Muss man als Besuch etwa nicht im Haushalt helfen?

vom 28.12.2012, 11:26 Uhr

Wenn ich bei jemandem zu Gast bin, biete ich in der Regel durchaus meine Hilfe an, wenn sich das irgendwie machen lässt. Je nach Anlass meines Besuchs bekomme ich nicht immer unbedingt direkt mit, wenn irgendwelche Arbeitsschritte meines Gastgebers unternommen werden, bei denen er irgendeiner Hilfe bedürfen würde und bin auch teilweise wirklich ganz konkret abgelenkt. Aber wenn mir auffällt, dass ich irgendwo mit anpacken könnte, dann frage ich auf jeden Fall, ob ich helfen kann und habe dann auch kein Problem damit, einige Arbeiten zu übernehmen. Dabei ist es mir dann auch egal, ob ich bei meiner besten Freundin nur an einem Tag für wenige Stunden Gast ihres Geburtstags bin oder ob ich mich mehrere Tage irgendwo aufhalte. Dass ich allerdings meine Wäsche selbst waschen würde, wäre für mich ein klarer Fall.

Bin ich allerdings umgekehrt dann mal der Gastgeber, dann ist es mir in vielen Fällen sogar eher unrecht, wenn mir jemand hilft, weil ich es als meine Aufgabe ansehe, meinen Gästen ein guter Gastgeber zu sein und das macht mir auch durchaus Spaß. Je nachdem, wer zu welchem Anlass zu Besuch kommt, lasse ich mir auch einiges einfallen, das in irgendeiner Weise besonders ist, sodass ich dabei erst recht keine Hilfe haben möchte, denn ich will dann meinen Gästen etwas besonders Gutes tun. Hält sich jemand allerdings wiederum für einige Tage bei mir auf oder wohnt, wie eine gute Freundin bei mir, sogar ein paar Monate in meiner Wohnung, dann erwarte ich im Rahmen dieses Zusammenlebens durchaus, dass manche Dinge von meinem Gast erledigt werden, die ihn selbst betreffen.

So würde ich mich beispielsweise sehr wundern, wenn mein Gast mir sein dreckiges Geschirr einfach überreicht, statt es selbst in die Spülmaschine zu räumen. Ich würde mich sicherlich auch freuen, wenn mir angeboten werden würde, die Wäsche zu waschen oder mal den Staubsauger zu führen, aber erwarten würde ich das wiederum nicht. Es geht mir da eher um Kleinigkeiten und einen guten Willen, der gezeigt wird. Und ich denke, dass ich als Gast durchaus hilfsbereiter bin als ich das selbst von meinen Gästen erwarte oder haben will.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Irgendwie scheinst du sehr hilflos zu sein und Angst zu haben, entgegen der Auffassung deines Mannes auch mal etwas zu sagen. Als erstes schaff das zweimalige warme Essen ab. Stell abends Brot, Butter, Käse und Wurst auf den Tisch. Vorher stellst du Teller und Gläser oder Tassen auf eine Ecke des Tisches und legst Besteck und Servietten dazu. Dann sagst du laut, dass man schon einmal decken möge und gehst in die Küche. Dort wartest du, bis der Tisch gedeckt ist, dann gehst du raus,. setzt dich hin und sagst deinem Mann, er möge schon mal einschenken. Anschließend machst du es genauso.

Mittags stellst du die Kartoffel in die Küche und bittest darum, sie schon mal zu schälen. So machst du es mit allen Sachen, egal ob Essen oder Wäsche. Nachmittags setzt du dich in den Sessel und sagst, du seist müde. Wenn jemand Hunger habe, die Sachen stehen auf dem Küchentisch. Vielleicht ändert sich am zweiten Tag automatisch etwas. Einen Versuch ist es wert.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Wenn ich Besuch habe, erwarte ich nicht, dass dieser auch im Haushalt hilft. Immerhin möchte ich mich um alles kümmern, wenn ich Gäste habe. Die Gäste sollten sich einfach bei mir wohlfühlen und nicht helfen müssen. Dabei ist es aber auch so, dass ich eigentlich nie länger als zwei Tage hintereinander Gäste habe. Dabei handelt es sich auch nur um eine einzige Person, wobei man den Haushalt ja leicht bewältigen kann, ohne dass der Besuch mithelfen muss.

