Wann und warum gehört ihr zu den Rebellen?
Der neue Gesundheitsminister Spahn wird von den Medien gerne als "Rebell" betitelt. Sicherlich kommt es auch unter Privatpersonen vor, dass diese sich rebellisch verhalten, das ist spätestens mit der Pubertät der Fall, wenn man sich gegen die Regeln der Eltern auflehnt und dafür kein Verständnis hat und gerne mehr Freiheiten hätte. Wann und warum zählt ihr euch selbst zu den Rebellen? Findet ihr es normal, dass auch manche Erwachsenen rebellisch agieren? Oder ist das für euch etwas, das ihr mit pubertären Kindern oder Kindern in der Trotzphase assoziiert?
Mit Rebellen verbindet man Negatives, aber ich finde durchaus das jeder auch irgendwo ein Rebell ist, der kein reiner Ja Sager ist. Immerhin setzt man dann seine eigene Meinung durch und das mutet schon rebellisch an, wenn man auch einfach der Meinung anderer Menschen zustimmen kann und es damit leichter hat. Ich sage schon was mir passt und was nicht und das kommt auch nicht immer gut an, weswegen man mich vielleicht als Rebell bezeichnen kann, wenn man möchte.
Ich finde gar nicht, dass es etwas Negatives ist, als "Rebell" zu gelten, weil es ja oft genug sinnvoll und nötig ist, gegen die bestehenden Strukturen aufzubegehren. Nicht jeder Rebell greift gleich zur Machete und richtet Massaker unter der Zivilbevölkerung an. Man schaue sich nur die "Guten" aus Star Wars an, oder die Resistance im Zweiten Weltkrieg.
Auch ohne die rebellische Jugend der 1968er wäre unsere Gesellschaft wahrscheinlich ärmer dran, ebenso wie die generelle Auflehnung der jeweils jüngeren Generation gegen ihre Vorgänger. So bleibt die Gesellschaft wenigstens ein bisschen in Bewegung und verknöchert nicht ganz.
Ich selber kann mich beim besten Willen nicht als Rebellin bezeichnen. Zwar riskiere ich in einigen wenigen Bereichen kleinere Normabweichungen, aber nur weil ich beispielsweise ein Tattoo habe, heißt das ja noch lange nicht, dass ich gegen die Normen der bürgerlichen Gesellschaft aufbegehre oder ähnliches.
Ich bin eine ganz brave Steuerzahlerin, die zwar auch nicht mit allen gesellschaftlichen Faktoren gleich glücklich ist, aber von Widerständlertum ist bei mir objektiv gesehen gar nichts zu bemerken. Nicht zu allem ja und amen zu sagen zählt bei mir nicht als "rebellisch", sondern maximal als Zeichen, dass man nicht völlig hirntot und meinungsfrei durchs Leben läuft.
Vielleicht sollte man sich erst mal fragen, warum der Gute als "Rebell" abgestempelt wird. Hat das mit dem zu tun was er sagt oder mit dem, was die meisten seiner Kollegen nicht sagen? Ich meine, schau dir doch mal an, wie weichgespült und nichtssagend die meisten Politiker heutzutage sind. Natürlich fällt da jemand auf, der den Mund aufmacht und ins Fettnäpfchen tritt. Das hat für mich aber nichts mit Rebellion zu tun.
Rebellion bedeutet für mich nicht, dass man Teil des Systems ist und es ab und zu mal wagt eine eigene Meinung zu haben und diese von sich zu geben, auch wenn man wahrscheinlich weiß, dass man damit anecken wird. Rebellion wäre "Scheiß auf das System, ich bin raus".
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