Achtet ihr auf Mineralöle in Kosmetikartikeln?
Mineralöle gelten derzeit als potentiell krebserregend, weswegen man aufpassen sollte, wenn man diese verwendet. Leider aber stecken sie in zahlreichen Kosmetikartikeln. Ich habe neulich einen Test dazu aus der Stiftung Warentest gelesen und war überrascht darüber, dass auch ich einige der Produkte besitze. Es wurde in dem Artikel explizit davon abgeraten, Lippenpflege mit Mineralölen zu verwenden, da diese über die Lippen direkt in den Körper gelangen kann. Labello Lip Butter enthält laut der Stiftung Warentest allerdings auch Mineralöle.
Andere beliebte Produkte die ebenfalls betroffen waren, waren beispielsweise Vaseline, Nivea Creme, Penaten Creme und unterschiedliche Körperöle, Babypflegen sowie Hairstylingprodukte. Ich denke, dass ich auf jeden Fall in Zukunft auf einige dieser Mittel verzichten werde. Achtet ihr beim Kauf von Kosmetika auf Inhaltsstoffe wie Paraffin, Petrolatum oder Cera Microcristallina, die Mineralöle enthalten können? Oder war euch die Gefahr bisher nicht bewusst?
Ich achte schon eine Weile darauf. Allerdings nicht wegen er Gefahr, sondern aus zwei anderen Gründen. Zum einen finde ich es irgendwie eklig, mir Erdöl auf die Haut zu schmieren. Man sehe sich nur mal an, wie das Zeug aussieht, wenn es aus der Erde kommt. Klar wird es in der Industrie getrennt und veredelt, trotzdem finde ich schon eine Weile die Vorstellung skurril, sich etwas auf die Haut zu schmieren, was mit dem Sprit für unser Auto gemeinsam in der Erde verborgen lag.
Zweitens ist das Zeug einfach nur ein billiger Rohstoff und die Pflegewirkung hält sich in Grenzen. Meist dienen die Mineralölprodukte eher dazu, die Haut abzuschließen und Feuchtigkeit einzusperren. Klar sieht die Haut dann praller aus und man hat den Eindruck gepflegter Haut. Aber die Mineralölprodukte ziehen wohl nicht ein und schließen die Haut dicht ab.
Darauf haben Einrichtungen wie Ökotest schon eine Weile verwiesen. Meine Erwartungen an Pflege sind höher. Daher achte ich schon darauf, dass die von mir gekauften Produkte so wenig Mineralöl wie möglich enthalten. Und wenn jetzt anscheinend erwiesen ist, dass man sich damit mehr schadet als nützt, dann ist ist das noch ein Grund mehr weiterhin darauf zu verzichten.
Allerdings kommt man dann irgend wann in Schwierigkeiten. Wenn man sowohl Mineralöl als auch Palmöl meiden möchte, wird der Kreis der möglichen Produkte immer mehr und mehr eingeengt. Aber ich gehe davon aus, dass man als Verbraucher da durchaus einen Einfluss geltend machen kann, dass künftig andere und bessere Produkte auf den Markt kommen.
Ich finde das ehrlich gesagt total übertrieben. Mittlerweile ist doch alles potentiell krebserregend und wenn man da sich an alles halten würde, dann dürfte man ja gar nichts mehr machen und nicht mal auf die Straße gehen. Eigentlich dürfte man dann nur in der Höhle hocken mit einem Bio-Feigenblatt bekleidet, wobei es bestimmt da auch noch irgendwelche krebserregenden Stoffe irgendwo gäbe. Also sicher ist man davor sowieso nicht. Warum also übertreiben?
Ich achte bei Kosmetikprodukten ehrlich gesagt gar nicht auf den Mineralölgehalt. Das liegt aber auch daran, dass ich zum Beispiel Lippenpflege nur im Winter bei starken Minusgraden benutze und sonst gar nicht. Auf die wenigen Tage im Jahr kommt es auch nicht an und davon werde ich schon keinen Krebs kriegen. Da sind doch andere Faktoren viel gravierender, wenn es um die Entwicklung von Krebs geht.
Was mich hier mal wieder stört, ist die einseitige Betrachtungsweise eines Themas, das selbst in Fachkreisen noch nicht abschließend erörtert ist. Aber nein, der "mündige" Bürger, der da mal irgendwas im Fernsehen mitbekommen hat oder der ganz informiert die Öko-Test liest und unreflektiert sofort alles als potentiell gefährlich übernimmt, weiß es besser. Übrigens ist es nicht nur die Industrie, die Studien zur Gefährlichkeit von Produkten in Auftrag gibt und davon leben möchte, sondern auch solche Zeitungen wie die Öko-Test.
Aber das kommt dem aufgeregeten Bürger gar nicht in den Sinn, denn sobald jemand "Krebs!" schreibt, wird nicht weiter gefragt. Ich will damit nicht sagen, dass Mineralöle auf alle Fälle völlig unbedenklich sind, aber wenn man in der Wiki mal zum Thema der toxikologischen Aspekte von Paraffinölen liest, dann ergibt sich ein wesentlich differenzierteres Bild. Hoffentlich gibt hier auch nie jemand seinem Kind ein Kaugummi oder lässt sich vom Arzt eine Salbe auftragen. Alles schlimm mit Mineralölen verseucht.
Komischerweise werden schwer Hauterkrankte seit Jahrzehnten in der Medizin mit Produkten auf Paraffinbasis versorgt, aber plötzlich sollte ich mir Gedanken über ein Mineralöl in der Nivea-Creme machen. Dass Mineralöle überhaupt keinen nützlichen, schützenden und pflegenden Effekt in Kosmetik haben, ist davon abgesehen auch einfach unwahr.
Ich achte schon seit vielen Jahren darauf, dass in meinen Kosmetikartikeln keine Mineralöle sind. Es gibt ganz wenige Ausnahmen, beispielsweise wenn ich mir alle paar Jahre mal einen ganz besonderen Lippenstift kaufen möchte. Dann achte ich auch mal nicht so genau auf die Inhaltsstoffe. Schon alleine unserer Gesundheit zu Liebe finde ich es enorm wichtig, sich auch einmal damit auseinanderzusetzen was man sich auf die Haut schmiert.
Mittlerweile wird es durch Apps wie "Codecheck" total einfach möglich, die unverständlichen Begriffe auf Kosmetikprodukten zu übersetzen und die Inhaltsstoffe dahinter zu verstehen. Gerade bei Lippenpflegestiften oder auch Cremes, welche viele täglich auf der Haut tragen, finde ich das sehr wichtig. Auch habe ich die Erfahrung gemacht, dass Lippenpflegestifte mit guten Ölen viel besser wirken und die Lippen nachhaltiger pflegen. In Labellos sind neben Paraffinen auch noch häufig noch weitere ungesunde Inhaltsstoffe, beispielsweise Mikroplastik, enthalten.
Seit ich natürliche Lippenpflegeprodukte verwende, trocknen meine Lippen viel langsamer nach. Viele meiner Freundinnen haben ähnliche Erfahrungen gemacht und sich vorher sogar als "Labellosüchtig" beschrieben. Sicherlich gibt es Einsatzbereiche bei denen man Mineralöl noch nicht vermeiden kann, jedoch bringt es im kosmetischen Bereich in meinen Augen nur einen positiven Nutzen darauf zu verzichten.
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