Keine Wertschätzung für das erhalten, was man macht?

vom 31.03.2018, 11:01 Uhr

Ich hatte immer mal wieder mit Menschen zu tun, die nie wertschätzen konnten, was ich gemacht habe. Selbst dann, wenn ich sehr lange und sehr hart auf etwas hingearbeitet habe und mächtig stolz auf mich selbst war, wenn ich etwas geschafft habe, kam von der anderen Person dann oft gar keine Reaktion oder zumindest eine relativ neutrale. Mich hat das dann immer extrem gestört, da ich nie nachvollziehen konnte, wie jemand so unempathisch sein kann.

Ehrlich gesagt habe ich aber auch keine große Lust, noch weiter mit solchen Menschen zu tun zu haben. Ich brauche nicht ständig Bestätigung, aber Empathie gehört für mich schon dazu, wenn ich mit jemandem befreundet, zusammen oder was auch immer bin. Kennt ihr solche Situationen auch? Wie reagiert ihr da?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich finde deinen ganzen Beitrag total unlogisch, weil du die Begriffe Wertschätzung und Empathie in einen Topf wirfst. Meiner Ansicht nach sind das aber zwei verschiedene paar Schuhe, weil Wertschätzung für mich was mit der Anerkennung (in diesem Fall von Leistung) und Achtung zu tun hat während Empathie sich eher auf das Einfühlungsvermögen bezieht.

Du sagst du willst und brauchst keine Bestätigung, willst aber gleichzeitig Wertschätzung, das ja eine Form von Anerkennung und damit indirekt auch eine Bestätigung der tollen Leistung ist. Das ist für mich ein Widerspruch in sich.

Für mich klingt das eher danach, dass du dich so toll gefühlt hast wegen deiner Leistung und deswegen unbedingt Bestätigung und Beweihräucherung haben wolltest und da die gewünschte überschwängliche Lobeshymne ausgeblieben ist, bist du eingeschnappt und beleidigt, weil du vermutlich ein Stück weit dein Selbstwertgefühl von der Reaktion dieser Mitmenschen abhängig gemacht hast.

Das finde ich ehrlich gesagt ziemlich traurig und kann das auch wenig nachvollziehen. Mir ist das egal, was andere Menschenv on meiner Leistung halten, ich bin nicht auf deren positive Reaktionen angewiesen. Für mich ist nur wichtig, dass ich so lebe, wie ich es für richtig halte, egal was andere denken.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Zwar würde ich mich zwar auch heute noch über ein Lob freuen, wenn ich in meinen Augen etwas Tolles geschafft und lang und hart dafür gearbeitete habe, aber ich finde nicht, dass mir meine Umwelt dafür Wertschätzung (wie auch immer man sie definieren möchte) schuldet.

Beispielsweise habe ich mich wie so viele andere für meinen Uni-Abschluss doch ziemlich abgerackert und auch eine gute Abschlussnote bekommen. Haben meine Freunde mich dafür hochleben lassen und haben meine Eltern vor Freude geweint? Nein. Dass ich die Kiste nicht an die Wand fahre, war von vornherein klar, und als "Spätberufene" hatte ich auch nicht mehr das Verhältnis zu meinen Eltern wie Jahre zuvor als Teenager. Und meine Freunde hatten entweder auch einen Uni-Abschluss oder konnten mangels eigener Erfahrung nicht so ganz nachvollziehen, was daran so toll sein soll. Und letzten Endes war meine Umwelt ja nicht direkt davon betroffen, dass ich stolz auf mich war.

Wenn ich mich dagegen im Dienste an jemand anderem abrackere und derjenige mir weder Dank noch Wertschätzung entgegenbringt, sondern es als selbstverständlich ansieht, bin ich natürlich schon sauer und überlege mir weitere Gefallen und Hilfsaktionen sorgfältig, weil ich mich ungern für andere zum Deppen mache. Aber einfach nur so Wertschätzung zu erwarten, weil ich etwas Schwieriges und/oder Anstrengendes für mich selber gemacht habe, erscheint mir schon viel verlangt. Wie gesagt, es ist zwar schön, wenn jemand mich lobt, aber keine Voraussetzung.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Für mich gehören Bestätigung und Empathie auch irgendwo zusammen. Wenn mein gegenüber mit Empathie reagiert ist das ja auch in einem gewissen Maß eine Bestätigung, oder täusche ich mich da? Es ist nun mal so, dass man oft das Gefühl hat zu wenig Wertschätzung für die Tätigkeiten bekommt, die man so den ganzen lieben Tag lang erledigt.

Ich denke oft, dass das daran liegt, dass es unser Umfeld gewohnt ist, dass wir dies und das immer erledigen. Erst wenn es nicht gemacht ist, fallen diese Tätigkeiten auf. Das gilt nicht nur für den Job sondern auch für den Haushalt. Meiner Meinung nach, bekommt man vor allem als Hausfrau und Mutter oft zu wenig Wertschätzung dafür, dass man ständig versucht das Haus ordentlich, die Wäsche sauber und Tisch voller Essen zu halten. Erst wenn man dann mal krank ist und nicht so richtig alles erledigen kann, sieht der Partner wie viele Handgriffe eigentlich hinter dem bisschen Haushalt stecken.

Außerdem denke ich mir auch, dass es zum Erwachsensein dazugehört, dass man einfach nicht mehr so viel Lob bekommt wie früher. Das ist eine ganz normale Entwicklung.

» Birdy93 » Beiträge: 767 » Talkpoints: 10,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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