Partner wegen geringem Einkommen ablehnen?

vom 29.01.2015, 22:27 Uhr

Ich habe eine Freundin die ganz klar sagt, dass sie sich nur einen Mann mit einem guten Einkommen vorstellen kann. Sie meint halt, der Mann muss sie und ihre Kinder, die sie mit ihm bekommt, versorgen muss. Vom Grundsatz her finde ich es in Ordnung, da es eben dem Idealbild einer Familie entspricht. Der Vater verdient das Geld und die Mutter kümmert sich um die Kinder.

Auf der anderen Seite halte ich Gefühle für extrem wichtig und wenn ich mich in einen Mann verlieben würde, der keinen hochrangigen Beruf mit hohem Einkommen hat, würde ich mich nicht von ihm abwenden. Geld ist schon wichtig, aber Glück kann man nicht kaufen.

Ist euch die Liebe mehr wert, als Geld oder findet ihr so eine Einstellung in Ordnung. Wir leben schließlich nicht mehr im 18. Jahrhundert und Frauen können heutzutage auch arbeiten und zum Familieneinkommen beitragen.

» JadeC » Beiträge: 677 » Talkpoints: 1,71 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Mit meinem jetzigen Partner würde ich auch unter einer Brücke wohnen, wenn ich mit ihm zusammen sein könnte. Ich liebe ihn und da ist es mir völlig egal, was er verdient. Am Anfang unserer Beziehung hat er nicht die Welt verdient, dann studiert. Meiner Meinung nach sollte man einen Partner nicht mit einem Kontoauszug, sondern mit dem Herzen suchen, wer das nicht versteht wird sicherlich oft enttäuscht werden.

Es ist auch sehr oberflächlich, wenn man nur Wert auf Geld legt. Ich stelle auch nicht den Anspruch als Frau zwingend zu Hause bleiben zu müssen, wenn man Kinder bekommen hat. Ich möchte dann aber zwangsläufig irgendwann darauf hinarbeiten selbstständig zu sein und da kann man sich die Zeit ja auch einteilen. Ich bin aber keineswegs der Meinung, dass ein Mann einer Frau alles bezahlen muss, heutzutage gehen Frauen doch auch arbeiten.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Nein, eine solche Einstellung finde ich nicht in Ordnung. Heutzutage hat doch fast jeder einen Beruf und da kommt es nun wirklich nicht darauf an, dass der Mann die ganze Familie ernährt. Ich meine auch, dass eine Frau, die ihrem Beruf nachgeht trotz Familie, viel zufriedener ist, als wenn sie nur zu Hause die Kinder hütet, die Wohnung betreut und den Mann versorgt. Das Idealbild einer Familie hat sich gewandelt und stimmt nicht mehr mit dem aus dem 19. Jahrhundert überein.

Ferner stehe ich auf dem Standpunkt, dass Geld nicht unbedingt etwas mit Liebe zu tun hat. Wenn man einen Menschen liebt, kommt es in erster Linie doch auf seine menschlichen Qualitäten an und es sollte egal sein, ob dieser Traummann nun 3.000 Euro verdient oder 10.000 Euro. Natürlich kann man mit mehr Geld auch mehr anfangen. Aber zu dem Geld des Ehepartners sollte man sein eigenes verdientes Geld zählen und dann reicht es wahrscheinlich. Also besser mit Liebe ärmer, als ohne Liebe reicher sein.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Für mich selber würde ich das nicht in Ordnung finden. Mir sind Gefühle wichtiger als das Einkommen, wobei es natürlich auch nicht ganz egal ist, was der Partner beruflich macht. Damit meine ich jetzt nicht in erster Linie die Höhe des Einkommens aber das, was er generell tut, sagt ja auch etwas über seine Lebenseinstellung aus und diese ist mir schon wichtig. Jemanden, der den ganzen Tag auf dem Sofa sitzt, Chips in sich reinstopft und jammert, dass er keinen Job findet, bräuchte ich auch nicht als Ehemann.

Ich kenne durchaus ein paar Frauen, die ihre Partner anhand des Einkommens auswählen und darauf aus sind, ein sorgenfreies Leben zu führen. Wenn die potentiellen Partner das von vorneherein wissen, weiß ich nicht, was daran falsch sein soll. Es gibt genauso viele Männer, die eine gutaussehende Vorzeigefrau an ihrer Seite möchten, die zu Hause den Haushalt schmeißt und denen die Gefühle ebenfalls nicht ganz so wichtig sind. In diesem Fall ergänzt sich das Ganze doch wunderbar. Ein Freund von mir ist auch so ein typischer Macho. Er verdient das Geld, dafür sieht seine Freundin immer super aus, hat die tollsten Klamotten an und bügelt seine Hemden. Wenn beide damit glücklich sind, warum nicht?

