Zwischen Partner und Heimat entscheiden müssen?
Ich habe ja schon in anderen Beiträgen von einer Freundin berichtet, die immer wieder unter Heimweh leidet. Sie ist nun schon einige Jahre mit ihrem Partner zusammen und beide haben eine Arbeitsstelle in der Nähe des Wohnortes. Allerdings ist meine Freundin seit längerem als arbeitsunfähig krank geschrieben, da sie an einer psychischen Erkrankung leidet. Zuvor hat sie lange Jahre als Buchhändlerin gearbeitet.
Nun ist es so, dass ihr Heimweh zwischendurch recht groß wird. Sie soll auch irgendwann das Elternhaus erben, dass in der alten Heimat steht. Sie hat auch mit ihrem Partner darüber gesprochen, ob nicht ein Umzug in die alte Heimat in Frage käme. Ihr Partner weigert sich jedoch und meint, dass er eine gute Arbeitsstelle hätte und nicht so einfach alles aufgeben möchte. Er hat ihr wohl klar gesagt, dass sie gehen muss, wenn sie solches Heimweh hat, was dann aber zwangsläufig die Trennung bedeuten würde.
Meine Freundin steckt da nun in einer Krise und ich weiß auch nicht recht was ihr raten soll. Ich kann ihren Partner schon verstehen, dass er seine Arbeit nicht aufgeben möchte und auch das gemeinsame Leben nicht, was sie sich im jetzigen Wohnort aufgebaut haben. Aber es ist ja schon recht hart zu sagen, dass die Partnerin dann eben gehen muss. Sie meint auch, dass er sich anscheinend nicht mal Gedanken deswegen macht, sondern gleich ablehnt, umzuziehen.
Wie würdet ihr in solch einem Fall handeln? Würdet ihr den Partner über das Heimweh stellen und versuchen irgendwie klar zu kommen? Oder meint ihr, dass es da wirklich nur die Trennung gibt, um nicht ständig unglücklich zu sein? Wie würdet ihr reagieren, wenn ihr umziehen wolltet und der Partner nicht mitziehen würde? Wart ihr schon mal in solch einer Situation? Was würdet ihr einer Freundin in dem Fall raten?
Verstehe ich das richtig, dass eine Wochenend-Beziehung für beide Parteien nicht in Frage kommt? Das wäre ansonsten ja auch eine Möglichkeit, je nachdem wie weit die Heimat entfernt ist. Es gibt ja durchaus Paare, die das als erstrebenswert erwachten, dann unter der Woche ihre Freiheit genießen und sich am Wochenende gezielt Zeit für den Partner nehmen. Das kann auch eine Art sein, dem Alltagstrott als Paar zu entfliehen.
Bei uns gab es auch schon Phasen, wo wir vorübergehend eine Wochenend-Beziehung führen mussten und man locker 3 Stunden eine Strecke fahren musste, bis man sich sehen konnte. Für uns war das nie ein Hindernis.
Abgesehen davon verstehe ich ehrlich gesagt nicht, warum man den gemeinsamen Wohnort nicht vorher besprochen hat. Für mich klingt das eher so als hätte deine Freundin sich da angepasst und sich nicht wirklich zum neuen Wohnort geäußert. Warum hat sie nicht gleich gesagt, dass sie aus der Heimat nicht weg möchte? Dann hätte er sich von Anfang an dort eine Arbeit suchen können und das Thema wäre erledigt gewesen.
Ich habe zu meinem Partner von Anfang an gesagt, dass ich in seinem heimatlichen Wohnort nicht bleiben würde und habe ihm überlassen, ob er mit mir dort weg geht oder aber ob es zur Trennung kommt. Ich habe ihn nie unter Druck gesetzt, sondern habe nur gesagt, dass ich dort hinziehen werde, wo ich Arbeit finden werde und der Arbeitsmarkt in seiner Stadt sieht für mich miserabel aus. Ich studiere doch nicht, um hinterher arbeitslos zu sein. Das hat er auch verstanden, wobei wir uns da auch schnell auf einen neuen Wohnort einigen konnten, der beiden gefällt.
