Restaurant, in dem alle Gerichte dasselbe kosten?

Ich hatte neulich ein für mich ziemlich ungewöhnliches und bisher noch nicht gekanntes Erlebnis in einem Lokal, das ich nur auf Drängen eines Bekannten besucht habe. In diesem Lokal gab es eine ziemliche Vielfalt an Gerichten, aufwendige Fleischgerichte waren dabei, ebenso einfache Nudelgerichte, Salate und Süßspeisen. Jedenfalls hatte ich mir dann überlegt, ein bisschen aufs Geld zu schauen, und meinen Bekannten nach den einzelnen Preisen auf der Speisekarte gefragt. Er erklärte mir, dass ich in diesem Restaurant bestellen könne, was ich wolle, hier würde jedes Gericht 11,00 € kosten.

Das verwirrte mich dann doch ziemlich, immerhin kannte ich es bisher aus jedem Restaurant so, dass nach Einkaufs- und Herstellungskosten der Preis jedes einzelnen Gerichtes kalkuliert wird, woraus dann logisch folgen müsste, dass ein einfacher Salat ohne großen Schnickschnack um ein Vielfaches billiger sein müsste als ein aufwendiges und teures Fleischgericht. Hier scheinen wohl die Gesamtkosten auf jeden Gast umgelegt worden zu sein, sicherlich ein Vorteil für die Fleischverfechter, die somit ein gutes Geschäft machen dürften, aber auch ungünstig für die Kunden, die sich mit einem einfachen Salat begnügen wollten. Ich hatte anfangs ebenfalls Lust auf einen Salat oder ein paar Nudeln, habe den Preis dafür dann aber nicht eingesehen und aus Ärger doch zum teuren Fleisch gegriffen. Ich kann mir vorstellen, dass ich bestimmt nicht der einzige Gast bin, der so denkt, deswegen glaube ich auch irgendwie nicht daran, dass die Kalkulation, den Preis für alle Gerichte in der Mitte festzulegen, wirklich aufgehen kann.

Kennt ihr solche Restaurants? Was haltet ihr von diesem Konzept? Würdet ihr auf ein Gericht zurückgreifen, das man andernorts billiger haben könnte, und den Durchschnittspreis zahlen? Oder würdet ihr wie ich aus Trotz oder Frustration zum scheinbar edelsten Gericht greifen? Kann sich jemand vorstellen, wie diese Kalkulation aufgehen und funktionieren kann?

So ein Restaurant kenne ich bislang noch nicht und eigentlich könnte ich mir auch nicht vorstellen, dort zu essen. Dieses Konzept kann ich nicht wirklich verstehen, denn 11 Euro finde ich auch viel Geld für ein einfaches Nudelgericht oder einen Salat. Sicher ist es eine Mischkalkulation, aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Gäste, die sich etwas preiswertes bestellen, damit zufrieden sein werden, weil sie das Gericht in einem anderen Restaurant deutlich günstiger bekommen hätten und das ja auch wissen.

Ich schätze, ich hätte es auch so gemacht, dass ich mir ein Fleischgericht bestellt hätte, weil ich es nicht einsehen würde, für einen Salat so viel Geld auszugeben. Ich glaube nicht, dass dieses Konzept für den Restaurantbesitzer aufgehen wird. Die Gäste werden es wohl entweder wirklich so machen und etwas teures bestellen oder sie werden ihren überteuerten Salat bestellen und das Restaurant nicht mehr besuchen.

Ich kann das auch nicht ganz nachvollziehen. Immerhin würde da doch fast jeder Gast sich eines der Gerichte mit den teuersten Herstellungskosten aussuchen. Wer würde schon für einen simplen Salat 11 Euro bezahlen, wenn er für das gleiche Geld ein gutes Steak oder gar Meeresfrüchte bekommen kann? Ich würde das jedenfalls nicht tun.

Also meiner Meinung nach kann so ein Konzept wirklich nur funktionieren, wenn alle angebotenen Gerichte auch vom Aufwand und den Herstellungskosten her zumindest ungefähr in der gleichen Preisspanne liegen. Ansonsten könnte ich mir vorstellen, dass das Restaurant entweder ein massives Minusgeschäft macht oder die Gäste, die einen überteuerten Preis für ein ganz schlichtes Essen bezahlt haben, einfach nicht wiederkommen. Eine Stammkundschaft hält man so nicht.

Es sei denn, natürlich, man geht davon aus, dass der Durchschnittskunde einfach nicht rechnen kann. Wenn dem Publikum des Ladens nicht klar ist, dass ein Teller Nudeln billiger zuzubereiten ist als eine Fleischpfanne, dann könnte es sogar klappen. Wenn jemand sich zu Hause nur von Tiefkühlessen ernährt, kennt er den Preis der einzelnen Zutaten ja eventuell gar nicht. Also in einem klassischen Unterschichtviertel hätte das Konzept vielleicht wirklich eine Chance, wenn damit zu rechnen ist, dass fast jeder sich Pizza oder Nudeln bestellt, und die teuren Fleischgerichte oder frisches Gemüse nur von einer Minderheit unter den Gästen bestellt werden. In einem Viertel, in dem die Leute Ahnung vom Wert guter Zutaten haben, dürfte der Gewinn des Ladens weitaus geringer sein. Wahrscheinlich wäre das eine ziemlich interessante soziologische Studie, in welchen Umgebungen die Rechnung aufgeht und wo nicht.