» Sandra980 » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 12,41 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Mir ist Geld total egal. Ich lege mehr Wert darauf, dass die Charaktere zusammen passen und man auch sonst auf einer Wellenlänge ist was Einstellungen und Moralvorstellungen etc. angeht. Ich finde, dass solche Sachen wie das Einkommen sich eben jederzeit ändern kann. Was bringt das, wenn man sich einen Partner sucht, der gerade total den guten Job hat und mächtig Schotter nach Hause bringt?

Von heute auf morgen kann die Firma schließen und man ist eben arbeitslos und wer weiß ob man im nächsten Job wieder so viel verdienen wird. Dementsprechend sehe ich das mit dem Gehalt eben auch nicht so eng, es gibt Dinge die in meinen Augen viel wichtiger sind und mir ist es eben auch wichtig, dass beide Partner zum Haushaltseinkommen beisteuern, selbst wenn Kinder vorhanden sein sollten.

Mein Freund beispielsweise hat mir erst gesagt, wie viel er verdient, als er sicher war, dass mir sein Einkommen total egal ist. Sein Einkommen ist nicht gerade wenig, er verdient mehr als meine beiden Eltern zusammen. Aber ich brauche sein Geld trotzdem nicht, ich kann mir genug eigene Sachen kaufen, wenn ich das möchte. Ich verdiene zwar sehr wenig im Vergleich zu ihm, aber es reicht mir und verhungert bin ich deswegen noch nicht.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Es kommt eben darauf an, was man sich von einer Beziehung erwartet. Manche suchen ihr Leben lang nach der ganz großen Liebe, andere ein Gegenstück zum Kinderzeugen, wieder andere suchen was Hübsches zum Repräsentieren oder einen Versorger, der Kohle ranschafft und die Klappe hält.

All diese Ansinnen sind in meinen Augen legitim, solange sich die Beteiligten in einer Beziehung einig sind und sich sehenden Auges darauf einlassen. Es mag Außenstehenden nicht gefallen, aber wenn ein emanzipationsfreies Familienideal im Stil des 19. Jahrhunderts erfolgreich gelebt wird, kann man ja leider nichts dagegen machen.

Ich selber bekomme immer Brechreiz und Hautausschlag, wenn auch nach hundert Jahren Kampf um Gleichberechtigung Frauen immer noch einen Versorger suchen, aber was soll ich machen? Solange von Vornherein klar ist, dass das erstrebte Beziehungsmodell darauf hinaus läuft, dass er malochen geht und sie Kinder kriegt, und ER und SIE einverstanden sind, kann ich nur mit den Augen rollen und mir andere Freunde suchen.

Ein Problem sehe ich jedoch darin, dass es bei besonders konservativen Vorstellungen von Idealpartnern gar nicht so leicht ist, das passende Gegenstück zu finden. Heutzutage nimmt es eben auch nicht mehr jeder Mann als selbstverständlich hin, dass es seine Aufgabe ist, brav Kohle ranzuschaffen, weil seine Holde keinen Bock auf Arbeit hat und lieber daheim hockt.

Manche Männer würden sich lieber um ihre Kinder kümmern und sie nicht nur zehn Minuten nach Feierabend sehen. Und wenn sich der erwünschte Nachwuchs nicht einstellt, oder irgendwann aus dem Haus ist, hat bestimmt auch nicht jeder Lust, seinem Partner den Hausfrau/Hausmann-Status zu finanzieren, weil es sich dabei um irgendein "Idealbild" handelt.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich muss ehrlich gestehen, dass mir ein gewisser Lebensstil sehr wichtig ist. Ich liebe es, shoppen zu gehen und mindestens genauso gerne gehe ich in Restaurants, ins Kino und in Bars. Ich verreise außerdem für mein Leben gern und mir ist es auch sehr wichtig, mindestens einmal im Jahr in den Urlaub zu gehen. Das mache ich auch seit einigen Jahren so und mir ist das einfach im Leben wichtig. Ich muss sagen, dass mir das einfach viel bedeutet und ich möchte nicht darauf verzichten. Ich bin mein Mensch, der glücklich damit ist, immer nur zu Hause zu sitzen und nicht zu verreisen oder auch nur zu Hause zu essen. Stattdessen bin ich gerne und viel unterwegs, weshalb es mir auch wichtig ist, dass mein Partner eine ähnliche Einstellung hat.

Leider ist es einfach so, dass man natürlich einen gewissen Verdienst braucht, um sein Leben so zu leben, wie ich es mir vorstelle. Ich brauche einfach einen Partner an meiner Seite, der ebenfalls so einen Lebensstil hat oder haben will, wie ich. Ich will um die Welt reisen, verschiedene Restaurants erkunden und eben auch öfters shoppen gehen. Von daher würde es einfach sehr schlecht klappen, wenn ich einen Partner an meiner Seite hätte, der nur sehr wenig verdienen würde. Immerhin wäre es dann gar nicht möglich, viel zu reisen und allgemein so ein Leben zu führen, wie ich es mir vorstelle. Sicherlich kann ich einem Mann auch etwas ausgeben und bezahlen, aber das ganze Leben geht das natürlich nicht.

