Wann Kinder um Rat fragen, da objektivere Meinung?

vom 31.03.2018, 22:20 Uhr

Ich habe kürzlich davon gehört, dass es gar nicht schlecht sein soll, sich als Erwachsener bei Gefühlsfragen an Kinder zu wenden, also beispielsweise an jüngere Geschwister, Nichten oder Neffen. Wenn man sich unsicher ist, was die Beziehung angeht oder bezüglich dem, was man vom Leben so will, soll man wohl ruhig Grundschulinder nach ihrer Meinung fragen und ihnen die Thematik natürlich kindgerecht erklären.

Sie sollen oft noch sehr einfach und geradeaus denken und einfach gleich ihre Meinung sagen, was einem durchaus weiterhelfen kann. Ich finde diese Ansicht dabei sehr spannend, habe das selbst so aber noch nicht probiert. Macht ihr das manchmal? Mit welchen Fragen kann man sich überhaupt an Kinder denken? Alle Beziehungsfragen kann man wohl auch nicht mit ihnen besprechen oder sollte man zumindest nicht tun, wie ich finde.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass man mit einem Kind über Beziehungsfragen sprechen sollte. Wie soll ein Kind darüber entscheiden können? Wenn es in einer Beziehung nicht mehr passt, dann müssen es die Partner unter sich ausmachen und sich selbst über ihre Gefühle im Klaren werden. Außerdem denke ich mir mal, dass es für Kinder durchaus belastend sein kann, wenn man sie solche Dinge fragt. Vor allem wenn sie die Person, um die es geht auch gut kennen und mögen.

» Birdy93 » Beiträge: 767 » Talkpoints: 10,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich glaube, dass es immer hilfreich sein, andere Menschen zu fragen, die möglicherweise eine ganz andere Perspektive und ganz andere Erfahrungen haben, ganz unabhängig davon wie alt oder jung diese sind, welche Bildung oder politische Einstellung sie haben.

Damit ist die Idee, Kinder zu fragen, sicherlich auch gut. Aber ich finde es letzten Endes wichtig, Kinder mit bestimmten Themen nicht zu überfordern, manche Themen bleiben immer komplex und sind evtl. auch nicht für Kinderohren gedacht.

» ANDi27 » Beiträge: 293 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich bin bei solchen Ansätzen mehr als skeptisch. Wenn ein Grundschüler mir einen guten Rat geben soll, bin ich selber als erwachsene Person, die locker schon selber Kinder im Grundschulalter haben könnte, wohl entweder völlig verbohrt oder selber auf dem Niveau einer Grundschülerin stecken geblieben, was meine geistige und seelische Reife angeht.

Sprich, entweder die Lösung ist so brüllend offensichtlich, dass auch jemand mit einer Lebenserfahrung im einstelligen Bereich darauf kommen kann, und ich bin einfach nur blöd. Oder ich belästige ein prä-pubertäres Kind mit Fragen und Sorgen, mit denen es noch gar nichts anfangen kann, weil es noch so Sachen sagt wie "Später möchte ich mal Papa heiraten!", während ich mich frage, ob mein aktueller Partner mich sexuell noch attraktiv findet.

Auch wenn eine gewisse Infantilisierung in unserer übersättigten Gesellschaft mittlerweile als ganz schick gilt, kann ich mir also nicht wirklich vorstellen, mir von Kindern Rat bei "erwachsenen" Problemen zu holen. Als ich selber noch ein Kind war, wusste ich gerade in Beziehungsfragen (die sich damals natürlich noch auf dem Niveau von "XY lässt mich nicht mitspielen!" bewegt haben) auch absolut keinen Rat, aber Erwachsenen, die das seit 20 und mehr Jahren betreiben, sollen Kinder auf einmal weiterhelfen können?

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



ANDi27 hat geschrieben:Ich glaube, dass es immer hilfreich sein, andere Menschen zu fragen, die möglicherweise eine ganz andere Perspektive und ganz andere Erfahrungen haben, ganz unabhängig davon wie alt oder jung diese sind, welche Bildung oder politische Einstellung sie haben.

Ja, aber was haben denn Kinder damit zu tun? Und dann auch noch Grundschüler? Meiner Ansicht nach würde man die Kinder eher damit überfordern. Lass die Kinder doch ihre Kindheit genießen, das ist schwer möglich, wenn man sie mit Themen konfrontiert, für die sie eigentlich noch nicht gereift und bereit sind, egal wie kindgerecht das Thema formuliert worden ist.

Abgesehen davon sehe ich das so wie Gerbera, wenn einem schon ein Grundschulkind bei einem Problem weiterhelfen kann, dann muss man selbst geistig ziemlich unterentwickelt und dämlich sein, weil man als Erwachsener nicht selbst darauf gekommen ist. Das fände ich dann doch ziemlich beschämend. Was anderes wäre es, wenn man Grundschüler fragt, was in der Schule noch verbessert werden könnte, da wissen die eindeutig mehr Bescheid und können eher Auskunft erteilen, aber bei Koinflikten in Beziehungen oder Berufsfragen sind die doch eindeutig die falschen Ansprechpartner.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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