und Kochen. Wer hat heute noch die Zeit dafür, wenn man selbst berufstätig ist? Abgesehen davon ist das auch sehr teuer. Wenn man essen geht, dann zahlt meist jeder für sich und man ist finanziell entlastet.

Ich koche eigentlich nur noch dann, wenn die Familie zu Besuch kommt. Meine Mutter kocht auch für die Familie. Meine Familie kommt aus Polen und da ist man daran gewöhnt, dass gekocht wird. Die meisten finden es nicht so toll, wenn man irgendwo essen geht. In Polen wird meiner Meinung nach aber generell noch sehr viel häufiger gekocht, als hier in Deutschland.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Für meinen Freund koche ich schon sehr oft, wobei wir ja aber auch zusammen wohnen und uns daher mit dem Kochen abwechseln. Ansonsten koche ich nur ganz selten für andere Menschen. Ab und zu kommt es vor, dass ich uns etwas koche, wenn eine Freundin abends bei mir vorbeikommt und extrem selten koche ich etwas, wenn ich bei meiner Mutter bin. So etwas kommt aber nicht wirklich oft vor.

Meine Wohnung ist viel zu klein, um viele Freunde zum Essen einzuladen, wobei ich es aber auch viel lieber so mache, dass man einfach gemeinsam irgendwo essen geht oder etwas bestellt, wenn ich mich mit Freunden treffe. Für Verwandte koche ich nie. Ich habe quasi nie Verwandte bei mir zu Besuch und normalerweise ist es immer eher so, dass ich bei Verwandten eingeladen bin, wobei das aber auch eher selten ist.

Ich finde es auch immer etwas anstrengend und auch nicht so ideal für viele Leute zu kochen. Ich finde es dann auch meistens besser, wenn man bei Familienfeiern einfach gemeinsam ins Restaurant essen geht. So kann jeder sein Essen genießen und wird quasi nicht als Koch degradiert.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Du hast Recht mit dem, was du sagst - das gemeinsame Kochen mit Freunden ist auch in meinem Umfeld eher zur Seltenheit geworden. Im Wesentlichen liegt das bei uns daran, dass wir nun alle unterschiedliche Tagesstrukturen haben, da ein Teil von uns sein Studium schon beendet hat, andere noch studieren und wieder andere sich erst einmal Arbeit gesucht haben, um etwas Geld zu verdienen.

Viele meiner Freunde und ich leben daher durch verschiedene Schichtdienste, Prüfungszeiten und Stressphasen total aneinander vorbei, sodass es eine richtige Herausforderung darstellt, sich überhaupt einmal zu treffen. Wenn wir das schaffen, dann bevorzugen wir es auch meistens, im Restaurant zu essen, da es schneller geht und am unkompliziertesten ist.

Hin und wieder kommt es aber noch vor, dass wir Freunde zu uns einladen und dann gemeinsam Essen zubereiten. Mit dem besten Kumpel meines Freundes, der ohnehin sehr oft zu Besuch kommt, machen wir regelmäßig selber Burger, Wraps oder Blechpizza. Eine gute Freundin von mir backt leidenschaftlich gerne, sodass wir uns ab und zu treffen, um gemeinsam Muffins oder Kuchen zu machen, aber wir kochen auch gelegentlich herzhaft. Mit einer anderen Freundin habe ich kürzlich Auflauf gemacht, als sie bei mir war, und wir haben daraufhin beschlossen, dass wir fortan öfter mal gemeinsam kochen möchten.

Eine Kollegin von mir hat in ihrem Freundeskreis sogar eine feste Tradition, was das Kochen zuhause und das Einladen von Freunden zum Abendessen angeht. Sie und ihre Freundinnen imitieren nämlich quasi die Fernsehshow "Das perfekte Dinner", bei dem stets ein anderes Mitglied der Gruppe ein komplettes Menü zubereitet und die Gäste dieses im Anschluss bewerten.

Natürlich geht es ihnen dabei nicht primär um das Ergebnis und den Wettbewerb, sondern einfach darum, ein etwas aufwändigeres Essen mit Liebe und Mühe für seine Freunde zuzubereiten und dies gemeinsam zu genießen. Das Konzept finde ich persönlich eine sehr schöne Idee, wobei ich aber nicht glaube, dass ich das zeitlich schaffen würde. Trotzdem würde es mir eine Freude bereiten, öfter mit anderen Leuten zusammen zu kochen und zu essen.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ich koche auf jeden Fall selber, wenn wir Gäste bekommen. Ich meine so viele sind es dann auch nicht, aber ich denke, dass es noch mal ganz besonders nett ist, wenn jemand zu einem kommt und man dann auch eine ganz andere Ebene miteinander hat, als wenn man dann Essen holen geht oder irgendwo schnell mal essen geht. Wobei ich es auch nicht schlimm finde, wenn man in ein Restaurant geht, aber ich möchte meine Gäste eben auch gerne selber bewirten.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


In meinem Freundeskreis gibt es inzwischen ziemlich viele Hobbyköche, von daher ist es bei uns schon normal, dass man zum Essen oder zum Kochen einlädt.

Natürlich macht es ziemlich viel Arbeit wenn man ein komplettes Menü alleine oder zusammen mit dem Partner vorbereitet. Wir sind dafür auch schon mit kleinen Unterbrechungen von Morgens bis Abends in der Küche gestanden. Aber es gibt ja auch genug andere Möglichkeiten, wie man zusammen zu Hause essen kann ohne einen riesigen Aufwand zu betreiben.

Wir waren zum Beispiel vor Kurzem bei Freunden zum Sushi basteln eingeladen, da standen wir alle zusammen an der Theke in der Küche und haben uns unsere Sushis selber gerollt. Oder ich habe schon für relativ viele Gäste eine Pasta Party veranstaltet. Da gab es einfach jede Menge Pasta und dazu verschiedene Saucen und andere Zutaten, und jeder konnte sich dann sein Gericht nach Lust und Laune selber zusammen stellen.

Das hat relativ wenig Arbeit gemacht, weil man die Sachen teilweise auch schon ein, zwei Tage vorher vorbereiten kann, und alle waren begeistert von der Idee. Wenn man will findet man auf jeden Fall Möglichkeiten, wie man Gäste bewirten kann ohne in großer Mühe zu versinken.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Crispin hat geschrieben:Wenn ich dann noch kochen müsste, bräuchte ich mehrere Stunden Vorlauf zum Einkaufen und Kochen.

Das Problem kann man umgehen, wenn man die Sachen eben vorher schon vorbereitet. Wir kaufen am Wochenende immer für die ganze Woche ein und wenn ich weiß, dass ich zu einem bestimmten Tag Besuch bekommen werde, dann kaufe ich schon am Samstag dafür ein, auch wenn es dann noch mehrere Tage hin ist bis zum Treffen.

So ein Aufwand ist das doch nicht. Ich kaufe vorausschauend und bereite mich entsprechend vor. Wenn das dann einige Tage vorher ist, kann man also schon nebenher manche Sachen vorbereiten und nicht auf den letzten Drücker. Dann hat man auch die Zeit dazu wie ich finde und so ein Aufwand ist das doch nicht.

Abgesehen davon scheine ich eine andere Definition von "für andere Menschen kochen" zu haben. Denn das impliziert für mich, dass ich nur für andere koche und selbst gar nichts vom Essen abbekomme. Ich esse dann aber mit, sodass diese Formulierung für mich nicht so ganz dazu passt.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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