Über Ostern besonders oft über den Tod nachdenken?
Angeblich wäre es üblich, über Ostern besonders häufig und intensiv über den Tod und die Vergänglichkeit nachzudenken und zu reflektieren, weil Ostern eben wegen Jesu Tod und Auferstehung gefeiert wird. Ich kenne derartige Gedanken und Diskussionen aus meiner Familie überhaupt nicht, da ist das gar nicht üblich und für mich gibt es da aus meiner Erfahrung heraus auch keine Verbindung.
Wie ist das bei euch? Reflektiert und denkt ihr wegen Ostern vermehrt über den Tod und die Vergänglichkeit des Lebens nach? Gehören diese beiden Themen für euch irgendwie zusammen oder passt das für euch gar nicht?
Im christlichen Sinne geht es bei Ostern bekanntlich nicht um Eier und Hasen, sondern um den Tod und die Wiederauferstehung Jesu Christi. Und in der kirchlichen Liturgie wird in dieser Zeit fleißig und unmissverständlich über den Tod reflektiert, sodass ein im traditionellen Sinn gläubiger Christ wohl kaum um das Thema herumkommt.
Alle anderen jedoch können sich natürlich getrost auf die Hasen-und-Eier-Seite von Ostern besinnen und die christlichen Hintergründe beiseite lassen. Schließlich wird niemand gezwungen, und starker Tobak ist die Kreuzigungs-Sache sowieso. Ich selber habe in meiner Kindheit und Jugend im stark katholisch geprägten ländlichen Raum genügend Karfreitags-Liturgien über mich ergehen lassen müssen, dass es für die nächsten Jahrzehnte erst mal reicht. Von daher bin ich über den Hintergrund des christlichen Osterfests durchaus solide im Bilde, ziehe es aber schon seit etlichen Jahren vor, lieber über das Eierfärben und die beiden arbeitsfreien Extra-Tage nachzudenken als über schwer verdauliche theologische Inhalte.
Also in dem Maße wurde bei uns an Ostern auch nie über den Tod nachgedacht. Allerdings war es üblich, dass die Familie an Karfreitag den Kreuzweg ging, der bei einer Kirche in der Nähe nachgebildet war. Da hat man sich dann durchaus mit Leid und Tod auseinander gesetzt, weil eben der Leidensweg Jesu dort nachgebildet war.
Aber es ist nicht mehr über den Tod im Allgemeinen nachgedacht oder über die Vergangenheit. Zumindest war das bei mir dann nie so. Ich denke, dass die meisten eher an Jesu Tod denken und eben an seine Auferstehung, als sich generell mit dem Thema Tod auseinander zu setzen.
Ich bin absolut nicht christlich und daher denke ich bei Ostern nicht direkt an Tod und Verderben, sondern an Eiersuche, Spaß und den Osterhasen. Man kann eigentlich jeden Tag über den Tod nachdenken, darüber was man im Leben erreichen möchte und was man vielleicht noch machen kann. Das schadet ja nicht, aber speziell an Ostern denke ich eigentlich nicht über den Tod nach, sondern genieße die Feiertage im Kreise meiner Familie.
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