So ein Restaurant kenne ich selbst nicht. So wie du das aber beschrieben hast, würde ich solch ein Restaurant sicherlich nicht aufsuchen. Da ich mich im Normalfall immer im Internet ein wenig nach dem Restaurant erkundige, das ich besuchen möchte, würde das Restaurant bei mir einfach wegfallen.

Ich selbst bestelle in Restaurants fast immer etwas vegetarisches. Obwohl ich Fleisch esse, schmecken mir vegetarische Gerichte einfach viel besser. Ganze elf Euro für ein fleischloses Gericht finde ich dann aber doch etwas teuer. Diesen Preis würde ich nicht bezahlen wollen, da ich finde, dass sich vegetarische Gericht einfach nicht lohnen.Da die vegetarischen Gerichte in dem Fall schon mal wegfallen würden, gäbe es nur noch sehr wenig Auswahl auf der Karte.Dabei ist der Preis für Fleischgerichte zwar in Ordnung, trotzdem aber nicht gerade günstig.

Ich kenne solche Restaurants nicht aus meiner Umgebung und denke auch nicht, dass man sich mit diesem Prinzip auf dem Markt so halten kann. Immerhin erwartet man ja auch für sein Geld gute Speisen und keiner zahlt gerne zu viel. Wenn also ein Salat 11 € kostet und andere Gerichte auch, finde ich es schon unfair und würde dort sicherlich nicht so gerne meinen Salat essen.

Da ja nicht nur ich so denke, macht man da langfristig als Betreiber Minus. Er geht ja in seiner Berechnung davon aus, dass es Menschen gibt, die etwas Günstiges wollen und dafür mehr bezahlen und rechnet das dann mit den anderen Bestellungen gegen und ich denke nicht, dass es sinnvoll ist so zu rechnen.

Ich würde dort keinen Salat bestellen und mir dann eben etwas aussuchen, auf das ich gerade Lust habe. Allerdings mache ich dann auch gerne mal Schnäppchen und wenn ich etwas eigentlich eher Teures auf der Karte sehe, würde ich das dann wahrscheinlich besonders gerne für 11 € essen. Ich denke auch, dass ich damit nicht alleine bin.

Ein Restaurantkonzept, wie du es beschreibst, kenne ich so nicht. Das einzige Lokal, das mir bekannt ist und alle Gerichte zum gleichen Preis anbietet, ist eine kleine Pastabar in meiner ehemaligen Heimatstadt. Dort gab es jeden Tag drei verschiedene Nudelsorten und drei verschiedene Soßen, die man frei kombinieren konnte. Man konnte sowohl einen einheitlichen Teller als auch ein Gemisch aus allem verfügbaren Essen bestellen, wobei die Gesamtmenge immer die gleiche war und damals noch 4 Euro gekostet hat. Das Angebot war zugegebenermaßen nicht riesig, aber dafür frisch, abwechslungsreich und günstig, sodass ich dort gerne gegessen habe.

Bei Nudeln und Soßen finde ich es eigentlich ganz praktisch, einen Einheitspreis zu definieren, denn die Grundzutaten werden sich in ihren Kosten nicht groß unterscheiden. Gut, manchmal hat man vielleicht Lachs in der Soße und am anderen Tag nur Gemüse, aber über einen langfristigen Zeitraum wiegt sich das auf. Vergleicht man nun aber ein Steak mit einem grünen Salatteller, dann fällt es mir schwer, einen Preis zu nennen, der mir gerechtfertigt für beide Speisen erscheint.

Ich muss auch ehrlich sagen, dass ich für reines "Grünzeug" nicht 11 Euro zahlen würde, wenn ich andernorts einen tollen Salatteller mit Garnelen oder Hähnchenbrust zum gleichen Preis bekomme. Andersrum wäre mir ein gutes Stück Fleisch für 11 Euro schon fast wieder suspekt. Wenn es sich für das Lokal rechnet und der Plan so aufgeht und von der Kundschaft mitgetragen wird, ist das okay; aber mich würde das als Kunde vermutlich eher abschrecken.

Zumindest in ähnlicher Form kenne ich das. Manche Restaurants haben so ein Mittagsangebot, wo dann zum Beispiel alle Pizzen und Pastagerichte für denselben Preis zu haben sind. Das beschränkt sich aber eben nur auf Pizza und Pasta, wobei sich das auch nicht auf alle Pastagerichte bezieht. Pasta mit Meeresfrüchten zum Beispiel ist davon dann ausgenommen. Aber dass alle Gerichte dasselbe kosten unabhängig von der Tageszeit kenne ich in der Form auch gar nicht.