Ausbildung zum Erzieher/ zur Erzieherin

vom 21.01.2011, 18:19 Uhr

Ich möchte wissen, wie die Ausbildung der anwesenden und mitschreibenden Aubildung aussah und wie sie inzwischen aussieht. Es hat sich ja im sozialpädagogischem Bereich einiges getan. Außerdem war die Ausbildung im Erziehungsbereich bundesland-abhängig. Ich würde mich freuen, wenn wir hier die verschiedenen Ausbildungsmethoden besprechen und vergleichen könnten. Wenn keine eigene Ausbildung in dem Bereich vorhanden ist, habt Ihr vielleicht im Bekannten- oder Verwandtenkreis jemanden, der die Ausbildung absolviert oder bereits abgeschlossen hat.

Meine Ausbildung fand in Hessen statt und fand in verschiedenen Bereichen statt. Zunächst einmal musste man mindestens zwei Jahre in einer sozialen Einrichtung gearbeitet haben. Meistens handelte es sich hierbei um 2 je einjährige Praktika in Kindertagesstätten oder auch Kindergärten. Alternativ wäre es auch möglich gewesen, die schulische Ausbildung zum Sozialassistenten zu absolvieren. Die Vorpraktika als auch die Ausbildung brauchte man, um den theoretischen Teil der Ausbildung machen zu dürfen.

Man musste sich zunächst an einer Schule für Sozialpädagogik bewerben und Aufnahmetests schreiben, als auch Vorstellungsgespräche über sich ergehen lassen. Wurde man aufgenommen, hat man für zwei Jahre Unterricht erhalten. Dieser war fachspezifisch, aber auch Englisch und Deutsch wurde unterrichtet. Um etwas Abwechslung hineinzubringen und Praxis zu lernen, hat man in jedem Schuljahr ein 6wöchiges Praktikum in einer sozialen Einrichtung abgeleistet. Im ersten Jahr ging es darum, in einer für sich unbekannten Einrichtung umzuschauen. Im zweiten Jahr wurde man vor die Wahl gestellt, ob man ein Auslandspraktikum machen wollte oder ein Projekt in einem Kindergarten seiner Wahl.

Der Unterricht im 2. Unterrichtsjahr fiel auch etwas anders aus, da man sich in Kurse einwählen konnte, für die man sich interessiert hat. Natürlich hatten die Kurse mit Sozialpädagogik zu tun. Je nachdem, für welche Altersklasse man sich interessierte, wurde man mit Fachkenntnissen über den Elementar-, Heim- oder Behindertenbereich informiert. Verbunden wurde dies mit Besuchen und Führungen in verschiedenen Einrichtungen.

Zum Ende der theoretischen Ausbildung wurde man zur Prüfung zugelassen. Die fanden schriftlich in verschiedenen Bereichen, die jedoch alle mit Sozialpädagogik zu tun hatten, statt. Zu einer mündlichen Prüfung kam es lediglich, wenn man in einem Fach zwischen zwei Noten stand. Hat man die Prüfungen alle bestanden, wurde man für den dritten Abschnitt zugelassen. Außerdem hat man dadurch die Fachhochschulreife erlangt.

Der dritte und letzte Abschnitt war meiner Meinung nach der interessanteste, da es endlich in die Praxis ging. Man wurde in das sogenannte Anerkennungsjahr geschickt und hat ein Jahr lang in einer pädagogischen Einrichtung gearbeitet. Dort wurden die Kenntnisse vertieft, neue vermittelt, man hat nahezu alle Aufgaben in der Einrichtung übernommen und wurde dort auch als vollständiges Mitglied des Teams aufgenommen. Unterricht gab es nur noch selten und wenn, dann für wenige Tage und Stunden. Während des Anerkennungsjahres musste ich über die Einrichtung 3 Berichte schreiben, die dann Teil der Abschlußnote geworden sind. Eine weitere schriftliche Prüfung gab es nicht, jedoch musste man zum Colloquium, also einer Art mündlichen Prüfung, antreten. Das Thema konnte sich in Absprache mit dem Lehrer selbst ausgesucht werden. Geprüft wurde man dann von seinem Betreuungslehrer als auch vor einem kleinen Schulausschuß. Die Note hat man dann kurze Zeit später erfahren. Abgeschlossen wurde die Ausbildung dann mit einer Arbeitsbewertung durch die Praktikumsstelle, als auch mit dem Zeugnis der besuchten Schule.

Nun bin ich gespannt, wie es bei Euch/ Eurer Umgebung mit der Ausbildung aussieht. Ich finde es schon recht heftig, dass man mit einer reinen Nettozeit von 5 Jahren solch eine Ausbildung machen musste oder vielleicht noch muss. Ob sich die Jahre lohnen, ist immer von anderen Faktoren abhängig. Im Nachhinein hätte ich mir lieber eine andere Ausbildung ausgesucht, wenn ich auch vieles über mich gerlernt habe.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Eine Freundin war zuerst an einer Schule und dort ihr Fachabi im Bereich Soziales oder einem ähnlichen Zweig gemacht. Sie hat von da aus auch mehrere Praktika gemacht und auch immer wieder in einem Kindergarten ausgeholfen, weil die Erzieherinnen dort wohl fanden, dass sie ihre Arbeit gut macht. Sie hat dann auch ein Jahr in einem Kindergarten fest gearbeitet und dann ein Studium begonnen.

Ich glaube aber, dass es doch unter 5 Jahren lang, bis sie die Ausbildung zur Erzieherin abgeschlossen hatte. Allerdings wollte sie auch nicht als Erzieherin arbeiten und danach noch soziale Arbeit an einer Uni studiert.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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