Bei eigenem Haus darauf achten, dass es im Alter passt?

Ich bekomme immer wieder mit, wie Menschen ein Haus kaufen oder ein bereits vorhandenes Haus bauen. Bis auf eine Bekannte, die sehr darauf achtet, ergreift aber niemand aus meinem Umfeld Maßnahmen, dass das Haus entweder altengerecht gebaut wird oder aber altengerecht umgebaut wird. Die meisten scheinen eher die Gegenwart (mit kleinen Kindern) im Kopf zu haben und nicht, dass man auch mal alt werden könnte.

Inwiefern achtet ihr bei einem eigenen Haus darauf, dass es auch im Alter passt und dass ihr dort theoretisch wohnen bleiben könntet, wenn ihr alt und gebrechlich seid und vielleicht sogar gepflegt werden müsst? Findet ihr, dass dieser Aspekt zu sehr vernachlässigt wird?

Ich finde es sinnvoll, wenn man darauf achtet, dass ein Haus auch im Alter noch bewohnbar ist oder zumindest so umgebaut werden kann, dass man sich auch im Alter noch gut alleine darin bewegen kann. So schauen eben viele, dass sie eine ebenerdige Dusche haben oder einen Treppenlift einbauen lassen könnten. Ich habe auch Bekannte, die immer planen im Alter nur noch die untere Etage ihres Hauses zu bewohnen und dort das Gäste-WC als Badezimmer ausbauen möchten.

Es ist sicherlich gut darauf zu achten, weil man ein Haus ja eigentlich kauft, um eben lange darin zu leben. Da wäre es ja schon ärgerlich, wenn man es nicht altersgerecht umbauen oder nutzen könnte und deswegen dann umziehen müsste.

Uns war es durchaus wichtig bei der Gestaltung unseres Hauses darauf zu achten, dass man auch wenn man nicht so mobil ist ohne Probleme in ein Bett oder Badezimmer kommt. Damit man in so einer Situation ist, in der man nicht mehr alleine in das Obergeschoss kommt usw. muss man ja nicht mal alt sein. Man braucht sich ja nur mal das Bein brechen. Was macht man dann, wenn man im Erdgeschoss weder ein Bad noch einen Raum hat, in dem man ein Bett stellen könnte.

Ich finde ein Haus sollte schon so gebaut sein, dass man es auch noch im schlimmsten Fall noch bewohnen kann. Was ist wenn jemand im Haus plötzlich einen Rollstuhl braucht? Deswegen kann man doch nicht gleich ausziehen. Daher ist es wichtig darauf zu achten, dass die Türen breit genug sind und im Erdgeschoss zumindest ein Raum ist, den man im Notfall zum Schlafzimmer umfunktionieren könnte.

Sieht man sich die Grundrisse von Fertighäusern an, findet man im Erdgeschoss oft nur ein kleines Bad, den Technikraum, den Vorraum und den Koch-/Wohn- und Essbereich. Da frage ich mich schon ab und an, ob die Leute wirklich nicht mitdenken oder es ihnen einfach egal ist wie sie im Alter oder nach einem Unfall in dem Haus wohnen möchten.

Es kommt doch auch darauf an, in welchem Alter man ein Haus baut oder kauft. Wer eine Großfamilie mit drei oder vier Kindern hat und sein Haus mit 30 Jahren baut, der braucht ja eigentlich noch gar nicht so recht an das Alter denken. Denn wenn man ehrlich ist, kann man da planen was man will, wenn man wirklich mal Rentner ist, steht man dann alleine mit einem riesigen Haus da und weiß eh nichts damit anzufangen.

So kenne ich auch einige Paare, die sich mit 30 oder 40 Jahren Häuser gebaut haben, so wie sie es zu ihrer Zeit brauchten um diese dann im Rentenalter zu verkaufen und einfach nochmal ein kleines altersgerechtes Haus zu bauen, mit dem Geld was sie bekommen haben.

Wenn man natürlich ein Haus erst spät baut oder kauft , dann sollte man zumindest schon ein bisschen daran denken, ob man es im Alter genauso nutzen kann, wie man es aktuell tut.

Wir haben bei uns so gebaut, dass wir theoretisch, wenn die Kinder mal weg sind, komplett in der unteren Etage unseres Hauses wohnen könnten oder es eben so umbauen, dass ein Kind dann oben eine Wohnung bekommt. Wenn aber alle Kinder mal weg sind und richtig ausziehen, dann wüsste ich jetzt nicht so richtig, ob ich dann nicht in 30 Jahren einfach noch einmal neu baue und unser jetziges Haus verkaufe.