Ist Dinner Cancelling etwas Sinnvolles?

Aus den USA ist die Idee des Dinner Cancellings auch zu uns gekommen. Das heißt, dass man das Abendessen einfach auslässt und somit Kalorien einsparen kann. Es gibt aber Meinungen, dass diese Methode nichts bringen soll, weil man sonst die Portionen untertags vergrößern müsste.

Ist Dinner Cancelling etwas Sinnvolles? Habt Ihr das auch schon ausprobiert und wie sahen Eure Erfahrungen damit aus?

Ich kenne nur den "Tipp", nach 18.00 Uhr nichts mehr zu essen, was dem Dinner Cancelling wohl entsprechen würde. Ich schätze, wenn man nicht im Laufe des Tages zum Ausgleich mehr ist, spart man durch das Dinner Cancelling Kalorien, sodass man langfristig natürlich abnimmt. Allerdings würde man direkt wieder zunehmen, sobald man wieder anfängt, normal zu essen. Ob es auf Dauer also eine gute Methode zum Abnehmen ist, bezweifle ich.

Im Endeffekt kommt es doch auf die Kalorienbilanz des Tages an. Wenn man trotz ausgefallenem Abendessen so viel futtert, dass dieses Defizit mehr als ausgeglichen ist, wird man mit dieser Methode bestimmt nicht abnehmen oder das Gewicht halten können. Da muss man auch darüber hinaus ziemlich diszipliniert sein, wobei es da aber auch sein kann, dass man zu Heißhungerattacken neigt, wenn man es falsch angeht.

Zu einer Gewichtsabnahme wird dieses Konzept, sofern es denn auch tatsächlich richtig umgesetzt und nicht durch Erhöhung der Kalorienzufuhr am Tag kompensiert wird, natürlich schon führen, denn immerhin fehlt einem eine komplette Hauptmahlzeit. Diese sollte bei einer ausgewogenen Ernährung eines Erwachsenen um die 500 bis 700 Kalorien umfassen, und bricht diese Menge einfach ersatzlos weg, gerät der Körper normalerweise in ein Energiedefizit.

Die Frage, wie sinnvoll und praktikabel das ganze ist, muss jeder für sich entscheiden. Ich persönlich würde mich schwer damit tun, zwischen 12 und 14 Uhr die letzte richtige Mahlzeit zu mir zu nehmen und nach der Arbeit mit knurrendem Magen ins Bett zu gehen. Ich wäre dann vermutlich den ganzen Abend einfach nur müde und schlecht gelaunt.

Lieber wäre es mir da, mein Mittag- und Abendessen etwas kleiner zu gestalten, aber trotzdem in geregelten Abständen etwas essen zu können. Auch muss man darauf achten, dass man nicht in eine Mangelerährung gerät. Für viele Menschen ist das Abendessen die einzige warme Mahlzeit am Tag und diejenige, die nicht nur aus Brot und Belag besteht. Fällt diese weg, muss man sehen, dass man genug Protein, Fett, Mineralstoffe und Vitamine in anderer Form zu sich nimmt.

Bei mir wäre soetwas fast logisch, weil ich immer sehr spät nach Hause komme. Dadurch fallen Mittagessen und Abendessen fallen dann schon fast zusammen. Das kann auch für die Verdauung nicht besonders gut sein. Am Abend essen wir fast immer etwas Kaltes. Nachdem viel Brot dabei ist, macht das wiederum viel an Kohlehydraten aus und ist auch nicht gesund.

Wenn man zum Mittag Burger isst und dann abends das Essen weglässt, dann wird das auch wenig bringen. Es kommt doch darauf an was man isst und nicht, wie viele Mahlzeiten man einnimmt. Man sollte sich denke ich bewusst ernähren und auch Sport machen und dann kann man auch eine gute Figur haben. Abendessen weglassen davon bin ich kein Freund, weil der Körper ja Nährstoffe braucht und es auch unschön ist, wenn man hungrig ins Bett geht.

Sinnvoll ist und bleibt letzten Endes immer nur die Kalorienbilanz des ganzen Tages zusammen damit, wie viel man sich bewegt hat. Wenn ich etwa das Abendessen ausfallen lasse und mich stattdessen mit einer großen Tüte Chips und einem Liter Cola vor den Fernseher setze, wird es gar nichts bringen, denn ich esse zwar nicht richtig zu Abend, aber ich nehme durch den "Snack" vor dem Fernseher genauso viel oder gar mehr Kalorien zu mir.

Insofern finde ich auch diese Methode Schwachsinn. Es ist nichts anderes als FDH, nur dass man nicht jede Mahlzeit halbiert, sondern eine ganz weg lässt. Wenn man sie aber durch andere Nahrungsaufnahme wieder kompensiert, bringt es genauso wenig wie FDH, wenn ich dort insgesamt mehr Mahlzeiten oder Snacks esse, wenn auch nur jeweils die Hälfte.

Das erinnert so ein bisschen an den Spruch, dass ich mehrere Diäten gleichzeitig mache, weil ich von einer allein nicht satt werde. Da es Diäten sind, müsste ich ja aber mehr abnehmen als bei einer, oder?

Das ist ein alter Hut, aktuell ist "intermittierendes Fasten" angesagt, was für mich wesentlich mehr Sinn macht. Dabei fällt nämlich nicht das Abendessen weg sondern die Chips auf dem Sofa, die bei deiner Methode ja drin wären und wahrscheinlich auch noch mit einem guten Gewissen in sich hinein gestopft werden.

Beim intermittierenden Fasten beginnen für die meisten nach dem Abendessen die 16 Stunden ohne Nahrung und süße Getränke. Das bedeutet dann, dass sich das Frühstück auf den Vormittag verschiebt oder direkt zu einem frühen Mittagessen wird. Wenn du lieber auf Abendessen verzichten willst kannst du aber auch ganz normal frühstücken und dann wäre deine letzte Mahlzeit des Tages wahrscheinlich ein Snack am Nachmittag.

Ich denke schon, dass man so auf lange Sicht sein Gewicht halten, vielleicht sogar abnehmen kann. Denn oft lauern die Kalorienfallen ja am Abend in Form von Süßigkeiten, Knabberzeug und Getränken. Man muss halt nur aufpassen, dass man dann nicht anfängt das tagsüber zu kompensieren und die Gummibärchen und die Chips in die Mittagspause verlegt oder das Bierchen vom Fernsehabend direkt zum Abendessen trinkt.