Sind Blutdruckgeräte nur etwas für ältere Menschen?

Ich kenne das bisher so, dass nur ältere Menschen Blutdruckmessgeräte zu Hause haben. Das sind dann meisten Menschen, bei denen schon ein erhöhter Blutdruck festgestellt wurde und die dann eben zu Hause häufiger mal ihre Werte kontrollieren möchten. Mein Großvater hat beispielsweise seit Jahren so ein Gerät, hat aber auch seit Jahren Probleme mit dem Blutdruck.

Meine Schwiegereltern haben auch so ein Gerät zu Hause, auch weil meine Schwiegermutter schon sehr lange Bluthochdruck hat und auch Tabletten nimmt. Sie hat schon die Ernährung umgestellt und passt sich an, trotzdem ist es nicht besser geworden und sie muss Tabletten nehmen.

Ich kenne eigentlich kaum jüngere Menschen, die so ein Blutdruckmessgerät zu Hause haben. Das liegt vielleicht daran, weil da nur in wenigen Fällen tatsächlich Probleme mit dem Blutdruck vorhanden sind. Würdet ihr sagen, dass Blutdruckgeräte nur etwas für ältere Menschen sind? Habt ihr zu Hause so ein Gerät? Wann findet ihr das notwendig und wann nicht?

Ich finde das nicht mal für ältere Menschen sinnvoll, denn in dem Alter ist es eh schon zu spät noch was gegen zu hohen/niedrigen Blutdruck zu tun. Ich habe kein Gerät, weil ich das ziemlich dubios finde. Wenn ich zu 10 Ärzten gehe habe ich 10 verschiedene Blutdrucke. Wenn an beiden Armen gemessen wird sogar 20. Da kann ich genauso gut eine Glaskugel nach meinem Blutdruck befragen.

Ich habe kein Blutdruckmessgerät, aber meine Eltern haben eines und wenn ich dort bin, dann kann ich natürlich auch mal den Blutdruck bei mir messen, wenn ich das möchte. Aber das mache ich doch nur sehr selten. Ich habe einen niedrigen Blutdruck und darum ist es bei mir auch nicht nötig, dass ich ihn regelmäßig kontrolliere. Ich finde es vor allem dann sinnvoll, wenn der Blutdruck erhöht ist und eine regelmäßige Kontrolle nötig ist. Dabei ist es aber egal, in welchem Alter der Mensch ist.

Meine Großeltern haben auch ein Blutdruckmessgerät zu Hause. Das haben alle immer mal benutzt, wenn sie meinten, dass der Blutdruck zu hoch oder zu niedrig sein könnte. Von daher kannte ich es auch eigentlich immer so, dass eher solch ein Gerät in Haushalten von älteren Menschen zu finden sind.

Allerdings hat mein Partner auch zwischendurch immer mal Probleme mit zu hohem Blutdruck und sich deswegen auch ein Blutdruckmessgerät gekauft. Das benutzt er dann auch zwischendurch immer mal, wenn er meint, dass er wieder erhöhten Blutdruck hat oder einfach nur, um zu kontrollieren, dass alles in Ordnung ist. Mittlerweile leiden ja doch auch viele jüngere Menschen unter zu hohem Blutdruck durch den beruflichen Stress. Von daher denke ich, dass sich sicherlich bald mehr Messgeräte auch in jüngeren Haushalten finden lassen.

Bluthochdruck ist meines Wissens auch in jüngeren Bevölkerungsschichten verbreitet und es entspricht mitnichten den Tatsachen, dass es sich erst ab dem Seniorenalter "lohnt", ein Blutdruckmessgerät daheim zu haben. Reichlich absurd finde ich auch die gegenteilige Argumentation, dass es sich gerade bei älteren Leuten nicht mehr lohnt, den Blutdruck regelmäßig zu messen, weil sie sowieso schon am Eingehen sind oder wieso auch immer.

Es ist ja auch nicht so, dass Blutdruckmessgeräte an sich Einfluss auf die Gesundheit haben, sondern sie liefern nur Daten zu wichtigen menschlichen Vitalfunktionen. Dauerhafter Bluthochdruck über Jahre hinweg kann nämlich ganz schön auf die Lebenserwartung drücken, und je nach Lebenswandel können auch schon jüngere Menschen (also diesseits der Vierzig) davon betroffen sein. Auch die Gene spielen dabei eine Rolle. Ich habe beispielsweise das nicht besonders funktionstüchtige Herz meines Vaters geerbt und messe regelmäßig meinen Blutdruck, um beurteilen zu können, ob die Medikamente wirken, die mich hoffentlich davor bewahren, mit 60 einem Schlaganfall zu erliegen.

Wenn man also weiß, dass man unter Bluthochdruck leidet, halte ich es also durchaus für sinnvoll, ein Auge darauf zu haben, was mit Blutdruckmessen zu Hause auch recht gut funktioniert. Ansonsten halte ich es auch eher für übertrieben, wenn man ohne medizinischen Anlass regelmäßig den Blutdruck überwacht. Aber generell zu krähen, dass Blutdruckmessgeräte nur etwas für Omas und Opas seien, die sowieso nichts Besseres zu tun hätten, als an den Dingern herum zu fummeln, halte ich schon für reichlich kurzsichtig.

Ich denke, dass das eher davon abhängt, wie der bisherige Verlauf ist und wie die Umstände sind. So halte ich es zum Beispiel für grundsätzlich sinnvoll und hilfreich, wenn man seinen Blutdruck im Auge behält, wenn man im Schichtdienst arbeiten muss. Ich habe schon mehrfach gelesen, dass der Schichtdienst den Blutdruck erhöhen soll und da ist es meiner Ansicht nach schon wichtig, dass im Auge zu behalten und eventuell Maßnahmen zu ergreifen, wen man merkt, dass hier eine dauerhafte Änderung des Blutdrucks eintritt und der nicht nur zu bestimmten Zeiten etwas höher ist. Bekanntlicherweise sind nicht nur ältere Menschen vom Schichtdienst betroffen, sondern auch viele junge Menschen.

Wir besitzen zum Beispiel vorsorglich ein Blutdruckmessgerät, weil der Betriebsarzt meines Partners da mal einen höheren Blutdruck an der Grenze zu Bluthochdruck festgestellt hatte und meinte, dass man das im Auge behalten sollte. Dementsprechend haben wir ein Gerät angeschafft, um das zu überwachen. Es hat sich aber herausgestellt, dass die Werte stressbedingt höher waren und kein Grund zur Sorge bestanden hat. Seit er die Firma gewechselt hat, hat er solche Probleme gar nicht mehr.