Haben es Lehrämtler leichter als andere Studenten?

Ich war vor kurzem in eine Diskussion über Lehrämtler involviert. Dort ging es dann darum, dass Lehramtsstudenten es doch viel leichter im Studium hätten. Denn angeblich wäre es so, dass Lehrämtler zwar die gleichen Module belegen müssten wie "richtige" Studenten, aber am Ende andere Klausuren und Prüfungsaufgaben bekämen. Angeblich soll es so sein, dass Lehrämtler generell viel leichtere Aufgaben in Prüfungen bekommen würden und die Ansprüche an sie nicht so groß sein sollen wie an "richtige" Studenten. Über diese Ungleichheit würden sich wohl viele Studenten aufregen und das als unfair empfinden.

Ich spreche deswegen so von "angeblich", weil ich zu meiner Studienzeit so etwas nicht festgestellt habe. Mag aber auch sein, dass das je nach Uni ganz unterschiedlich geregelt wird. Es stimmt zwar schon, dass die Lehrämtler zum Beispiel das Modul Statistik erst später belegen mussten und die Anforderungen dort nicht so hoch waren, aber die Module, die wir gemeinsam hatten, da wurde niemand bevorzugt. Da mussten alle dieselben Prüfungsaufgaben lösen. Ich finde daher nicht, dass es Lehrämtler prinzipiell leichter haben im Studium, schließlich haben die ja meist noch 1-2 zusätzliche Fächer, die sie parallel studieren.

Findet ihr, dass Lehrämtler es leichter haben als andere Studenten? Bekommen die an eurer Uni tatsächlich leichtere Aufgaben für dieselben Module? Oder ist das nur ein Vorurteil?

Ich würde das absolut nicht so unterschreiben. Ich weiß ja nicht, wie das an anderen Unis oder in anderen Bundesländern so ist. Die Lehrerbildung ist ja bekanntlich Ländersache. Die Unis die ich so kenne, behandeln die Studenten bei den Prüfungen ganz gleich. Also wenn man Mathematik als Fach für Lehramt studiert, sitzt man in den gleichen Kursen, wie die Leute, die Mathematiker werden wollen und bekommt die gleichen Prüfungen. Leichter ist da nichts. Jedenfalls nicht nach meiner Erfahrung, aber woanders mag es anders sein.

Zumal das als Lehramtsstudent oft sogar eine Benachteiligung ist, weil man ja nicht alle Kurse durchläuft, die die Mathematiker bzw. sonstigen Fachwissenschaftler bekommen, so dass einem teilweise auch Wissen fehlt, das man selbst nachholen muss. Außerdem hilft es den angehenden Lehrern auch wenig, wenn sie normal mit Wissen zugeschüttet werden und das Wissen, wie man diese Theorie Schülern beibringt dann getrennt davon vermittelt wird. Da könnte man in in der Lehre deutlich was verbessern. Ich sehe das sogar eher als Benachteiligung.

Ich habe nicht auf Lehramt studiert und kann daher nur von Bekannten sprechen. Ein Bekannter von mir hat beispielsweise Physik studiert und wollte promovieren. Weil das nicht geklappt hat, ist er nun Lehrer geworden. Man könnte meinen, das gehe nicht so leicht, schließlich hat er keine Ahnung von Pädagogik. Aber weil gerade in Mathe und Physik der Lehrermangel so groß ist, geht es mit einigen Vorbereitungskursen doch ganz einfach.

Mein Bekannter hat sich jedenfalls darüber lustig gemacht, dass seine richtigen Lehrerkollegen fachlich überhaupt nicht mit ihm mithalten können. Insofern scheint es zu stimmen, dass Lehrämtler einfachere Dinge lernen.

Cappuccino hat geschrieben:Mein Bekannter hat sich jedenfalls darüber lustig gemacht, dass seine richtigen Lehrerkollegen fachlich überhaupt nicht mit ihm mithalten können. Insofern scheint es zu stimmen, dass Lehrämtler einfachere Dinge lernen.