An Verkehrsbefragung teilnehmen müssen?
Vorhin bin ich in eine Verkehrsbefragung gekommen. Zuerst dachte ich noch, dass die Polizei Kontrollen durchführt, aber dem war nicht so. Auf Schildern wurde extra darauf hingewiesen, dass es sich um eine Verkehrsbefragung und keine Kontrolle handeln würde. Die Straßenseite war auch gesperrt, so dass man automatisch in den Kontrollbereich fahren und anhalten musste. Dort wurde man dann auch durch einen Mann mit Kelle gestoppt.
Mir wurden dann Fragen gestellt, unter anderem wo ich zuletzt losgefahren bin, ob ich etwas privates oder berufliches in der Gegend zu tun hatte und wo ich jetzt hin wollte. Es waren nur ein paar kurze Fragen und nichts unbedingt persönliches. So das nicht etwa ins Detail gegangen wurde.
Nach der Befragung habe ich mich dann allerdings gefragt, ob man daran teilnehmen muss. Oder ob man auch einfach sagen kann, dass man keine Fragen beantworten möchte. Es tat ja nun nicht weh und hat auch nicht lange aufgehalten. Aber vielleicht hat der ein oder andere Fahrer einfach keine Lust auf solche Fragen.
Kann man eine Verkehrsbefragung auf der Straße ablehnen? Muss man die Fragen beantworten? Darf man überhaupt die Autofahrer auf der Straße anhalten und festhalten, um solch eine Befragung durchzuführen?
Sicherlich kann man eine solche Befragung ablehnen. Es ist ja nicht so, dass du wegen eines Verkehrsdeliktes von der Polizei angehalten wurdest, sondern dass lediglich eine unabhängige Institution ein paar Daten für eine Statistik von dir haben wollte.
Ob diese die Leute privat auf dem Telefonanschluss anruft oder direkt aus dem Straßenverkehr beiseite winkt, ist eigentlich egal, nur letzteres führt meist zu einer höheren Teilnahme. Es steht dir dennoch frei, die Aussage zu verweigern, denn du schuldest ja keinem Rechenschaft darüber, wann, wie lange und wohin du unterwegs bist.
Ich habe solch eine Befragung selbst schon einmal abgelehnt. Das war auf dem Weg zu einem dringenden Termin, als ich es wirklich eilig hatte und die 5 Minuten nicht hätte entbehren können. Das teilte ich dem Mann mit, der mich herangewunken hatte, und daraufhin dürfte ich gleich weiterfahren.
Wer will mich denn zwingen an so einer Befragung teilzunehmen? Wem geht es denn etwas an, wo ich zuletzt war und wohin ich jetzt fahren möchte? Ich würde so eine Teilnahme jedenfalls von der Situation und meiner Lust darauf zu antworten, abhängig machen. Ich glaube nicht, dass man mich für die Dauer der Befragung festhalten könnte.
Ich habe so eine Befragung noch nie erlebt und frage mich, von wem genau diese Befragung ist, dass sie sogar Straßenseiten sperren dürfen. Denn das ist ja schon ein Eingriff in den Straßenverkehr. Hast du dir nicht sagen lassen, wer diese Befragung durchführen will und warum? Ich glaube, ich hätte mir sogar den Ausweis und die Berechtigung zeigen lassen. So eine Befragung bedarf doch bestimmt einer Genehmigung. Ich jedenfalls wäre schon sehr skeptisch was so eine Befragung betrifft und von mir bekommt man so leicht nicht heraus von wo ich komme und wohin ich fahre.
Solche Befragungen dienen dazu, Verkehrsflüsse auszuwerten. Wenn z.B. neue Straßen gebaut werden sollen, Umgehungsstraßen oder Verkehrsberuhigungen von den Bürgern gefordert werden und dergleichen, bedient man sich oft einer Verkehrsbefragung, um festzustellen, wer wann aus welchem Grund diese Straße nutzt.
So hat man neben der Anzahl der Fahrzeuge und deren Wegeverlauf auch gleich die Gründe für die Nutzung, die man dann in die weitere Planung einfließen lassen kann.
Beauftragt werden diese Verkehrsbefragungen von der zuständigen Straßenbaubehörde, oft werden Schüler oder Studenten als Fragesteller herangezogen und die Polizei ist dazu da, auch dafür zu sorgen, dass möglichst alle Autos anhalten und die Sicherheit der Fragesteller gewährleistet ist. Einen Eingriff in den laufenden Straßenverkehr ist nämlich eigentlich nur der Polizei gestattet.
Squeeky hat geschrieben:So hat man neben der Anzahl der Fahrzeuge und deren Wegeverlauf auch gleich die Gründe für die Nutzung, die man dann in die weitere Planung einfließen lassen kann
Das sehe ich genauso, dementsprechend fände ich es ziemlich albern, wenn man die Teilnahme an so einer Befragung prinzipiell ablehnt. Denn im Endeffekt profitiert man doch selbst davon, wenn dadurch bedingt der Straßenausbau beeinflusst wird. Auf der Straße selbst bin ich noch zu keiner Verkehrsbefragung aufgefordert worden, aber ich hatte das schon mehrfach, dass ich in der Bahn angesprochen bin von Personen, die sich entsprechend ausweisen konnten.
Da wird dann versucht zu ermitteln, ob die Bahn eine häufigere Taktung braucht, ob genügend Waggons vorhanden sind und dergleichen. Also finde ich es schon sinnvoll, wenn man da antwortet und offen ist, da man davon ja profitieren würde, gerade als Pendler wie ich. Ich habe auch noch nie jemanden getroffen, der so eine Befragung kategorisch abgelehnt hätte und diese zuständigen befragenden Menschen fragen dann ja fast jeden in der Bahn, sodass man das sehen würde, wenn eine Ablehnung der Fall wäre.
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