Mittagessen mit in Vorlesung nehmen, wenn keine Pause?

Mir ist es in vielen Vorlesungen, aber auch schon in Seminaren aufgefallen, dass viele Studenten ihr Mittagessen einfach mit in die Veranstaltung genommen haben, um dieses dann dort zu essen. Dabei handelte es sich jedoch nicht einfach um ein Pausenbrot, sondern tatsächlich um ein richtiges Mittagessen aus der Mensa. Einige hatten dabei tatsächlich ein Tablett dabei, einige andere dann eine Pappbox, in der man sich an der Nudelbar auch Nudeln zum Mitnehmen kaufen kann.

Scheinbar hatten diese Studenten keine Pause am Mittag, wollten aber dennoch nicht auf ihr Mittagessen verzichten. Oft kam es vor, dass dann gleich mehrere Personen während der Vorlesung gegessen haben, wobei es dann natürlich auch entsprechend im Raum gerochen hat. Die Dozenten hatten sich jedoch noch nie daran gestört, da es bei uns eigentlich mehr oder weniger normal ist, dass man während den Veranstaltungen isst. Nur das mit dem Mittagessen finde ich dennoch etwas merkwürdig. Nehmt ihr euer Mittagessen durchaus auch mit in die Vorlesung, wenn ihr mittags keine Pause habt?

Ich esse auch manchmal im Seminar oder in der Vorlesung und habe das auch schon von anderen Studenten beobachten können. Jedoch handelte es sich meistens dabei um ein belegtes Brötchen oder Butterbrote mit Obst und Gemüse von zu Hause. Ich habe noch nie jemanden gesehen, der sich warmes Essen in einer Box oder auf dem Mensa-Tablett mitgenommen hat. Schlimm würde ich das aber nicht finden, solange der Geruch niemanden stört. Mit chronischem Magenknurren würde man sich eh nicht auf den Stoff konzentrieren können, sodass ich es gut finde, wenn man dann etwas isst.

An unserer Uni war es nicht gestattet, Tabletts und Geschirr aus der Mensa und dem zugehörigen Außenbereich zu entfernen, und außer einem Bäcker gab es auch keine andere Gelegenheit zum Essen auf dem Campus - deswegen habe ich es auch nie erlebt, dass bei uns Studenten ein richtiges warmes Mittagessen in einer Veranstaltung zu sich genommen haben. Gestört hätte es mich vermutlich aber nicht, solange es eben keine störenden Geräusche durch klirrendes Besteck oder lautes Schmatzen gegeben hätte.

Generell habe ich aber auf jeden Fall Verständnis dafür, wenn ein Student, der keine ausreichende Mittagspause hatte, sich sein Essen in die Vorlesung mitnimmt. Ohne etwas im Magen kann so ein langer Unitag nämlich schnell sehr anstrengend werden und die Konzentrationsfähigkeit stark eingeschränkt sein. Mir selbst ist es oft genug passiert, dass ich zwischen zwei Pflichtterminen um die Mittagszeit nur maximal eine halbe Stunde Pause hatte.

Für den Gang zur Mensa, das Anstehen in der Schlange und den Verzehr eines kompletten Hauptgangs war mir das zu wenig. Daher habe ich mir öfter ein Brötchen beim Bäcker geholt, und wenn ich es zu Beginn der Vorlesung noch nicht fertig gegessen hatte, habe ich das eben leise in der Veranstaltung getan. Dabei habe ich aber stets darauf geachtet, nicht mehr mit der Tüte herumzurascheln, um andere nicht zu stören.

Ich habe mir an der Uni irgendwie das regelmäßige Essen abgewöhnt. Eigentlich war es schon in der Schule so, dass ich kein Mittagessen hatte. Wir hatten zwar in der Schule eine Mittagspause, aber ich habe da nie in der Cafeteria mitgegessen, sondern dann daheim, wenn ich nachmittags zu Hause war.

Und an der Uni war mir das immer zu blöd, in die Mensa zu gehen, da ewig anzustehen und dann in diesem Gemeinschaftssaal zu essen. Das fand ich zu unruhig. Da habe ich dann entweder ganz auf das Mittagessen verzichtet und erst abends gegessen oder ich habe mir Brötchen geholt und die so zwischendurch gegessen. In der Mensa war ich aber so gut wie nie.

Das muss im Endeffekt jeder selbst wissen. Schließlich hängt das Hungergefühl in der Mittagszeit von verschiedenen Faktoren ab. Beispielsweise davon, wann man aufgestanden ist, wann gefrühstückt worden ist und wie üppig das Frühstück ausgefallen ist. Manche Menschen schlafen ja auch lange und bekommen erst spät Hunger.

Ich persönlich habe mir damals gerne was zu Essen mitgenommen oder mir unterwegs was gekauft beim Bäcker, um mit Essen versorgt zu sein. Bei uns im Institutsgebäude gab es zwar eine Cafeteria, aber dort mochte ich mir nie was holen, weil ich die Auswahl nicht ansprechend genug fand.