Kochen als eine Form von Kunst betrachten?
Eine Bekannte von mir ist der Ansicht, dass Kochen doch eine Form von Kunst wäre und sie verbringt sehr gerne Zeit damit, das Essen entsprechend zu dekorieren und anzurichten, weil das Auge ja bekanntlich mit isst. Ihr Mann ist da aber anderer Ansicht und meint, dass Kochen doch mit Kunst nichts zu tun hätte und nur eine Form von Handwerk wäre. Wie seht ihr persönlich das? Seht ihr im Kochen eine Art von Kunst oder ein Handwerk? Warum ist das so?
Es kommt immer darauf an, wie viel man sich aus Essen macht. Jemand der gerne kocht und vielleicht auch andere gern bekocht, legt vielleicht mehr wert darauf, dass es auch appetitlich aussieht. Nicht umsonst sagt man, dass das Auge mit isst. Andererseits gibt es viele Menschen, die Essen in erster Linie als Nahrungsaufnahme betrachten und nicht verstehen können, wieso andere stundenlang in der Küche herumstehen und an perfekten Rezepten basteln.
So ist jeder Mensch unterschiedlich und hat verschiedene Interessen und Auslegungen. Ich denke schon, dass Kochen eine Form von Kunst ist, wenn es mit gestalterischem Schaffen einher geht. Also, wenn jemand Rezepte entwickelt und einen Teller schön anrichtet. Mich spricht das sehr an und mein Auge isst mit. Ich verstehe aber auch die andere Fraktion. Ich würde dann trotzdem von der rationalen Ecke mehr Toleranz erwarten, denn es wird ja schließlich niemand gezwungen, es genau so zu machen. Und ob der Teller nun schön angerichtet ist oder nicht, wird dem rationalen Esser dann ja eh egal sein. Von daher, leben und leben lassen.
Ich denke, dass beides durchaus richtig sein kann und dass es einfach darauf ankommt, wie man etwas anrichtet und wie viel Mühe man sich mit der Zubereitung des Essens eben auch gibt. Sicher ist es erst einmal ein Handwerk und wenn man sich nicht viel Mühe gibt, dann bleibt es das für mich auch, denn dann geht es ja auch einfach nur darum, etwas essbares auf den Tisch zu bringen.
Aber wenn man es so macht wie deine Bekannte und sich viel Mühe gibt und das Essen eben auch schon fast künstlerisch anrichtet und serviert, dann kommt das bei Gästen auch ganz anders an, denn man sieht die Mühe ja durchaus, die darin steckt. Dann finde ich es auch durchaus legitim, wenn man davon spricht, dass Kochen zumindest eine Form von Kunst sein kann.
Ich finde das richtiges Kochen schon eine Art von Kunst ist. Der Unterschied zum herkömmlichen Verständnis von Kunst, welches wir haben, ist, dass man nach dem Essen von dem Kunstwerk nichts mehr sieht. Das Kochen an sich ist, wenn man es mit Liebe und Leidenschaft macht, eine Komposition von verschieden Aromen und Geschmacksrichtungen. Man kann hier sich als geübter Koch richtig austoben und den Gaumen seiner Gäste anständig herausfordern.
Natürlich reden wir hier von der gehobenen Sterneküche. Wenn man sich mal die Teller dieser Spitzenköche ansieht, dass ist wirklich Wahnsinn. Da wird das Essen zum Teil mit einer Pinzette angerichtet. Andere Gerichte müssen nicht nur für zwei oder drei Stunden gegart werden, sondern brauchen fast einen Tag bis fertig sind. Vor allem gibt es hier noch so viel Luft nach oben. Man kann immer neue Möglichkeiten entdecken und sich an neuen Lebensmitteln versuchen.
Nichts mit Kunst hat für mich das Zubereiten von einer Tütensuppe oder die klassische Wirtshausküche bei der einfach alles auf den Teller gehauen wird und fertig. Diese Gerichte erfüllen nur den Zweck, damit unser Magen etwas zu tun hat und mehr nicht. Das Auge hat hier denkbar wenig davon. Damit man Kochen jedoch als Kunst sieht, muss man selbst auch etwas von dem Fach verstehen. Nicht jeder wird meinen Text nachvollziehen können. Man muss selbst gerne Kochen um so zu empfinden, denke ich.
Man kann sich letztendlich bei allem, was einem Spaß macht und worin man richtig aufgeht, verkünsteln. Manche leben ihre Kreativität beim Kochen aus, andere dekorieren ihren Terminkalender höchst aufwändig mit Stickern und persönlichen Zeichnungen, und wieder andere nehmen sich Stunden Zeit, um ihre Wohnung passend zur aktuellen Jahreszeit oder Feierlichkeit zu verzieren. Dem einen erscheint das vielleicht überflüssig und anstrengend, aber wenn man Freude daran hat, dann sollte man dem auch nachgehen.
Ich selber koche, wenn ich mal Zeit und richtig Lust dazu habe, auch super gerne etwas feiner und richte die Speisen dann auch entsprechend hübsch auf den Tellern an. Da mir das zeitlich meistens nur am Wochenende möglich ist, kommt es schon vor, dass ich dann auch mal alle Tricks und Kniffe auspacke und meine Gerichte später aussehen, als hätten sie auch aus einem Luxus-Restaurant stammen können. Allerdings gibt es auch Tage, wo mir so gar nicht danach ist und wenn ich froh bin, wenn ich in 10 Minuten ein paar Nudeln mit Soße warm machen und einfach etwas im Magen haben kann.
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