Weinerliche Kinder = sensible Kinder?

vom 07.12.2012, 12:59 Uhr

Manche Kinder weinen ja wegen jeder Kleinigkeit. Da schaut man sie nur schief an oder sagt ihnen etwas, was sie gerade gar nicht hören wollten und schon fangen sie an zu weinen. Für mich bricht dann immer das Herz. Aber in meinem Bekanntenkreis gibt es da so viele Kinder, die für alles und jedes weinen, dass ich mir da doch mal meine Gedanken gemacht habe.

Eine Bekannte hat einen Jungen, der ständig schluchzend vor ihr steht, wenn sie ihm was sagt oder verbietet. Der Junge bockt nicht, sondern er weint bittere Tränen und schluchzt dabei. Die Mutter meint, dass ihr Junge eben sehr sensibel ist. Für mich ist es eher so, dass er eben nicht mit Bocken das erreichen will, was er sich denkt, sondern mit dieser weinerlichen Art und damit kommt er auch durch.

Denkt ihr auch, wie meine Bekannte, dass weinerliche Kinder eben auch sensible Kinder sind oder was macht für euch ein sensibles Kind aus? Wann ist für euch ein Kind wirklich ein sensibles Kind und wie unterscheidet man diese Sensibilität von dieser "Ich will dich rumkriegen" Art? Kann man das unterscheiden?

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» supermami » Beiträge: 2317 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich sehe das eigentlich ähnlich wie du. Es gibt eine Sorte Kind, die irgendwann festgestellt hat, dass sie mit einem bestimmten Verhalten - hier halt heulen - genau das erreicht, was sie sich als Ziel gesetzt hat. Oft kennen die Eltern das zur Genüge und versuchen das einzudämmen. Wer drauf reinfällt, sind dann gern Verwandte, Freunde und Babysitter bis man das Verhalten dann durchschaut hat oder man wird von Mama und Papa vor gewarnt. Wenn die das aber selbst nicht blicken, dann wird das noch lustig zu Hause. :lol:

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich denke auch, dass du schon recht hast, dass nicht alle weinerlichen Kinder unbedingt sensibel sind, sondern viele eben gemerkt haben, dass sie durch das Weinen meist das erreichen, was sie möchten. Ich habe als Kind auch recht viel geweint, aber ich war und bin auch ziemlich sensibel.

Für Eltern ist es sicher sehr schwer, das zu unterscheiden, aber irgendwann muss man den Kindern einfach mal zeigen, dass sie nicht alles dadurch erreichen können, dass sie Tränen vergießen. Dabei ist es eigentlich egal, ob ein Kind sensibel ist oder durch die Tränen einfach seinen Willen durchdrücken möchte. Sonst stelle ich mir die Erziehung auch sehr schwierig vor.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich denke auch, dass das viel mehr mit klassischer Konditionierung zu tun haben wird. Sobald das Kind merkt, dass es durch ein bestimmtes Verhalten seine eigenen Ziele und Wünsche direkt durchsetzen kann, wird dieses Verhalten häufiger angewendet. Ist doch auch logisch, warum sollte man das nicht tun, wenn man eben gemerkt hat, dass es so erfolgreich ist?

Ich habe auch schon bei Erwachsenen ähnliche Verhaltensweise beobachten können, wobei manche Frauen da gezielt zu den falschen Tränen greifen oder man dann den "Hundeblick" aufsetzt, um den eigenen Willen durchsetzen zu können oder zu wollen. Da hilft nur, dass man sich dieser Mechanismen und Strategien bewusst wird, damit man nicht manipulierbar dadurch wird.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Wenn das Kind merkt dass es bei so einem Verhalten mehr positive Aufmerksamkeit bekommt, dann versucht es sich so eben auch durchzusetzen. Sensibler ist man doch eher, wenn man weint, weil man sich leicht gestoßen hat oder viel Mitleid hat, aber ich würde es in dem beschrieben Fall nicht als sensible Art ansehen, sondern Berechnung. Letztendlich ist das Kind auf seine eigene Art ja auch bockig, wenn es weint und dadurch den Willen durchsetzen möchte.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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