Die Beiden sind schon Jahre zusammen und auch verheiratet. Da wird keine Wochenendbeziehung in Frage kommen. Bei meiner Freundin ist es auch so, dass sie eigentlich nie dort dauerhaft bleiben wollte, wo ihr Partner wohnt. Allerdings hat sich das dann immer weiter entwickelt und ihr Partner hat immer gesagt, dass er nicht in ihre Heimat ziehen würde.
Ich denke, dass sich die Beziehung sicherlich auch verändert hat und sie vielleicht nun immer mehr Heimweh bekommt. Genau kann ich das nicht sagen. Aber für sie wäre es keine Option das Elternhaus zu verkaufen. Sie meint, dass sie das nicht übers Herz bringen würde.
Sorry, aber die Krise ist doch hausgemacht. Warum erhält man eine Beziehung aufrecht, deren Rahmenbedingungen einen absolut nicht zusagen, und so einem der Partner deutlich sagt, dass er keine Kompromisse eingehen wird? Und dann heiratet man auch noch? Glaubt man noch an den Weihnachtsmann und den Osterhasen?
Der Konflikt war doch nicht absehbar, der besteht von Anfang an. Der Partner hat deutlich gesagt, dass er nicht wegziehen wird. Und das hat er nicht erst gestern geäußert. Damit ist doch von vornherein klar, dass sie entweder zu ihm zieht und da bleibt, oder dass sie es lässt.
Dahinzuziehen, dort ein gemeinsames Leben aufzubauen und zu heiraten, das ist doch maximal dämlich, wenn man die ganze Zeit weiß, dass man nicht langfristig dort bleiben möchte und später im Elternhaus wohnen möchte. Das ganze Theater hätte sich vermeiden lassen, wenn sie früher eine klare Entscheidung getroffen hätte.
Denn genau das ist doch das Problem der Freundin. Die hat sich damals vor der Entscheidung gedrückt und auf ein Wunder gehofft. Feen und Elfen gibt es aber nicht und deshalb fällt ihr das jetzt immer noch auf die Füße. Er hat sich entschieden, die hat es verdrängt und auf später vertagt. So langsam sollte sie wissen, was sie will und was ihr wichtig ist.
Schwierige Frage, denn mit meinem Freund und mir wird es wohl irgendwann eine ähnliche Entscheidung geben. Er wird direkt nach dem Studium eine Arbeit in Süddeutschland haben, ich dagegen fühle mich eher im Norden Zuhause, werde mich also dann entscheiden müssen. Eine Fernbeziehung quer durchs Land würde wohl auch kompliziert werden, wenn man bedenkt, dass er mich meist recht schnell vermisst. Da werden die paar Stunden, wenn er fertig ist und ich noch studiere, schon hart genug für ihn sein.
Ich denke aber, dass das eine Entscheidung ist, die man nur selbst treffen kann. Mit anderen darüber reden ist natürlich oft eine gute Idee, und ich beispielsweise kann meine Gedanken deutlich besser ordnen, wenn ich sie jemandem erzähle, aber im Endeffekt kommt es eben darauf an. Der Partner deiner Bekannten scheint die Wahl schon getroffen zu haben: Er zieht seine Heimat der Partnerin vor. Jetzt ist sie an der Reihe. Will sie lieber nach Hause oder bei ihm bleiben? Glaubt sie, dass sie trotz des Heimwehs glücklich werden kann?
Wenn sie bei ihm bleiben will, könnte man ja noch überlegen, woran das mit dem Heimweh liegt. Wenn es da etwas gibt, wodurch sie sich auch bei ihrem Partner besser fühlt, könnte man auch da ansetzen. Das Elternhaus könnte sie als Ferienhaus behalten, wenn denn das Geld zur Instandhaltung beider Wohnungen/Häuser reicht. Aber auch da muss sie entscheiden, ob ihr solche Kleinigkeiten reichen würden.
