Gibt es eine Steigerung in Bezug auf das Scheitern?
Für mich gibt es ehrlich gesagt keine Steigerung beim Scheitern. Wenn ein Mensch gescheitert ist, dann ist er gescheitert. Ich finde nicht, dass ein Mensch mehr gescheitert ist oder mehr versagt hat als ein anderer und das ist ganz unabhängig von der Person und darum, worum es geht. Wie ist das bei euch? Gibt es bei euch eine Differenzierung und Steigerung in Bezug auf das Scheitern? Gibt es bei euch Menschen, die mehr scheitern können als andere oder ist das Quatsch?
Na ja, Scheitern ist scheitern, entweder man hat etwas geschafft oder nicht. Es gibt nur noch die Steigerung, dass man in mehreren Dingen scheitert, wenn man zum Beispiel einen Plan für sein Leben hat, wie Heiraten, drei Kinder, einen Hund, ein Haus und einen bestimmten Job. Und dann irgendwann über 40 oder 50 Jahre alt ist, alleine wohnt mit einer Katze, Single ist, arbeitslos und unglücklich, dann ist man mehrfach gescheitert. D.h. nicht, dass man seinen Plan für sein Leben konsequent durchziehen muss. War jetzt nur ein Beispiel dafür wie man mehrfach scheitern kann. Hauptsache man ist glücklich, wenn man zurückschaut oder besser gesagt, wie man gerade lebt.
Ich kann mit dem Begriff sowieso nicht allzu viel anfangen. Wenn ich mir erfolglos vornehme, bis Datum X 10 Kilo abzunehmen, bin ich dann genauso "gescheitert", wie jemand, der die Aufnahmeprüfung für die Sportuni nicht schafft oder jemand der wegen Alkohol am Arbeitsplatz gefeuert wird? In jedem Fall hat sich jemand etwas vorgenommen und es nicht geschafft. Ich sehe hier zwar himmelweite Unterschiede, aber wenn man lebensverändernde Niederlagen mit "der verdammte Hefeteig geht nicht auf" in einen Topf werfen möchte, bitte.
Ich bin zudem sehr vorsichtig mit der Aussage, dass ein Mensch quasi als ganzes "gescheitert" ist. Das kann zwar leider bestimmt vorkommen, wenn jemand alt, krank und obdachlos irgendwo vor sich hin vegetiert und schon aus gesundheitlichen und Altersgründen wohl nicht mehr auf die Füße kommen wird. Aber wenn jemand "nur" seinen Job verliert oder ähnliches, würde ich mich nicht hinstellen und behaupten: Die Person ist "gescheitert".
Selbst wenn man für Mord oder ähnliches 20 Jahre aufgebrummt bekommt, ist es ja noch nicht ausgeschlossen, dass derjenige nicht doch noch die Kurve kriegt und sich zumindest eine bescheidene Existenz aufbaut. Und bei Banalitäten wie Familienstand oder "ich möchte bis 25 meinen ersten Porsche haben" nehme ich den Begriff Scheitern gar nicht erst in den Mund. Da hat eben etwas nicht geklappt, also macht man es jetzt anders.
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