Krank sein - Unfair gegenüber Arbeitskollegen?
Neulich sind wir in der Mittagspause über das Thema Krankschreibung zu sprechen gekommen. Meine Kollegin ist der Ansicht, dass es den Kollegen gegenüber unfair ist, wenn man krank wird. Vor allem wenn man länger ausfällt. Dadurch hätten die anderen einiges mehr zu tun und müssten Überstunden machen.
Noch dazu muss man auf den Kollegen, sobald er wieder gesund ist noch ein paar Tage lange Rücksicht nehmen, da er nicht so gut arbeiten kann wie vor seiner Krankheit. Oftmals hängt einen die Krankheit ja noch ein bisschen nach und man fühlt sich noch nicht ganz so fit und ist noch etwas abgeschlagen.
Ich habe schon ziemlich über so eine Aussage gestaunt. Wer wird schon freiwillig krank? Natürlich ist es für die gesunden Kollegen blöd wenn sie die Arbeit des anderen mitmachen müssen, jedoch gilt dasselbe ja auch wenn die anderen krank sind. Man springt einfach ein und tut sein bestes um den ausgefallenen Kollegen gut zu vertreten. Habt ihr den Krankenstand von anderen Kollegen auch schon mal als unfair empfunden?
Menschen mit besonders ausgeprägtem Pflichtbewusstsein verhalten sich oft so, dass sie teilweise auch krank in die Arbeit gehen auch auf das Risiko hin, nicht nur die eigene Gesundheit zu gefährden sondern auch andere unter Umständen anzustecken. Dieses Verhalten ist sicher auch der Tatsache geschuldet, dass es Firmen gibt, in denen über die kranken Mitarbeiter gelästert wird und die Unzufriedenheit besonders groß wird, wenn man deren Arbeit mitmachen muss und möglicherweise dafür sogar Überstunden machen muss. Ganz besonders nervig ist dies natürlich dann, wenn man glaubt, dass der Kollege in Wirklichkeit gar nicht so richtig krank ist.
Vielleicht haben die Kollegen ihre Aussage eher im globalen Sinne von "Das Leben ist nicht fair!" gemeint. Ich jammere beispielsweise auch manchmal, dass es nicht "fair" sei, wenn mir etwa der Zug vor der Nase wegfährt, obwohl ich mich doch so beeilt habe oder ähnliches. Aber das meine ich natürlich nicht ernst, sondern sage es so aus der Situation heraus. Rein rational weiß ich schon, dass der Zug mir nichts schuldet, oder der Regenschauer garantiert nicht darauf gewartet hat, mich zu durchnässen.
Und ähnlich sehe ich das auch mit Krankheiten von Kollegen. So bescheuert kann ja eigentlich keiner sein, zu glauben, die Kollegen oder Kolleginnen werden deswegen krank, um den MitarbeiterInnen Arbeit zu machen und/oder dem Unternehmen zu schaden.
Bei mir geht die Gesundheit auch mittlerweile vor, sodass ich im Zweifelsfall eher daheim bleibe und mich auskuriere, als dass ich mich halbtot herumschleppe und entweder alle anstecke oder die Arbeit eher behindere und die Leute irritiere, weil ich mich vor lauter "Rücken" kaum bewegen kann. Und entsprechend muss ich meinen Kolleginnen wohl oder übel das gleiche Recht zusprechen, dass sie eben auch mal nicht arbeitsfähig sind.
Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, was daran unfair sein sollte, aber bei uns im Unternehmen ticken die Uhren eben anders. Hier ist das eben so organisiert, dass jeder seinen festen Aufgabenbereich hat und wenn jemand mal wegen Krankheit ausfällt, dann bleibt dessen Arbeit eben liegen. Da haben die anderen nicht plötzlich mehr zu tun. Aufgaben von anderen Gebieten werden erst übernommen, wenn die zuständige Person gekündigt hat und nicht mehr lange da sein wird. Da ist das auch nötig, weil es hier teilweise sehr lange dauern kann, bis man Ersatz gefunden hat und bis die Personalverwaltung dann die ganzen Anträge durch hat. Da macht es durchaus Sinn, wenn man eine andere Person mit entsprechenden Aufgaben betraut und diese überträgt.
Chaotisch wird es erst, wenn die Projektleiterin krank wird und dann längere Zeit ausfällt. Denn die kümmert sich auch darum, neue Projektanträge zu stellen, damit wir neue Aufträge reinkriegen und dergleichen. So mussten wir da vor kurzem das Stellen eines solchen Antrags mit der ganzen Recherche und Vorarbeit ohne sie leisten und da einspringen. Aber das hat ganz gut funktioniert.
So eine Aussage kann ich ehrlich gesagt auch absolut nicht verstehen. Sicher ist es für die Kollegen nicht schön, wenn einer der Kollegen krank ist und dafür alle anderen mehr Arbeit haben, weil die Arbeit ja trotzdem gemacht werden muss. Aber das ist doch in jedem Job so und wenn jemand länger ausfällt, ist das natürlich nicht gerade leichter, weil man dann auch nicht mal eben etwas liegen lassen kann, was derjenige, der krank ist, in zwei Tagen bearbeiten kann oder so.
Aber trotzdem kann man doch nicht sagen, dass es unfair gegenüber den Arbeitskollegen ist, wenn jemand krank ist. Wenn jemand wirklich krank ist, dann macht derjenige das doch nicht freiwillig und hat doch auch keinen Spaß daran. War deine Kollegin noch nicht krank, seit sie arbeitet? Wenn doch, dann finde ich eine solche Aussage noch merkwürdiger, weil sie dann ja in der Zeit permanent ein schlechtes Gewissen hätte haben müssen.
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