Ich weiß gar nicht wie man auf die Idee kommt sich auf so etwas einzulassen, wenn man nicht zufrieden damit ist und eine solche Beziehung noch zu vertiefen, eine Person zu heiraten, die sich gar nicht für die Sorgen des Partners interessiert. Immerhin scheint er sich ja gar nicht damit auseinandersetzen zu wollen und das schon seit einigen Jahren. Wenn jemand so ignorant ist, braucht man dann als Partner auch nicht darauf hoffen, dass man da irgendwann Beachtung mit seinen Problemen findet.
Ich würde mich in dem vorliegenden Fall sicherlich für die alte Heimat entscheiden und mich scheiden lassen. Eine Arbeitsstelle findet man überall und ganz ehrlich, wenn mein Partner so unglücklich ist und es nur am Wohnort liegt, dann würde ich da nachgeben und nicht Jahre das Problem ignorieren. Es ist doch nur ein Wohnort. Deiner Freundin kann man nur raten sich nochmal mit dem Mann auszusprechen und wenn er dann nicht reagiert, hat er eben Pech gehabt.
Was ist denn das bitte für eine verquere Sicht der Dinge? Wieso ist er denn Schule und ist ignorant? Er möchte an Ort A leben und die an Ort B. Er hat das immer gesagt. Die ist zu ihm gezogen, die hat ihn trotzdem geheiratet. Das nenne ich ignorant von ihr, weil sie das alles getan hat, obwohl sie nicht bereit ist, die Konsequenzen zu tragen.
Sie hat doch darauf spekuliert, dass er sich schon weichkochen lässt, wenn man ihn lange genug und zusätzlich mit einer Ehe bindet? Das ist manipulativ und unfair. Warum soll er jetzt der Böse sein? Ihr man auch sagen, es ist doch nur der Wohnort. Wenn sie ihn wirklich liebt, dann erfüllt sie seinen Wunsch. Sorry, die hatte alle Informationen und war zu feige, eine klare zu treffen.
Ich verstehe diese Heimweh-Drama ja überhaupt nicht. Ich habe dich irgendwo glaube ich auch gefragt, wo sich diese "alte Heimat" denn befindet und bin eigentlich davon ausgegangen, dass sie wahrscheinlich irgendwo im Ausland liegt und unter dramatischen Umständen verlassen wurden, weil die Gute ja angeblich so sehr leidet, aber das scheint wohl doch nicht der Fall zu sein.
Mir fällt es schwer mich in diese Situation hineinzuversetzen. Ich bin zu alt für Heimweh und ich könnte mir auch nicht vorstellen mich da dermaßen hinein zu steigern, dass ich dann ständig unglücklich bin. So schlimm kann doch kein Wohnort in Deutschland sein, dass das ein riesiges Drama ist wenn man da wohnen muss.
Ich habe mit meinem Partner relativ früh über unsere Wohnsituation gesprochen, also als klar war, dass das was längerfristiges wird mit unserer Beziehung. Wenn ich auf einen bestimmten Wohnort bestehen würde, was ich mir aber nicht vorstellen kann, wäre das dann natürlich auch zur Sprache gekommen und wir hätten gemeinsam über eine Lösung nachgedacht. Genau wie wir eine Lösung dafür gefunden haben, dass wir in verschiedenen Städten arbeiten.
Cloudy24 hat geschrieben:Ich verstehe diese Heimweh-Drama ja überhaupt nicht. Ich habe dich irgendwo glaube ich auch gefragt, wo sich diese "alte Heimat" denn befindet und bin eigentlich davon ausgegangen, dass sie wahrscheinlich irgendwo im Ausland liegt
Bedingt durch andere Beiträge zu diesem Thema spekuliere ich auf eine Distanz von 170-200 km eine Strecke. Das ist meiner Ansicht nach nicht die Welt und da wäre eine Wochenendbeziehung durchaus machbar. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum deswegen so ein Drama gemacht wird. Ein Kompromiss wäre möglich, wenn denn beide gewollt hätten.
Ich finde es von ihr auch falsch, dass sie die Beziehung eingegangen ist, auch wenn sie die Sichtweise des Partners kannte und wahrscheinlich darauf aus war ihn umerziehen zu können. So ein Verhalten ist meiner Ansicht nach unterste Schublade und an Niveaulosigkeit gar nicht mehr zu unterbieten.
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