Bei mir ist es einfach so, dass ein Mann schon so viel verdienen muss, um so ein Leben mit mir führen zu können, wie ich es will. Wichtig ist es natürlich auch, dass der Mann ebenfalls so ein Leben möchte. Das ist zum Glück bei meinem Freund der Fall. Die nächsten Jahre wollen wir beide sehr viel reisen, verschiedene Restaurants testen und einfach sehr viel unternehmen und uns auch viele materielle Wünsche erfüllen. Da passen wie einfach zusammen.

Prinzipiell lässt es sich natürlich leicht sagen, dass einem Geld nicht wichtig ist und dass man den Partner auch dann nehmen würde, wenn er arm wie eine Kirchenmaus wäre. Allerdings ist es bei mir nicht so. Ich würde niemals wollen, dass ein Mann mein Leben finanzieren würde und ich möchte auch nichts bezahlt oder spendiert bekommen, unsere Vorstellungen müssen einfach nur zusammenpassen und das geht leider nur mit einem bestimmten Verdienst. Von daher kann ich es schon verstehen, wenn man beim zukünftigen Partner auch aufs Geld schaut.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Mir persönlich ist es unwichtig, wie viel der Partner verdient, solange er eben damit zufrieden ist. Auf eine klassische Versorgerrolle lege ich keinen Wert, ich kann für mich selbst sorgen und ziehe die Unabhängigkeit und Selbstständigkeit vor. Der Mann kann noch so viel verdienen, es kann immer durch Unfall oder Krankheit zum Tode kommen und da will ich einfach in der Lage sein, für mich selbst zu sorgen. Das ist einfach so.

Was ich aber total abschreckend finde ist, wenn jemand die ganze Zeit jammert, weil er unzufrieden mit der Berufswahl, mit dem Arbeitgeber oder mit dem Gehalt ist. Da erwarte ich schon, dass bei Unzufriedenheit entsprechend gehandelt wird, man sich auf den Hosenboden setzt und dann entsprechend agiert, dass man die Situation zur eigenen Zufriedenheit verbessern kann. Ob das jetzt durch einen kompletten Berufswechsel erreicht wird, durch ein Studium, durch eine Weiterbildung, durch den Wechsel des Arbeitgebers oder eine Beförderung ist mir so ziemlich egal. Ich ertrage nur kein Gejammer in Situationen, die man selbst beeinflussen kann.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich finde diese Denkweise eher veraltet und bin der Meinung, dass die Frau etwas in die Kasse wirtschaften kann. Aber vielleicht ist deine Freundin da eher faul und möchte sich von ihrem Zukünftigen aushalten lassen. Gegen etwas Sicherheit im Finanziellen ist sicherlich nichts einzuwenden, aber dann kann man auch selbst etwas dazu beitragen.

Ich würde das Einkommen nicht an erste Stelle stellen und fände es wichtig, dass man eben glücklich miteinander ist und der Partner einen Beruf hat, der im liegt und den er viele Jahre ausüben kann und möchte.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Nelchen hat geschrieben:Ich finde diese Denkweise eher veraltet und bin der Meinung, dass die Frau etwas in die Kasse wirtschaften kann. Aber vielleicht ist deine Freundin da eher faul und möchte sich von ihrem Zukünftigen aushalten lassen. Gegen etwas Sicherheit im Finanziellen ist sicherlich nichts einzuwenden, aber dann kann man auch selbst etwas dazu beitragen.

Was ist an einer realistischen Sichtweise veraltet? Die junge Frau möchte Kinder und mehr Elterngeld als 1.800 Euro gibt es nicht. Wenn man entsprechend verdient, ist das nicht wirklich viel. Wenn man dann noch mehr als ein Kind bekommt und nicht sofort nach dem ersten Geburtstag voll wieder einsteigen kann, dann sollte der Mann das auffangen können. Das ist nun weder veraltet, noch lässt man sich aushalten.

Außerdem ist es sehr praktisch, wenn beide Partner die Familie ohne große Einbußen beim Lebensstandard allein ernähren können. Denn Unfälle, Krankheit, Arbeitslosigkeit oder Tod können die beste Planung ruinieren. Ich finde eher die Idee, dass die Frau auch etwas beitragen sollte, ziemlich antiquiert. Warum sollte eine Frau, wenn keine Kinder da sind oder die Kinder größer sind, "auch etwas beitragen" ? Entweder schmeißt einer den Haushalt und der andere verdient den Lebensunterhalt für beide, oder beide teilen sich Haushalt und Lebensunterhalt.

Ich finde die Annahme, dass der, der den Haushalt alleine schmeißt, noch mehr beitragen soll, ziemlich dämlich. Nur weil man liebt, arbeitet man noch lange nicht kostenlos und macht dazu noch einen Job. Und nur weil man Frau ist, ist man auch nicht behindert oder sonstwie körperlich und mental nicht in der Lage, mehr als nur "etwas" beizutragen.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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