Schon früh im Leben ausgesorgt haben wollen?

vom 24.04.2018, 04:15 Uhr

Das mag vielleicht ein Trugschluss sein, aber mir kommt es immer wieder so vor, dass die Generation Y komplett aus der Reihe tanzt, was das Arbeitsleben angeht. So höre ich immer mehr Individuen aus dieser Generation, die sich das Ziel gesetzt haben, schon früh im Leben ausgesorgt zu haben, damit sie ihr Leben genießen können und nicht bis zur Rente arbeiten müssen.

Wäre es für euch erstrebenswert, schon früh im Leben ausgesorgt zu haben? Wie dieses Ziel erreicht wird, ist ja jedes Mal unterschiedlich (falls es überhaupt erreicht wird). Was haltet ihr von solchen Menschen? Sind sie besonders faul oder besonders genial? Beneidet ihr Menschen, die schon früh ausgesorgt haben?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Täubchen hat geschrieben:Das mag vielleicht ein Trugschluss sein, aber mir kommt es immer wieder so vor, dass die Generation Y komplett aus der Reihe tanzt, was das Arbeitsleben angeht

Was ist daran so schlimm? Das Arbeitsleben wird ja auch immer offener und ist nicht mehr so festgefahren wie früher. Die 40h Woche am Arbeitsplatz ist doch mittlerweile ein relativ festgefahrenes Konstrukt, was durch die Digitalisierung auf Dauer sowieso nicht mehr durchgehalten werden kann. Homeoffice und damit der Verbund von Arbeit und Familie werden ebenfalls immer attraktiver. Arbeitszeiten verschwimmen hier mit dem Privatleben, weil man durch die Digitalisierung auch permanent erreichbar sein kann. Im Gegensatz dazu gibt es mittlerweile Unternehmen, da arbeiten die Mitarbeiter nur noch 4-6h am Tag bei vollem Gehalt, leisten aber genau so viel wie jemand der 8h auf der Arbeit ist. Wir müssen ja schon fast aus der Reihe tanzen um uns den Gegebenheiten anpassen zu können.

Nicht zu vergessen, die sozialen Medien werden wichtiger als jemals zuvor. Und ich finde, da darf man dann auch mal aus der Reihe tanzen, weil würde die Generation Y das nicht tun, dann würden wir heute noch keine Smartphones in der Hand halten, sondern immer noch zum Telefon mit Wählscheibe laufen. Genau diese Individuen von denen du sprichst, sind doch die, die alles voran bringen, neue Dinge ausprobieren, ausgesorgt haben wollen. Aber nicht in dem ihnen das Geld in den Schoß fällt, sondern durch harte Arbeit in jungen Jahren. Viele haben kein Problem damit auch mal 60h die Woche zu ackern, für das eigene kleine Start-Up-Unternehmen, eben wenn man das Ziel vor Augen hat, das man nicht bis 67 sondern eventuell nur bis Mitte oder Ende 40 machen zu müssen.

Indem man sich selbst verwirklichen oder verbessern will und eben das Ziel hat, früh ausgesorgt haben zu wollen wird man doch besser. Wenn man nur auf der Stelle tritt und in den jungen Jahren seine Ausbildung abgeschlossen hat und sich damit zufrieden gibt, kann man doch keine Steigerung mehr bekommen.

Man muss auch noch dazu sagen, dass man sich das Gehaltsniveau von früher und heute mal anschauen sollte. Früher konnte ein Familienmitglied, meist der Mann, der nur eine Ausbildung hatte, seine gesamte meist vierköpfige Familie ohne Probleme ernähren. Und heute? Heute wird man fast gezwungen noch ein Studium zu machen oder beide Elternteile müssen arbeiten, weil sonst das Geld einfach hinten und vorne nicht reicht und da ist es fast egal, in welcher Branche man arbeitet.

Und das ist doch der große Knackpunkt, wieso so viele Angst vor der Zukunft haben und lieber das Ziel haben, früh ausgesorgt haben zu wollen. Jeder trichtert uns doch ein, wie schlimm die Zukunft ist, wie wenig Rente uns noch bleibt, wie schlecht wir bezahlt werden, dass wir ein Studium machen müssen. Wir haben doch keine andere Wahl als uns hohe Ziele zu stecken. Ich sehe es ja jeden Tag an mir und meinem gesamten Bekanntenkreis.

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» Shani » Beiträge: 66 » Talkpoints: 51,46 »


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