Als Hochschule zu wenig Parkplätze zur Verfügung stellen

Die Parksituation an meiner Hochschule ist wirklich grauenvoll. Ich weiß, dass viele Schulen und Universitäten dieses Problem haben, aber in dem Ausmaß wie an meiner derzeitigen Hochschule habe ich es noch nie erlebt.

Die Hochschule besteht aus mehreren Gebäuden, die in der ganzen Stadt verteilt sind. Die Stadt ist nicht sonderlich groß, ich schätze mal, hier leben circa zehntausend Menschen, mit den Teilorten vielleicht doppelt so viele, aber nicht mehr. Nun ist es so, dass Studenten wegen den mangelnden Parkplätzen an den jeweiligen Gebäuden der Hochschule natürlich oft auf Parkplätze mitten in den Wohngebieten zurückgreifen, da man hier das Auto wenigstens kostenfrei an den Straßenrand parken kann. Davon sind die Bewohner verständlicherweise aber ziemlich genervt und wenn ein Auto mit einem fremden Kennzeichen vor ihrer Haustür parkt, rufen sie auch meistens gleich das Ordnungsamt an.

Ansonsten gibt es in der ganzen Stadt verteilt eigentlich nur Parkplätze, die auf ein oder zwei Stunden begrenzt sind. Das nützt Studenten nicht viel, die meisten sind den ganzen oder zumindest den halben Tag an der Hochschule und haben keine Möglichkeit, ihr Auto zwischendurch um zu parken. Des Weiteren gibt es ein paar kostenpflichtige Parkplätze, die kosten aber stolze sechs Euro am Tag, was dann auch sehr teuer wird, wenn man das als Student täglich zahlen muss. Nur ein Parkhaus bietet Studentenpreise an, dort kann man für einen Euro am Tag parken. Das Parkhaus ist aber so abseits von den Gebäuden der Hochschule, dass die meisten nicht bereit sind, so weit zu laufen.

An der Hochschule selbst gibt es wie gesagt nur wenige Parkplätze. Es wird daher meist so gehandhabt, dass die Studenten sich bewusst gegenseitig einparken und dann einen Zettel an ihre Windschutzscheibe kleben, auf denen ihre Handynummer steht. Wenn ein zugeparkter Student dann wegfahren will, schreibt er an die Nummer eine SMS und der Student geht kurz aus der Vorlesung, um sein Auto wegzuparken. Das ist aber natürlich sehr umständlich und kann nicht die Lösung für das Parkplatzproblem sein. Witzig ist auch, dass es bis vor kurzem einen großen Parkplatz gab, aber die Stadt hat beschlossen, dass da ein Einkaufszentrum darauf gebaut werden soll. Ich finde, da hätte man wirklich mal an die Studenten denken können, immerhin bringen diese auch viel Leben in die Stadt.

Das Ordnungsamt sieht aber viel eher eine Chance darin, Falschparkern Strafzettel unter die Scheibenwischer zu klemmen. Ich habe noch nie so häufig Personen vom Ordnungsamt durch die Straßen laufen sehen, wie in dieser Stadt.

Gibt es an eurer Hochschule auch einen so extremen Parkplatzmangel oder ist das bei euch kein Problem? Findet ihr es in Ordnung oder müsst ihr euch darüber auch regelmäßig aufregen?

Um ehrlich zu sein, verstehe ich nicht so ganz, warum in einer so kleinen Stadt so viele Studenten mit dem Auto zur Uni fahren. Das sollte doch alles mit dem Fahrrad zu schaffen sein. An meiner Uni in Leipzig hatten wir immer rege Diskussionen, dass es mehr Fahrradstellplätze geben müsste und dass man die Fahrräder nicht an Laternenmasten festmachen darf und solche Sachen. Ich kannte in all den Semestern nicht einen Studenten, der mit dem Auto zu den Vorlesungen fuhr.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Uni einen solchen Bedarf an Autostellplätzen gar nicht vorausgesehen hat. Oder war das absehbar, dass so viele Studenten mit dem Auto kommen, weil alle außerhalb wohnen? Was stimmt denn mit dem Öffentlichen Nahverkehr in der Stadt nicht?

Als ich studiert habe, das ist schließlich schon ein paar Jährchen her, gab es an meiner Uni bereits einen massiven Parkplatzmangel. Alle Parkplätze und die Parkhäuser waren so gut besucht, das man mindestens eine Stunde vor der ersten Vorlesung da sein musste, um noch einen Platz für den Wagen zu finden. Hatte man erst eine spätere Vorlesung oder wollte man zwischendurch mal weg, dann war es bis ca. 14 Uhr vollkommen hoffnungslos. Dann gab es einfach keinen Parkplatz mehr. Da half auch das Abfahren von zig verschiedenen Parkplätzen nicht.

Damals waren es rund 4.000 Plätze, aber das war nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Parksituation war einfach ähnlich wie die Situation in den Hörsälen: Wer es bis auf die Treppe geschafft hatte oder an der Tür wenigstens den Prof hören konnte, der hatte Glück. Und kleinere Pflichtveranstaltungen haben das Studium um Jahre verlängert, weil bei 700 Studierenden pro Semester und 60 Plätzen das ganze nicht funktionieren kann.

Mich würde mal interessieren, wo du studierst, also in welchem Bundesland. Ich kenne das aus meinem Bundesland so, dass alle Hochschulen eben das Semesterticket verteilen an die Studenten, sodass diese nur Bus und Bahn fahren können, was nicht nur das Verkehrsgebiet betrifft, in dem die Hochschule lokalisiert wird, sondern das gesamte Bundesland. Dementsprechend werden gar nicht so viele Parkplätze benötigt und man kann auch so zu den Veranstaltungen kommen. Das Semesterticket muss man so oder so bezahlen durch den Sozialbeitrag, egal ob man es nutzt oder nicht, aber so viel ist das gar nicht.