Anders wäre es, wenn mehrere Personen bei mir zu Gast wären, die auch einige Tage bleiben würden. Hierbei würde ich auf jeden Fall erwarten, dass die Gäste auch mithelfen. Immerhin ist es doch wirklich unverschämt, sich einfach vom Gastgeber ständig bekochen und bedienen zu lassen und selbst nur auf der faulen Haut herumzuliegen. Das geht einfach gar nicht. Dass die Gäste da auch nicht selbst auf die Idee kommen, ihre Hilfe anzubieten, finde ich sogar unmöglich. Immerhin ist es doch selbstverständlich, dass man doch wenigstens anbietet, beim Abwasch zu helfen, wenn man sich hat bekochen lassen.

Ich an deiner Stelle würde ganz klar in die Runde fragen, ob mir denn niemand helfen möchte. Immerhin musst du es dir wirklich nicht antun, für so viele Personen die Bedienstete zu spielen. Dazu kommt ja, dass die Gäste scheinbar nur herumsitzen und nicht wirklich etwas zu tun haben. So könnten sie dir ruhig helfen. Da ist es auch kein Wunder, dass du überfordert bist. Ich denke, dass jeder überfordert wäre, wenn er allein für so viele Personen sorgen müsste, sie selbst fast nicht helfen. Von daher kannst du ruhig sagen, dass du möchtest, dass dir jemand bei der Arbeit hilft. Denn wer isst, kann auch beim Abwasch helfen, anstatt herumzusitzen. Das ist auch gar nicht unverschämt, sondern einfach nur nötig. Unverschämt ist es nur von den Gästen, nicht von selbst die Hilfe anzubieten.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich finde da sollte man schon unterscheiden zwischen "Gast" und "vorübergehender Mitbewohner (selbst wenn keine Miete gezahlt wird)". Ein Gast bleibt für mich nur so lange, dass man durch ihn keine zusätzliche Arbeit hätte. Soll heißen, dass man für ihn nicht mit wäscht. Sobald die Dreckwäsche mitgewaschen wird, ist für mich eine Grenze erreicht und normalerweise wäscht man ja nichts mit, wenn jemand nur eine Nacht bleibt. Aber wenn jemand eine Woche quasi dort einzieht (auch wenn er keine Miete zahlt) dann erwarte ich schon ein wenig Mithilfe. Bei normalen Wohngemeinschaften ist es doch auch so, dass sich jeder einbringen muss. Das gehört für mich dazu und ich hätte da keine Hemmungen meine "Gäste" zur Mithilfe zu verdonnern, wenn mir das zu viel ist.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich habe jetzt nur den ersten Beitrag aufmerksam gelesen und die anderen nur teilweise überflogen, vielleicht wurde es ja auch schon gesagt. Aber was mir wirklich extrem ins Auge sticht, ist die Beschwerde über die Schwägerin, aber nicht über den Schwager, die kleine Tochter hilft mit, vom Mann, der hilft ist aber keine Rede. Vielleicht würde ich ja da mal ansetzen, bevor ich mich über nichthelfenden Besuch aufrege.

Wenn der Ehemann das alles so okay findet, dann soll er auch die Hälfte der Arbeit übernehmen, die durch den Besuch seiner Schwester entstanden ist. Weder explizit noch implizit liest es sich so, als ob er sich da einbringen würde. Aber es wird sich hier ja nur über den weiblichen Besuch aufgeregt, der nichts macht, während der Schwager in der Kritik außen vor ist.

Ich weiß jetzt auch nicht, was so schlimm daran sein soll, jemanden direkt zu fragen oder zu bitten, ob er oder sie dabei hilft, die Wäsche aufzuhängen oder die Kartoffeln zu schälen. Wenn dann jemand indigniert guckt, weiß man eben auch Bescheid. Vielleicht denkt der Besuch sich aber auch überhaupt nichts dabei, hilft völlig selbstverständlich mit und das heulende Badezimmer-Drama ist ganz obsolet. :wink:

» Verbena » Beiträge: 4943 » Talkpoints: 1,99 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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